Auch zwei Tage danach fühlt sich die 0:2-Niederlage von Austria Klagenfurt bei Serienmeister FC Red Bull Salzburg für Chefcoach Peter Pacult noch immer falsch an. Im Rückblick auf das Samstagspiel in der Red Bull-Arena in Wals-Siezenheim ärgert sich der 62-jährige Wiener einerseits darüber, dass letztlich nur die nötige Kaltschnäuzigkeit gefehlt hatte, um beim Double-Gewinner wie im Frühjahr (1:1) zu punkten. Andererseis war es ein krasser Fehler des Schiedsrichter-Gespanns samt Video Assistant Referee (VAR), der die mutig aufspielenden Kärntner auf die Verliererstraße brachte. Siehe auch separaten Ligapportal-Beitrag!

Der erfahrene Austria Klagenfurt-Coach Peter Pacult kam sich im Samstag-Spiel beim FC Red Bull Salzburg wohl "wie im falschen Film" vor.

"Stehen sicher nicht mit erhobenen Händen da und müssen uns entschuldigen"

Peter Pacult: „Wir stehen sicher nicht mit erhobenen Händen da und müssen uns entschuldigen. Es war ein couragierter, mutiger und über weite Strecken disziplinierter Auftritt, der einmal mehr gezeigt hat, dass wir uns im Vergleich zum Vorjahr weiterentwickelt haben und reifer geworden sind. Aber leider müssen wir uns eingestehen, dass wir unsere Möglichkeiten nicht entschlossen genug genutzt haben. Aus meiner Sicht war das eine vergebene Chance, aus Salzburg etwas mitzunehmen."

Es war eine unterhaltsame, muntere Partie, in der die gastgebende Elf des jungen Chefcoach Matthias Jaissle zwar die erwartete Spielanteil-Majorität hatte, jedoch zumindest im 1. Durchgang selten gefahrvoll wurde. Die Waidmannsdorfer standen kompakt in der Defensive und waren nach Ballgewinn darum bemüht, schnell umzuschalten und selbst zum Abschluss zu kommen. Das gelang durchaus, es mangelte allerdings an der Präzision, häufig schon beim letzten Pass.

Entscheidung durch drei Situationen binen 100 Sekunden

So wurde das Spiel durch drei Situationen innerhalb von 100 Sekunden entschieden. Zunächst hatte Kosmas Gkezos (50.) die Mega-Führungschance für die Klagenfurter: Nach einem Corner von Christopher Wernitznig kam der 30-jährige Grieche an der zweiten Stange frei zum Kopfball und wollte die Kugel im kurzen Eck platzieren. Doch sie strich knapp am Gastgeber-Gehäuse vorbei. Die Kärntner blieben dran:  Der 22-jährige Schotte Andrew Irving (51.) zog aus 20 Metern ab, Maximilian Wöber blockte im Strafraum stehend mit der Hand, aber der Elfmeterpfiff blieb aus. Doppelt bitter: Im direkten Gegenzug brachte Fernando den Favoriten in Führung. 

Verantwortliche, Profis und Fans des SKA warteten vergeblich darauf, dass sich Andreas Heiß und Robert Steinacher, der VAR und dessen Assistent, bei Referee Josef Spurny meldeten. Der Treffer zählte - und dem Schiedsrichter am Platz blieb hinterher nichts anderes übrig, als sich auch im Namen der Kollegen an den Seitenlinien sowie vor den Bildschirmen in Wien bei der Austria zu entschuldigen.

„Nach dem Videostudium ist es ein strafbares Handspiel von Wöber gewesen. Aus meiner Wahrnehmung am Feld war die Hand angelegt. Doppelt bitter, wir haben jetzt auch noch gesehen, dass das Vergehen auf der Strafraumlinie war und damit ein Strafstoß für Klagenfurt zu geben gewesen wäre“, stellte der 36-jährige Wiener Schiedsrichter Josef Spurny fest. Warum er nach dem Videostudium zu diesem Schluss kam, das VAR-Duo Heiß & Steinacher jedoch nicht, bleibt ein Rätsel.

"Klagenfurt ist ein sehr unbequemer Gegner"

Nach dem Rückstand hatte die Austria mehr zu riskieren, kam auch in aussichtsreiche Situationen, lief allerdings auch in einige Konter. Einen davon nutzte Noah Okafor (68.) zum zweiten RB-Treffer, damit war "der Deckel drauf".

Nach dem Abpfiff gab‘s für die tapferen Gäste zumindest lobende Worte von Salzburg-Trainer Matthias Jaissle: „Klagenfurt ist ein sehr unbequemer Gegner. Sie haben extrem aggressiv gegen den Ball gespielt und uns kaum Räume gelassen. Da haben wir lange Zeit kein Rezept gehabt. Unter dem Strich war unser Sieg dennoch verdient.“

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL