"The same procedure every year" beim FC Red Bull Salzburg, bei dem auch diesen Sommer eine personelle Fluktuation folgt. Doch die Ziele beim Serienmeister bleiben: auf zu neuen Titeln. Nach den Feierlichkeiten über das Double im Mai starteten die "Roten Bullen" - standesgemäß... - an einem Feiertag in die neue Saison. Am Fronleichnams-Tag bat Matthias Jaissle, vor seinem 2. Jahr als RBS-Chefcoach, in Taxham zur ersten Trainingseinheit für die Saison 2022/2023, in der Kapitän Ulmer und Co. national erneut den Doublegewinn anpeilen und international wieder in der K.o-Phase dabei sein wollen. 

Der 18-jährige Däne Maurits Kjærgaard mit dem neuen Auswärtstrikot. 

Auf ein Konzept, das dem letztjährigen Champions League-Trikot ähnelt, setzt der FC Red Bull Salzburg auch bei seinen neuen Auswärtsdressen für die Saison 2022/23.

Ohne Teamspieler nur 14 Akteure beim Trainingsauftakt

Zum Trainingsauftakt waren 14 Spieler in Taxham dabei. Darunter der von Kooperationspartner FC Liefering hochgezogene Dijon Kameri, der aus Hartberg zurückgekehrte Youba Diarra und der im April von Schachtar Donezk verpflichtete Stürmer Fernando dos Santos Pedro. Der 23-jährige Brasilianer ist mittlerweile für die "Bullen" spielberechtigt.

Neben den prominenten Abgängen Karim Adeyemi (BVB) Zlatko Junuzović (Karrierende, Co-Trainer FC Liefering), Jerome Onguene (Eintracht Frankfurt), Brenden Aaronson und Rasmus Kristensen (beide zu Leeds United, dem Klub von Ex-Salzburg-Coach Jesse Marsch) fehlten auch die diversen Nationalspieler wie Nicolas Seiwald, Maximilian Wöber, Noah Okafor oder Luka Sučić. Sie werden bis spätestens 29. Juni zurück erwartet.

"Mutiger Springer" Jaissle bezüglich weiterer Ab- und Zugänge "ganz entspannt"

Im Kader für die neue Saison dürfte es laut Chefcoach Mattias Jaissle noch personelle Veränderungen geben: "Es kann noch was passieren, was Abgänge und Zugänge angeht. Da sind wir ganz entspannt. Ich bin guter Dinge, dass wir auch in der kommenden Saison wieder eine richtig geile Truppe auf den Platz bringen."

Darunter bei den Torleuten Philipp Köhn und Nico Mantl, die dem Vernehmen nach wahrscheinlich weiter bei den Mozartstädtern bleiben werden.

Der 34-jährige Chefcoach der Roten Bullen präsentierte sich gut gelaunt nach seinem Urlaub am Meer und in den Bergen, wobei Jaissle gar einen Sprung aus einem Hubschrauber erlebte. Der Deutsche: "Ich bin gut erholt und voller Tatendrang." In den ersten Wochen der Vorbereitung gelte es nun "an den Basics ansetzen, die Grundtugenden wieder vermitteln, dass die Jungs sofort wieder abgeholt werden, was unsere Art von Fußball ist."

Wobei die körperliche Fitness Priorität hat. Jaissle: "Die Basis für unser Spiel ist, dass die physische Komponente gut entwickelt ist." Und was die bewährte Raute im Mittelfeld betrifft, wolle man künftig mehr taktische Flexibilität reinbringen. "Wir waren aus unserer vermeintlichen Raute heraus schon sehr variabel unterwegs."

"Die Ziele bleiben hoch"

Matthias Jaissle zu den Salzburger Saisonzielen: "Ich glaube, wir müssen hier in Salzburg schon aufpassen, dass wir die letzte Saison gut und auch bescheiden einordnen. Das war was ganz, ganz Spezielles. Die Ziele bleiben hoch. Wir möchten natürlich wieder den Meistertitel holen, auch wenn die Konkurrenz nicht schläft und es uns in dieser Saison sicherlich schwer machen wird." Nachsatz: "Es wird kein Selbstläufer."

"Wollen unseren Fußball auf europäischem Topniveau auf Platz bringen"

Nach dem sensationellen Aufstieg im vergangenen Jahr in das Achtelfinale der Champions League, wollte Jaissle für die nächste Spielzeit in der Königsklasse die Erwartungen nicht zu hoch hängen: "Uns geht es vor allem darum, dass wir unseren Fußball auf europäischem Topniveau auf den Platz bringen, um vielleicht wie in der letzten Saison wieder den ein oder anderen Großen zu ärgern."

Sportdirektor Christoph Freund ergänzte: "Es geht auch um die Art und Weise, wie wir auftreten. Das wird sehr wichtig sein."

Während sich Kapitän und Langzeit-Bulle Andreas Ulmer, der im Jänner 2009 von der SV Ried zum FC Red Bull Salzburg wechselte, international in der neuen Saison den Einzug in eine K.o.-Phase wünscht und national das fünfte Double in Folge.

Ulmer weiter bereit für Rangnick und ÖFB-Team

Für den 36-jährigen Linzer bleibt trotz seiner Nicht-Nominierung für die vier Nations-League-Partien gegen Kroatien, Dänemark (2x) und Frankreich auch das ÖFB-Team, wo der Linksverteidiger bisher 31 Einsätze hatte, ein Thema. Ulmer: "Der Ralf (Anm.: ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick) weiß, dass er mich anrufen kann, wenn er mich braucht, und dass ich gerne wieder komme."

Fotocredit: FC Red Bull Salzburg via Getty