Das 336. Wiener Derby zwischen Austria Wien und Rapid in der 30. Rd. der ADMIRAL Bundesliga, das mit dem Saison-Standard-Resultat von 1:1 endete, war wie vorbereitet, seines zu werden: Rapid-Senkrechtstarter Bernhard Zimmermann. Der 20-jährige Korneuburger nutzte einen Demaku-Patzer der Austria zur grün-weißen Führung. Feierte sein erstes Derby-Tor frenetisch, doch auch provokativ vor dem Violetten-Fansektor. Folge: gelbe Karte, ehe nach Foulspiel gegen Braunöder nach knapp einer Stunde die Ampel-Karte und das unfreiwillige Aus folgte. Am Tag danach der ÖFB-U21-Teamstürmer reumütig und authentisch.

"Vor gegnerischen Fans zu jubeln - dann hätte Andi Ogris nie 90 Minuten überstanden"

Bernhard Zimmermann über sein "zu emotional" gefeiertes Tor: "Zu unerfahren, das hätte ich nicht machen dürfen."

Rapid-Chefcoach Ferdinand Feldhofer wollte seinem talentieren Schützling keinen Vorwurf machen, um zu wissen, dass die Szene und hernach gelb-rote Karte das Derby veränderte: "Bernie weiß, welchen Blödsinn er gemacht hat. So etwas wurde aber schon vor unseren Fans fabriziert und da hatte es keine Folgen." Nachsatz: "Dennoch macht man das nicht, weil es unsportlich ist."

Austria Wien-Chefcoach Manfred Schmid wollte die erste Gelbe des Rapid-Stürmers ohne TV-Bilder schwer einordnen. "Wenn er die Fans provoziert, ist es vielleicht gerechtfertigt", meinte der 51-jährige Wiener, um dann allerdings süffisant fortzusetzen: "Vor den (gegnerischen) Fans zu jubeln - dann hätte Andi Ogris nie 90 Minuten überstanden."

Zimmermann: "War ein Fehler von mir"

Bernhard Zimmermann (SK Rapid Wien) über:

…seinen Tor-Jubel im Wiener Derby vor den Austria-Fans: „War ein Fehler von mir, kommt nicht mehr vor und tut mir extrem leid für die Mannschaft. Aber junge Spieler lernen auch und aus diesem Spiel kann ich wirklich viel mitnehmen. Das Ende des Spiels hätte ich mir lieber anders gewünscht. Hat schon ein bisschen gedauert, bis ich einschlafen konnte.“

…gestriges Derby: „Ich hätte lieber eine komplette Scheißpartie gespielt, hätte nicht getroffen und wir hätten gewonnen.“

…seinen Weg zu den Profis und seinen Leistungen: „Kurz vor Silvester habe ich die Nachricht bekommen, dass ich dabei bin. Natürlich habe ich mit den Ausfällen dann auch Glück gehabt, habe gegen die WSG Tirol mein Debüt gegeben und dann war es umso schöner, zu Hause gegen Klagenfurt – anders hätte man es sich nicht erträumen können. Und so ist es dann weitergegangen. Ich bin froh, dass ich jetzt treffe, dort wo ich bin und das zählt.“

Traum von Deutschland & England

…Abgänge von Stürmer Kara & Fountas: „Mein Ziel war, dass ich so spiele, dass es nicht so eine große Lücke ist und Rapid mir im Sommer nicht zwei, drei Spieler vor die Nase setzt. Aber dass es so aufgeht, hätte wahrscheinlich keiner gedacht. Wenn mir wer geschrieben hätte, dass ich so einschlage, dann hätte ich das sofort unterschrieben.“

…ob seine Rückennummer 41 etwas zu bedeuten hat: „Nein, die habe ich zugeteilt bekommen.“

…Saisonziel mit Rapid: „Das Ziel ist der dritte Platz und europäisch zu spielen.“

…seine Zukunftspläne: „Deutschland und England sind natürlich die Topligen. Da träumt jeder davon.“

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

Fotocredit: GEPA/Wienenergie