Erstmals im Kalenderjahr 2022 trafen der SK Rapid Wien und die SV Guntamatic Ried in der ADMIRAL Bundesliga aufeinander. An diesem Sommer-Sonntag im Allianz Stadion in Rd. 1 der neuen Saison 2022/2023 wollten die Innviertler endlich ihren Auswärts-Rapid-Komplex ablegen, nachdem es bis dato in Hütteldorf für die Wikinger bei 42 Gastspielen nie einen Sieg gab (34 Niederlagen, 8 Remis). So nah wie diesmal war die SV Ried wohl selten dran, hatte gleich ein halbes Dutzend an Tormöglichkeiten, ehe der eingewechselte Bernhard Zimmermann Grün-Weiß erlöste und mit dem Tor des Tages Rapid den 1:0-Zittersieg bescherte.

Hatte die erste Großchance der Partie: der fleißige Rieder Allrounder Julian Wiessmeier. Der 29-jährige Deutsche scheiterte frei vor und an Keeper Nikolas Hedl (10.).

Die Rieder binnen einer Woche zum zweiten Mal in der Bundeshauptstadt. Und mit der gleichen Startformation wie beim 4:0-Sieg in Runde 1 im Uniqa-ÖFB-Cup beim FC Stadlau im 22. Gemeindebezirk Donaustadt. Mit Defensivakteur David Ungar (Rückkehr nach Leihe zu 2. Liga-Vizemeister FAC) und Mittelstürmer Christoph Monschein (über Leihe SCR Altach vom LASK) mit zwei Sommer-Neuzugängen beginnend. Bei Rapid Innenverteidiger Sollbauer sowie Sturmtank und Rapid-Rückkehrer Burgstaller zum Ende der "englischen Woche" für die Grün-Weißen in der Startelf. Dafür fielen Abwehrspieler Aiwu und Youngster Yusuf Demir kurzfristig aus, Patrick Greil wurde geschont - siehe auch separaten Beitrag.

Erlöste Grün-Weiß 20 Minuten nach seiner Einwechslung in der obligatorischen "Rapid-Viertelstunde": Bernhard Zimmermann mit dem Tor des Tages!

SV Ried gleich vier Mal nah an Führung dran in Hz. 1, Aluminiumtreffer inkl.!

Für den ersten Warnschuss sorgte der Ex-Rieder Marco Grüll, der sich am linken Strafraumeck gegen zwei Gegner durchdribbelte, seinen satten Schussball mit rechts jedoch klar über das Gäste-Gehäuse setzte (5.). 

Doch dann kam Ried! Die Innviertler versteckten sich keineswegs und nach einem gekonnten Schnittstellenpass von Kapitän Marcel Ziegl (feierte vor 14 Jahren für die SV Ried sein Bundesliga-Debüt gegen Rapid) hinter die neuformierte Rapid-Viererabwehrkette, tauchte Julian Wiessmeier halblinks plötzlich allein vor Niklas Hedl auf, scheiterte jedoch am 21-jährigen Goalie (10.). Der wenig später Glück hatte, als nach einem tückischen Freistoßball von Stefan Nutz mit links vom rechten Strafraumeck die Kugel am Fünfmeterraum aufsetzte und an der linken Stange landete (13.). Wobei Hedl wohl noch mit den Fingerspitzen dran war.

Früher Verletzungsausfall von Nikola Stosic

Dann Schrecksekunde bei den Wikingern: Nikola Stosic verletzte sich (lt. Sky Sport Austria Verdacht auf Kreuzbandriss) und wurde von den Sanitätern vom Spielfeld transportiert (16.). Für den 22-jährigen Serben kam der gleichaltrige Deutsche Michael Martin (Neuzugang von ADMIRAL 2. Ligist SK Vorwärts Steyr).

In punkto Spielgeschehen "gönnten" sich beide Teams bei tropischen Temperaturen eine "Auszeit", ehe vor der ersten Trinkpause Guido Burgstaller einen Kopfball nach feiner Rechtsflanke vom slowakischen Nationalspieler Martin Koscelnik über das Gäste-Gehäuse setzte (24.). Doch die besseren Torgelegenheiten waren auf der anderen Seite durch die mutig und couragiert agierenden Heinle-Schützlinge.

Pfiffe zur Pause für Burgstaller & Co.

Wieder war höchste Alarmstufe im Sechzehner der Hütteldorfer nach einem "ruhenden Ball": Freistoßhereingabe von Standard-Spezialist Stefan Nutz auf  Marcel Ziegl, dessen Kopfball nur hauchzart an der rechten Stange vorbei flog (42.). Dann über rechts die nächste ambitionierte Angriffsaktion der Rieder: Plavotic mit dem diagonalen Flugball auf Wiessmeier, der an der rechten Grundlinie fein flach zurück legte auf Stefan Nutz, dessen Schussball von Keeper Hedl pariert wurde (45.+4). Die Feldhofer-Elf mit dem 0:0 zur Pause gut bedient und nach enttäuschender Darbietung von den Rapid-Fans mit Pfiffen in die Katakomben begleitet.

