Der im Kampf um den Klassenerhalt seit Jahren erprobte SCR Altach landet den ersten Sieg in 2024. Mit 1:0 auswärts im Duell um die Vorarlberger Vorherrschaft gegen Schlusslicht SC Austria Lustenau. Damit verschaffte sich das Standfest-Team zugleich etwas Luft zum Tabellenletzten mit nunmehr acht Punkten Vorsprung. Nach neun Spielen ohne Dreier seit Anfang Dezember (3N, 6U... darunter zuletzt 5U in Folge) wirkte der Sieg wie ein Befreiungsschlag. Damit gewannen die Rheindörfler alle drei Derbies in dieser Saison. Nachfolgend SCRA-STATEMENTS - siehe auch jene aus dem Lustenauer Lager.

Es war das erwartet intensive Kampfspiel zwischen Austria Lustenau (mit Boateng) und dem SCR Altach (mit Ingolitsch). 

„Vom Klassenerhalt sind wir noch weit weg"

Joachim Standfest (Cheftrainer SCR Altach) über...

das Spiel: „Vom Klassenerhalt sind wir noch weit weg. Wir sehen jede Woche, wie schnell das geht. Wenn wir einmal verlieren, liegt der Vorsprung nur mehr bei fünf Punkten, dann heißt es wieder, dass es nur mehr zwei Punkte sind, wenn du noch einmal verlierst. Deswegen müssen wir wach bleiben und genauso weiterarbeiten, wie die gesamte Qualigruppe jetzt.“

…die Bedeutung des Sieges: „Es war extrem wichtig für alle, nicht nur für uns, sondern für jeden Spieler, jeden Fan, jeden Betreuer. Wir haben eine sehr lange Leidenszeit hinter uns, obwohl es die Leistungen gar nicht hergegeben haben. Es ist wirklich ein wunderschönes Gefühl heute.“

das Siegtor: „Wie der Ball vor Sofian gefallen ist, habe ich gewusst, dass er den reinhaut. Er hat einen brutalen linken Fuß und ist technisch wirklich ein hervorragender Fußballer. Die Umstellung ist trotzdem sehr groß für ihn, weil er aus einer anderen Mannschaft kommt, die einen anderen Fußball spielt.

Der österreichische Fußball ist sehr körperbetont und sehr intensiv, im Gegensatz zur zweiten Schweizer Liga. Er macht es aber richtig gut und man sieht immer wieder, was für Qualitäten er hat. Er muss noch einen Schritt machen, einen großen, aber dann wird er eine riesige Verstärkung für uns sein.“

„Lustenau lässt nicht mehr zu"

…das sehr flankenbetonte Spiel der Altacher: „Lustenau lässt nicht mehr zu. Wenn man die ganzen Spiele verfolgt hat, passiert ja nicht viel. Wir haben heute eine extrem reife Leistung gezeigt, weil wir die Geduld nicht verloren haben. Wir haben in der ersten Halbzeit angefangen, manchmal flach in die Mitte reinzuspielen, wo vielleicht ein Konter rauskommen kann.

Das haben wir in der Pause noch einmal angesprochen. Das war ein Top-Auftritt von der Mannschaft, auch wenn es vielleicht fußballerisch nicht so gut war. Vom Kopf her und der Leistung war es absolut verdient.“

…die mangelnde Chancenverwertung der Altacher (vor dem Spiel): „Ich hätte natürlich gerne einen Roman Wallner jetzt in der Mannschaft. Nicht nur vom Stürmertypen her, sondern auch von der Art her. Er war, wie man so schön sagt, ein Killer im Strafraum, der keinen anderen Gedanken gehabt hat, als ein Tor zu schießen.“

„Wenn ich ein Tor geschossen habe, habe ich nicht gewusst, wie der reingegangen ist"

Roman Wallner (Co-Trainer SCR Altach) vor dem Spiel über die mangelnde Chancenverwertung der Altacher: „Die Kunst in so einer Phase ist, dass so es hinbekommst, dass du einfach wenig überlegst. Wenn ich das auf mich beziehen darf, ist es als Stürmer so: Wenn ich ein Tor geschossen habe, habe ich nicht gewusst, wie der reingegangen ist.

Wenn ich alleine aufs Tor gerannt bin und ich habe den Ball verschossen, habe ich im Schlaf oder daheim noch jeden Millimeter gewusst, was ich gemacht habe. Da sieht man schon, dass der Kopf eine große Rolle spielt.“

Sofian Bahloul (Goldtorschütze SCR Altach) über...

das Spiel: „Das war heute ein sehr wichtiges Spiel für uns. Das war mein bestes Spiel bisher in Altach. Ich bin so glücklich über den Sieg und mein erstes Tor für Altach. Ich habe nicht viel nachgedacht, einfach nur geschossen und getroffen. Ich bin sehr glücklich. Das Derby zu gewinnen ist wie die Champions League zu gewinnen.“

seine ersten Monate in Österreich: „Ich bin jetzt seit zweieinhalb Monaten hier und trainiere sehr hart. Die Intensität ist ganz anders als bei meinem Ex-Verein in der Schweiz. Ich muss etwas mehr arbeiten. Ich habe das Vertrauen des Trainers und der Betreuerteams, die Fans sind auch top. Ich bin sehr glücklich, hier zu sein.“

„Es war einfach Zeit. Wir haben uns belohnt“

Mike Bähre (Mittelfeldspieler SCR Altach) über...

das Spiel: „Wir wussten, dass es ein schweres Spiel wird und wir geduldig sein müssen. Wir wussten, dass sich Lustenau hinten rein stellt und wir wenig Lösungen finden können, weil sie die Räume so eng machen. Irgendwie passt es dann, dass es durch einen Standard entschieden wird. Jetzt können wir uns darüber freuen und gemeinsam feiern. Es war der dritte Derbysieg im dritten Spiel.“

…den gelungenen Befreiungsschlag: „Wir hatten jetzt fünf Unentschieden hintereinander und heute haben wir uns belohnt. Schön, dass es im Derby geklappt hat, das ist umso besser. Es war aber einfach Zeit, jetzt waren wir dran. Wir haben in vielen Spielen wirklich gute Leistungen gezeigt. Zum Anschauen war es kein schönes Fußballspiel, aber im Endeffekt gehen wir als Sieger vom Platz ist und das ist was zählt. Fußball ist ein Ergebnissport.“

Dejan Stojanovic (Torhüter SCR Altach) über seinen Gesundheitszustand: „Wir erhoffen uns alle, dass sich noch etwas ausgeht. Ich habe die OP sehr gut überstanden. Die Hand hat super reagiert. Das Ziel ist es, noch optimistische drei Spiele zu absolvieren.“

Alfred Tatar (Sky Experte) über den SCR Altach: „Sie sind nicht in Topform, aber können sich jetzt der Topform nähern durch diesen Sieg. Der wird ihnen sicher Auftrieb geben.“

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Statement-Quelle: Sky Sport Austria

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL