Sturm Graz fixierte mit dem 5. Heimsieg in Folge drei Runden vor Ende der ADMIRAL Bundesliga-Saison 2021/2022 vorzeitig den Vizemeister-Titel. Beim 2:1-Triumph gegen den vor dem ÖFB-Cup-Finale am kommenden Sonntag auf 7 Positionen rotierenden, als Meister ebenfalls bereits feststehenden FC Red Bull Salzburg, trotzte die Ilzer-Elf dem Ausfall von 6 Leistungsträgern. Matchwinner war wieder Mal Jakob Jantscher. Der 33-jährige Grazer servierte beim 1:0 per Assist für Lukas Jäger und erzielte nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich von Šeško mit einem abgefälschten Schuss den Siegtreffer. Nachfolgend die Statements.

Sein zwischenzeitlicher Ausgleich reichte nicht: Benjamin Šeško kassierte mit RB Salzburg im 29. Saisonspiel der ADMIRAL Bundesliga die 2. Niederlage, jeweils auswärts (Klagenfurt & Graz).

Christian Ilzer (Trainer Sturm Graz)
…über das Spiel: „Wir haben drei Runden vor Schluss den Vizemeistertitel hier zuhause fixiert mit einem Sieg gegen den amtierenden Meister, schöner geht es also fast nicht mehr. Die Salzburger Mannschaft die heute am Platz gestanden ist hat ein absolutes Topniveau und wir haben eine überragende Leistung gebracht. Natürlich haben uns auch Spieler gefehlt, aber wir haben einen guten Kader und jeder der gespielt hat, hat gezeigt welche Qualität er hat und wieviel er in dieser Saison zu diesem großartigen Erfolg beigetragen hat.“

…über die Saison seiner Mannschaft: „Ich bin unglaublich Stolz auf die Truppe. Wir haben tolle Führungsspieler, einen fantastischen Charakter und natürlich auch die nötige Qualität um Spiele zu gewinnen. Wenn du am Ende einer Saison hinter Salzburg an zweiter Stelle stehst bist du best-of-the-rest und das ist ein unglaubliches Kompliment für meine Mannschaft.“

…über die Zukunft des Vereins: „Wir haben jetzt einmal ein super Level erreicht, sind aber noch nicht am Zenit und können uns noch weiterentwickeln und Dinge besser machen. Es gilt aber auch dieses Niveau zu halten. Die Konkurrenz in Österreich ist groß und es gibt andere Vereine die auch diesen Anspruch haben. Jetzt werden wir aber einmal anständig feiern ganz nach dem Behounek Motto. Dann wollen wir die Saison anständig beenden und uns bestmöglich auf die neue Saison vorbereiten. Dann gilt es unsere nächsten Ziele zu realisieren.“

…über die stark veränderte Startelf: „Wir haben natürlich Ausfälle und damit gewisse Qualitäten verloren. Wir haben diese Qualitäten aber innerhalb unseres Kaders um das zu kompensieren. Es steht heute genügend Erfahrung am Platz und ich habe vollstes Vertrauen in die Mannschaft.“

Jakob Jantscher (Spieler Sturm Graz)
…über das Spiel: „Wir haben uns vorgenommen das Spiel zu gewinnen und es ist ein super schöner Moment. Wir haben jetzt gegen jeden Gegner in der Liga in dieser Saison gewonnen, umso schöner ist, dass wir heute den Vizemeistertitel feiern können. Trotz vieler Ausfälle haben wir immer wieder bewiesen, dass wir eine super Mannschaft mit gutem Charakter sind. Vor allem die Spieler die seit längerer Zeit wieder einmal gespielt haben möchte ich heute herausheben, sie haben eine richtig gute Partie abgeliefert.“

…über den großen Vorsprung auf Platz drei: „Das hat einen großen Stellenwert und das war auch unser Ziel. Über das ganze Jahr gesehen waren wir auch mit Sicherheit die zweitbeste Mannschaft in Österreich und dann ist es auch schön, dass du am Ende auf diesem Platz stehst. Jetzt haben wir aber noch drei Spiele, da wollen wir das Maximum an Punkten herausholen und so den Abstand noch weiter vergrößern.“