Duell zweier Sommer-Neuzugänge ihrer jeweiligen Teams: der 32-jährige Innenverteidiger Michael Sollbauer (re.) und der Rieder Angreifer Christoph Monschein, der die Duelle mit dem SK Rapid ja von den Wiener Derbies aus seiner Austria Wien-Zeit kennt.

Mit Kühn & Zimmermann endlich "Feuer" im Rapid-Spiel - Torchancen-Triplepack

Nach dem Wechsel weiter Feldvorteile für die Rieder, ehe mit den eingewechselten Nicolas Kühn, der 22-jährige Deutsche kam vom FC Bayern München II (war allerdings an Zweitliga-Absteiger Erzgebirge Aue ausgeliehen) und Bernhard Zimmermann endlich Schwung in das Rapid-Spiel kam. Der 20-jährige Österreich auch sogleich torgefährlich und nur knapp die linke Stange verfehlend (63.). Wenig später Marco Grüll allein vor seinem Ex-Mitspieler Sahin-Radlinger, der das "Eins-gegen-Eins"-Duell gewann (64.). Jetzt hatte Rapid endlich den "höheren Gang" gefunden und war am "Gas". Der nächste Stürmer in Aktion: Guido Burgstaller setzte sich nach Zuspiel vom eingewechselten Schick mit feiner Körpertäuschung halbrechts im Sechzehner durch, scheiterte mit seinem Drehschuss mit links allerdings am aufmerksamen Keeper Samuel Sahin-Radlinger (69.).

Offener Schlagabtausch auf Spiel-Zielgerade - Joker Zimmermann stach

Rapid nun endlich druckvoll, doch die Oberösterreicher hielten wacker dagegen und fanden die nächsten beiden Großchancen vor. Binnen einer Minute verfehlte zunächst Marcel Ziegl nach - wieder Mal - einer Freistoßhereingabe von Stefan Nutz mit dem Fuß knapp Tor und Rieder Führung (76.), ehe der eingewechselte Cosgun die Innenstange traf (77.) - zweiter Aluminiumtreffer für die Gäste. 

Statt durchaus wiederholt möglicher Rieder Führung, stach nach der Doppel-Chance der Gäste dann jedoch postwendend Joker Bernhard Zimmermann in der obligatorischen "Rapid-Viertelstunde". Und wie!!! In großartiger Torjäger-Manier: mit dem Rücken zum Tor die Ballannahme, schnelle Drehung, platzierter Flachschuss - 1:0 (78.). Ein Tor der Extraklasse!

Wenig später hatte der ebenfalls die Rapid-Offensive belebende Nicolas Kühn das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte mit seinem Flachschuss jedoch an SVR-Schlussmann Samuel Sahin-Radlinger, der per Fußabwehr rettete und seine Elf damit im Spiel hielt.

Doppelchance Grüll & Zimmermann - Rapid auch in 3. Pflicht-Partie ohne Gegentor

Doch bei allen Bemühungen und großartiger Moral der Wikinger, brachte die Feldhofer-Elf am Sonntag der Liga-Heimsiege den 1:0-Zittersieg ins Ziel und spielte auch in der dritten Pflichtpartie binnen acht Tagen "zu Null". Gegen die nun entblösste Rieder Defensive hatten Grüll und Zimmermann in der vierminütigen Nachspielzeit gar noch das 2:0 auf dem Fuß, scheiterten beide jedoch an den Paraden von SVR-Goalie Sahin-Radlinger.

SV Ried vor Heimspiel-Doppel, Rapid-Reise an den Wörthersee

Während für die SV Ried nun in der ADMIRAL Bundesliga ein Heimspiel-Doppel folgt (Samstag, 30. Juli, vs. Aufsteiger Austria Lustenau und Samstag, 6. August, vs. Vizemeister SK Sturm Graz, jeweils 17 Uhr), gastiert der SK Rapid am nächsten Sonntag, 31. Juli, im Wörthersee Stadion bei Austria Klagenfurt (17 Uhr).

SK Rapid Wien - SV Guntamatic Ried 1:0 (0:0)

Sonntag, 24. Juli 2022, Allianz Stadion Wien-Hütteldorf, 17 Uhr, Z: 14.000, SR: Walter Altmann (Tirol), Assistenten: Sandino Schreiner, Dr. Anel Beganovic.

SK Rapid Wien(4-2-3-1): Hedl - Koscelnik (46. Schick), Sollbauer (79. M. Hofmann) K. Wimmer, Auer (73. Moormann) - Sattlberger, Pejic - Savic (57. Kühn), Knasmüllner (57. Zimmermann), Grüll - Burgstaller (K). Trainer: Ferdinand Feldhofer.

SV Guntamatic Ried (3-4-3): Sahin-Radlinger - Ungar (82. Weberbauer), Lackner, Plavotic - Wiessmeier (68. Cosgun), Stosic (16. Martin), Ziegl (K), Pomer (82. Chabbi)- S. Nutz, Monschein, Mikic (67. F. Seiwald). Trainer: Christian Heinle.

Tor: 1:0 (78.) Zimmermann.

Gelbe Karten: Koscelnik (Foulspiel, 18.), Pejic (Foulspiel, 39.), Trainer Feldhofer (45.+5) / Co-Trainer Madl (45.+5), Cosgun (90.+2).

Siehe auch SPIEL-FILM im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: Josef Parak