Nach Verletzungspech, Covid-Cluster und anderen Widrigkeiten im Herbst kann Christian Ilzer in seiner 2. Saison als Chefcoach des SK Sturm Graz auf ein sehr erfolgreiches Spieljahr mit den "Blackies" blicken. Nach Rang 3 im Vorjahr führte der 44-jährige Steirer diesmal Kapitän Hierländer und Co. zur Vizemeisterschaft, ist mit den Schwarz-Weißen hinter Serienmeister FC Red Bull Salzburg "Best of the Rest" und fügte den Roten Bullen mit seinem Team jüngst auch die erste Frühjahrs-Niederlage zu - die einzigen Punkteverluste der sieggewöhnten Salzburger in der Meistergruppe. Ilzer äußerte sich bei Sky über diverse Themen.

 

"Größter Erfolg meiner Karriere"

Christian Ilzer (Trainer SK Puntigamer Sturm Graz):

…angesprochen auf die Vize-Meisterschaft von Sturm: „Ist natürlich schon sehr schön. Eine sehr, sehr erfolgreiche Saison, jetzt die Vize-Meisterschaft zu holen, nach dem dritten Platz im letzten Jahr. Wir haben viele Hürden überwunden in dieser Saison und die Mannschaft hat es richtig gut gemacht.“

…weiter zur Saison: „Am Ende sind wir ganz klar am zweiten Platz, hinter dem Liga-Krösus und dann kann man schon von einer sehr erfolgreichen Saison sprechen. Schon ein sehr, sehr spezieller Erfolg für mich. Und würde ich schon als größten Erfolg meiner Karriere einordnen.“

…zur Mannschaft: „Die Mannschaft hat eine richtig gute Entwicklung genommen, in den letzten zwei Jahren. Wir haben uns in dieser Meistergruppe richtig an Salzburg angeheftet. Da dranzubleiben, ist schon eine richtig starke Leistung.“

…auf die Frage, was eine Mannschaft braucht, um erfolgreich zu sein: „Ein wesentlicher Eckpfeiler ist sicher, um Erfolg zu haben, dass die Zugrichtung in der Mannschaft ganz klar Richtung Erfolg geht und man richtige Gewinner-Typen in einer Mannschaft braucht. Und man braucht eine Mannschaft, die auch in Phasen des Erfolges die nötige Demut hat, um weiterzumarschieren und die einfach hungrig bleibt und nicht leicht satt wird. Dann ist es auch als Trainer viel leichter, so eine Mannschaft zu führen.“

…über Jakob Jantscher und seine Leistungen: „Er hat nicht nur am Platz seine Qualitäten, sondern ist auch in der Kabine extrem wichtig. Ein hervorragender Fußballer und ein absoluter Schlüsselspieler. Diese Werte, wenn du 27 Scorerpunkte hast in dieser Saison, sprechen eh selber für ihn, wie wichtig er für unsere Mannschaft ist. Da spielt dann Alter keine Rolle.“

…über die Verpflichtung von Spielern, die bei Salzburg bzw Liefering ausgebildet wurden: „Scheu haben wir da sicher keine. Wir wollen einfach die besten Spieler für unser Anforderungsprofil verpflichten. Wenn es so ist, dass sich dann immer wieder Spieler anbieten, die davor bei Liefering oder Salzburg waren, warum soll man es dann nicht machen?“

„Wir sind noch nicht am Zenit“

…angesprochen auf seine Zukunft und auf Trainer-Anfragen an seiner Person: „Aktuell sehe ich keinen Grund, Sturm Graz zu verlassen. Es ist eine sehr, sehr ehrenvolle Aufgabe, Trainer des SK Sturm zu sein. Das Ableben von Jahrhundert-Trainer Ivica Osim hat mir noch mehr gezeigt, welche Ehre es ist, Trainer von Sturm Graz zu sein. Wir sind noch nicht am Zenit.“

…weiter zu einem möglichen Transfer: „Natürlich, da irgendwelche Versprechungen zu machen, ist schwer. Jeder kennt den Fußball. Aber ich muss wirklich sagen, wenn nichts Außergewöhnliches kommen würde, werde ich sicher auch kommende Saison Trainer von Sturm Graz sein. Ich kann mir im Moment nichts Besseres vorstellen.“

…über Andreas Schicker: „Man hat sich auch schon davor gekannt, aber durch die enge Zusammenarbeit ist eine Freundschaft entstanden, aber nicht nur bei mir, sondern zu meinem ganzen Trainerteam. Wir sind ein eingeschworener Haufen im Trainerteam, wo ich den Andi gleich reinnehme. Der Arbeitsprozess ist genau so, wie ich es mir vorstelle.“

…angesprochen auf seine Zeit bei der Austria: „Bei der Austria war es so, dass die Erwartungshaltung sehr hoch war und wir die gar nicht erfüllen konnten. Dort habe ich die andere Seite kennengelernt, nämlich einen Misserfolg zu moderieren. Es war viel Unzufriedenheit im Verein, nicht so angenehm, aber genauso lehrreich für mich. Da ist man auch mit sich selbst sehr, sehr unzufrieden, weil man die Hoffnungen nicht erfüllen kann, die ein Verein in einen setzt. Dort ist es mir gar nicht gelungen.“

…zu Ivica Osim, dessen Ableben und zur Verabschiedung in Graz: „Durch ihn sind Dinge möglich geworden, die keiner davor in Graz geglaubt hat. Bei der Verabschiedung im Stadion waren es schon sehr, sehr starke Gefühlsmomente für mich auch, weil ich den Menschen in die Augen sehen konnte, die vier Tage davor mit uns diese Vize-Meisterschaft gefeiert haben. Und ich vier Tage später gesehen habe, wie viel Ivica Osim diesen Menschen bedeutet hat. Ivica Osim ist die absolute Leitfigur dieser Sturm-Familie.“

„Wir träumen alle davon, dass wir die CL-Hymne in Graz hören“

…über mögliche Neuzugänge: „Für vorne und hinten sind die Augen schon offen. Aber irgendwelche Namen kommentiere ich nicht.“

…zur anstehenden UEFA Champions League-Qualifikation: „Ein absoluter Topgegner, der da auf uns wartet. Wir träumen aber alle davon, dass wir die CL-Hymne in Graz hören. Dann muss man über so einen Gegner drüber.“

…angesprochen auf Zlatko Junuzovic: „Grundsätzlich denke ich, dass er für jede Mannschaft nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Kabine extrem wertvoll ist. Aber er wird die Entscheidung treffen und ich denke, er hat genügend Optionen.“

Andreas Schicker (Geschäftsführer Sport SK Puntigamer Sturm Graz) im Videobeitrag:
…über Christian Ilzer: „Ich denke, dass er bei Sturm noch nicht fertig ist.“

Statement-Quelle: Sky-Sendung "Talk & Tore"

Fotocredit: Richard Purgstaller