…über seine eigene Saison als Führender der Scorerliste: „Ich bin grundsätzlich ein Spieler, der sich viel zutraut und auf seine Qualitäten vertraut. Das habe ich in meiner Karriere gelernt, dass das sehr wichtig ist. Trotzdem ist es für mich sehr schön, dass ich dort oben stehe. An dieser Stelle möchte ich meinen Sohn zuhause grüßen, ihm widme ich das Tor heute und es freut mich riesig, dass ich für ihn getroffen habe. Er hatte gestern eine Operation und konnte deshalb nicht dabei sein im Stadion.“

…über die Champions League Qualifikation nächste Saison: „Wir haben bei unseren internationalen Spielen in diesem Jahr sehr viel lernen können und ich hoffe, dass wir nächstes Jahr eine gewisse Nervosität ablegen können. Wir wissen, dass es sehr schwierig wird, aber wir haben heuer im Europacup bewiesen, dass wir große Spiele abliefern können und da müssen wir bereit sein und das auf den Platz bringen.“

…auf die Frage ob er fix bei Sturm bleibt: „Ich habe noch Vertrag bis 2023.“

…über die Fans: „Das hier in Liebenau ist immer etwas besonderes. Wenn man spürt welche Energie da frei wird und wie sich die Fans auf der Tribüne freuen, dann ist das immer speziell und ich glaube dieses Jahr haben wir uns das auch absolut verdient.“

Lukas Jäger (Spieler Sturm Graz)
…über das Spiel: „Wunderschön für uns, es war ein Kampf über 90 Minuten. Zwischen der 70. und 80. Minute hat Salzburg noch einmal ordentlich Druck gemacht, wir haben aber standgehalten und nicht unverdient gewonnen.“

…über sein Tor: „Das war auch eine wunderschöne Situation für mich, vor einem Jahr habe ich gegen Salzburg ja getroffen. So oft treffe ich nicht, aber wenn dann ist es umso schöner.“

…über seinen nicht verlängerten Vertrag: „Dass ich mich trotzdem immer voll reinhänge, ist einfach mein Charakter, das hat mich in meiner Karriere immer schon ausgezeichnet. Das wird sich auch nicht mehr ändern und man wird sehen wo die Reise hingeht. Ich bin auf jeden Fall motiviert und freue mich auf die neue Aufgabe.“


Matthias Jaissle (Trainer Red Bull Salzburg)
…über das Spiel: „Diese Niederlage wurmt mich extrem, weil wir trotz der Meisterfeier hier etwas zählbares mitnehmen wollten. Das ist der Anspruch von Red Bull Salzburg und von jedem einzelnen Spieler. Deswegen überwiegt heute die Enttäuschung. Großes Kompliment an meinen Trainerkollegen und seine Mannschaft, sie machen das die ganze Saison schon richtig stark und sind ein Top-Gegner der uns immer wieder vor Probleme stellt. Heute haben wir es nicht geschafft an unser Leistungsniveau heranzukommen und dann merkt man einfach, dass es gegen Sturm Graz eng wird.“

…über die bisherige Saison: „Es steht außer Zweifel, dass wir eine überragende Saison spielen in der Liga und sehr konstant durchmarschieren. Von dem her gibt es wegen der Niederlage nicht zu viel zu grübeln, aber den Anspruch jede Partie zu gewinnen haben wir trotzdem und das ist auch gut so.“

…über das anstehende Cupfinale: „Ich muss ehrlich sagen, dass das Cupfinale natürlich im Hinterkopf gewesen ist. Dennoch soll das keine Ausrede sein, weil wir vollstes Vertrauen in die Mannschaft gehabt haben die heute am Platz gestanden ist. Keine Entschuldigung, es ist ein gebrauchter Abend und die Enttäuschung ist da, aber wir haken das schnellstmöglich ab. Morgen geht der Blick wieder vollgas in Richtung Cupfinale.“

…über die stark veränderte Startelf: „Wir haben ein paar Verletzte, ein paar Spieler wollen wir schonen und manchen Spielern wollen wir heute die Gelegenheit geben, sich nach längerer Zeit wieder einmal zu präsentieren. Ich habe vollstes Vertrauen in die Elf die beginnt, wir können noch ordentlich nachlegen und von dem her wird es auch ein Topspiel.“

