Knappe vier Wochen nach dem 1:0-Sieg beim TSV Hartberg trifft die WSG Tirol in der 25. Runde der ADMIRAL Bundesliga neuerlich in der Profertil Arena auf die Oststeirer. Diesmal in Runde 3 der Quali-Gruppe. Ab 17 Uhr live im Ligaportal-TICKER. Es ist auch das Duell der Tabellennachbarn: Der Zehnte TSV Hartberg (13 Punkte) gegen die nur einen Zähler dahinter auf Rang 11 platzierten Wattener. Beide haben Tabellenschlusslicht SCR Altach (10 Punkte) im Nacken.

 

Tirols Toptorjäger Giacomo Vrioni scorte nach zehn Treffern im Herbst im Frühjahr bisher erst ein Mal und ging in den vergangenen vier Partien leer aus.

Der TSV Hartberg lieferte zum Beginn der Qualifikationsrunde in Altach und gegen den LASK zwei Nullnummern. Die WSG ließ auf den 0:6-Ausrutscher beim LASK ein spielerisch eindrucksvolles, aber letztlich torloses Remis gegen den FC Admira Wacker folgen. Ein Auftritt, der dem Cheftrainer der Wattener, Thomas Silberberger, Hoffnung gab, wie auch jene zwei Trainingswochen zuletzt, in denen „hart aber herzlich“ trainiert wurde oder das Ergebnis des bislang letzten direkten Duells: vor knapp vier Wochen siegte die WSG Tirol am gleichen Ort nach einem frühen Kopfballtor von Bror Blume mit 1:0.

Der 30-jährige Däne und Matchwinner vor wenigen Wochen vor dem erneuten Gastspiel in Hartberg: „Ich erwarte mir ein sehr enges Spiel. Sie hatten zuletzt gegen uns unheimlich viele Chancen. Aber wir haben dagegengehalten und gewonnen – weil die Mentalität gestimmt hat. Das werden wir am Samstag wieder tun.“

Blume: "Bleiben in der Liga, weil wir die Qualität haben - die Richtung stimmt"

Bror Blume sammelte bereits Erfahrung im Fight um den Klassenerhalt: „Ich hab‘ in meiner Karriere schon gegen den Abstieg gespielt, aber noch nie in einer so zentralen Rolle im Verein. Ich bin davon überzeugt, dass wir in der Liga bleiben, wir haben die Qualität dazu. Die Richtung stimmt.“ 

WSG-Coach Thomas Silberberger vor dem Match: „Ich erwarte ein extrem enges Match, so wie gegen jeden Gegner, der in der Qualifikationsrunde auf uns wartet. Eine extrem intensiv geführte Partie von beiden Seiten. Durch den Trainerwechsel wissen wir nicht wirklich, was auf uns zukommt. Ich glaube nicht, dass er (Anm.: Klaus Schmidt) gegen uns so wie gegen den LASK mit 5er-Kette spielen lässt. Und auch aus der Partie gegen Altach sind die Erkenntnisse nur bedingt, da sie da 60 Minuten in Überzahl spielten. Wir wissen aber, dass die Trauben in Hartberg hoch hängen. Die Mannschaft weiß, um was es geht. Wir sind bereit.“

Silberberger weiß um TSV-Comeback-Qualität

Silberber zum "neuen Hartberg" nach dem Trainerwechsel: „Es ist für uns ein Stück weit der Schuss ins Blaue. Klaus Schmidt hat bisher zwei Spiele in Hartberg gecoacht und dabei zwei verschiedene Systeme spielen lassen. Aber unabhängig vom Trainer wissen wir, dass Hartberg von der Spielanlage her eine sehr unangenehme Mannschaft ist. Sie haben extreme Comeback-Qualität, eine starke Physis und einen permanenten Glauben ans Team."

Und, Herr Silberberger, wie hart waren die vergangenen beiden Trainingswochen in der länderspielbedingten Bundesliga-Pause? Silberberger (lacht): „Sehr hart. Wir haben dabei den nächsten Reiz gesetzt. Die letzten zwei Wochen waren sehr hart, aber ich denke, es hat ihnen Spaß gemacht. Die Zeit war also hart, aber herzlich. Die Pause war für alle wichtig. Wir hatten auch ein Testspiel (Anm.: gegen BW Linz), in dem wir eine sehr vernünftige Leistung gegen einen Top-Zweitligisten abgeliefert haben. Da sind viele Dinge, die wir nach dem LASK-Spiel noch kritisiert haben, nicht mehr vorgekommen. Es waren zwei extrem gute Wochen.“

TSV trauert um Nachwuchs-Obmann "Toni" Winkler

Derweil stehen bei den Hartbergern hinter den Einsätzen von Abwehrchef Mario Sonnleitner (zuletzt angeschlagen) und Donis Avdijaj (zuletzt krank) - siehe Foto unten - Einsatz-Fragezeichen. Mario Kröpfl kommt dem Comeback immer näher, das Samstag-Spiel seit laut Infos vom TSV aber noch kein Thema. Kurz vor dem Ankick wird allerdings ein anderes Thema zugegen sein. Der TSV trauert um den völlig unerwartet verstorbenen Nachwuchs-Obmann Anton "Toni" Winkler und erweist ihm mit einer Gedenkminute die Ehre! 

Statements vor dem Spiel aus dem Lager der Ost-Steirer

TSV-Chefcoach Klaus Schmidt vor dem 2. Heimspiel in Folge: "Die Mannschaft brennt darauf, sich am Samstag für die Niederlage gegen Wattens vor vier Wochen zu rehabilitieren und damit in der Tabelle auch einen Schritt nach vorne zu machen. Dafür wird notwendig sein, dass wir defensiv weiter so konsequent agieren wie in den letzten Runden. Genauso wichtig ist es aber, in der Offensive Lösungen zu finden, die zu Zählbarem führen. Wir freuen uns auf die Partie und endlich geht es nach der Länderspielpause wieder los."

Linksverteidiger Thomas Kofler: "Am Samstag erwartet uns ein sehr wichtiges Heimspiel gegen die WSG Tirol. Vor allem für mich als Tiroler ist es immer besonders gegen Wattens zu spielen, aufgrund meiner Zeit bei Wacker und weil ich auch mehrere Spieler persönlich kenne. Es wird ein schweres Spiel werden. Die WSG befindet sich in einer ähnlichen Situation wie wir, wo jeder Punkt zählt. Wir hoffen, dass wir mit unseren Fans im Rücken das Heimspiel gewinnen können, damit wir aufatmen und uns vom Tabellenende lösen können."

Weiter Wissenwertes:

Ladehemmung: Der Toptorjäger der Tiroler, Giacomo Vrioni, wartet seit 352 Spielminuten auf Saisontor Nr. 11. Der 23-jährige Juve-Leihspieler hat in diesem Spieljahr alle 143 Spielminuten getroffen. Der Toptorjäger der Steirer, Dario Tadic, wartet seit über 600 Spielminuten auf Saisontor Nr. 9. Der 31-Jährige hat in diesem Spieljahr bislang alle 208 Spielminuten getroffen.

Gelbsucht: Bei der WSG Tirol fehlen mit Renny Piers Smith und Innenverteidiger Maxime Awoudja nach dem Erhalt der jeweils fünften gelben Karte zwei Aktivposten. Fabian Koch und Giacomo Vrioni (beide WSG), sowie Tobias Kainz, Matija Horvat, Jürgen Heil und Manfred Gollner (Hartberg) laufen mit je vier gelben Karten Gefahr, im Falle einer weiteren Verwarnung am kommenden Spieltag aussetzen zu müssen. 

Foto: GEPA-ADMIRAL und Richard Purgstaller