…über die Meisterfeier nach dem letzten Spiel: „Wir haben es natürlich genossen, weil es etwas Spezielles war am Sonntag. Das haben wir ausgiebig gefeiert, am nächsten Tag ist es mir aber ganz gut gegangen.“

Christoph Freund (Sportdirektor Red Bull Salzburg)
…über den Stellenwert des Meistertitels: „Jeder Titel hat einen sehr hohen Stellenwert, weil so etwas nie selbstverständlich ist. Letztes Jahr um diese Zeit haben wir Matthias als neuen Trainer bekanntgegeben und einige Spieler sind weggegangen. Da wurde von einigen Experten und in den Medien gemunkelt: Endlich ist es soweit bei Salzburg. Im Endeffekt sind wir extrem gut in die Saison gestarteten, souverän Meister geworden und das bestätigt unsere Arbeit. Dieser Meistertitel hat also einen extrem hohen Stellenwert im Verein und auch für mich persönlich.“

…über die Planungen für die nächste Saison: „Es ist nicht easy. Das ist ein Prozess der nicht jetzt beginnt, sondern über die ganze Saison geht. Für unseren Verein ist wichtig, dass Spieler den nächsten Schritt gehen können und wir auch gehen lassen. Der Platz der dann frei wird soll aber schon von Spielern ausgefüllt werden, die so weit sind diese Challenge anzunehmen, weil wir ja trotzdem als Favorit in die neue Saison starten und von Anfang an richtig da sein wollen. Das Wichtigste ist, dass wir nächste Saison wieder eine richtig gute Mannschaft haben. Leicht ist es nicht, aber es macht immer wieder großen Spaß mutige Entscheidungen zu treffen und wir haben großes Vertrauen in die Jungs die wieder nachrücken werden.“

…weiter über die Planung für die nächste Saison: „Ich will auf diese ganzen Gerüchte die kursieren gar nicht so eingehen. Mir ist wichtig, was wir mit den Spielern hinter verschlossenen Türen besprechen, weil das zählt im Endeffekt. Wenn man immer darauf eingeht was geschrieben wird, dann hätten wir nächste Saison gar keine Mannschaft mehr, von unserem Kader wären 22 der 25 Leute weg, aber so ist es ja nicht. Wir planen so, dass wir eine richtig gute Mannschaft haben werden. Dafür müssen wir einige Jungs, die heuer eine richtig gute Saison gespielt haben, bei uns behalten und das werden wir auch tun. Wir versuchen auf jeden Fall eine richtig gute Mischung zu finden.“

…über Maximilian Wöber: „Bei ihm ist es schon so, dass er sich in den letzten drei Jahren richtig gut integriert hat, ein absoluter Führungsspieler ist und auch in seiner Leistung und Performance an sich arbeitet. Er ist noch mehr Profi geworden und ein ganz wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Deshalb ist unser Ziel ganz klar, dass er in Salzburg bleibt.“

…über Matthias Jaissle: „Wir haben mit ihm letztes Jahr einen Dreijahresvertrag abgeschlossen, weil wir komplett überzeugt waren von ihm und das hat er auch mehr als bestätigt. Wenn ein junger Trainer dann so eine Saison spielt, ist es normal, dass auch er interessant ist am Markt. Wir haben mit ihm ein langfristiges Projekt, planen bereits die neue Saison mit ihm und deshalb gehe ich davon aus, dass er auch nächstes Jahr unser Trainer ist. Im Fußball weiß man aber nie etwas zu 100% und deshalb werde ich auch keine 100%ige Aussage treffen."

…über die Meisterfeier nach dem letzten Spiel: „Es war richtig emotional, gerade für viele Jungs die zum ersten Mal als wichtiger Part in der Mannschaft Meister geworden sind. Auch für das Trainerteam war es etwas ganz besonderes. Ein paar alteingesessene waren natürlich bis zum Schluss dabei, aber ich muss ja auch schauen, dass jeder gut nach Hause kommt.“

"Du kommst hier nicht durch":...Andreas Kuen (re.) und Sturm Graz stellten sich Maurits Kjærgaard und den Roten Bullen mit viel Einsatz in den Weg und lieferten leidenschaftlich Gegenwehr.

Statement-Quelle: Sky

Fotocredit: FC Red Bull Salzburg via Getty