In beiden Partien beim "WAC-Doppel" fehlte Schlusslicht Austria Lustenau trotz ansprechender Leistung auch das nötige Spielglück. Anders der Wolfsberger AC, dem sowohl beim 1:1 am Samstag als auch heute in Bregenz beim 2:1-Sieg, dem ersten Dreier für die Kärntner in der Qualigruppe, jeweils ein Traumtor gelang. Erst der Sonntagsschuss von Jasic, diesmal von Matchwinner Ballo. Während bei den Vorarlbergern der Abstieg näher rückt und die nackten Zahlen für sich sprechen: 28 Spiele, nur 2 Siege; sieglos in der Qualigruppe (3 N daheim!), neun Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Lustenauer STATEMENTS...

Ben Bobzien und die Austria mit einer engagierten Leistung, doch die Lustenauer kommen aus ihrer Negativ-Spirale nicht heraus. Während Jonathan Scherzer und der WAC sich befreiten und endlich den ersten Sieg in der Qualigruppe holten, um als Tabellenzweiter im Unteren Playoff anzugreifen, Austria Wien zu jagen.

„Kann keinem meiner Spieler irgendeinen Vorwurf machen"

Andreas Heraf (Cheftrainer SC Austria Lustenau) über...

das Spiel: „Das macht momentan eine große Leere in mir. Wir haben alles unternommen. Ich kann keinem meiner Spieler irgendeinen Vorwurf machen. Sie haben sich bis zur letzten Sekunde aufgeopfert, haben ein tolles Spiel geliefert. Ich denke, wir hätten dieses Spiel auch gewinnen können oder müssen. Im Fußball ist Glück aber ein Faktor, der dazugehört. Wir haben eigentlich in dieser Saison kein einziges Mal Glück gehabt.

Es war alles gegen uns. Die Möglichkeit besteht aber weiterhin. Wir haben heute wieder eine Möglichkeit vergeben, heranzukommen. Schade darum, aber wir geben noch immer nicht auf.“

die offensivere Spielweise seiner Mannschaft: „Wenn man mich kennt und weiß, wofür ich kritisiert werde, dann ist das heute der Beweis, dass es genau so kommt im Fußball. Du hast das Spiel in der Hand, du dominierst, du hast Chancen und am Ende verlierst du. Das passiert und das ist auch in Ordnung und das müssen wir auch tun. Wenn du in ein Spiel mit offenem Visier gehst, dann ist das Spiel 50:50. Manchmal fällt der Groschen auf die falsche Seite und das ist heute passiert. Das passiert öfters im Fußball und das ist schade.“

„Man weiß, dass in dieser Qualirunde jeder jeden schlagen kann"

die kommenden Aufgaben: „Man weiß, dass in dieser Qualirunde jeder jeden schlagen kann. Wir können auch die letzten Spiele gewinnen, aber wir brauchen jetzt natürlich eine unglaubliche Serie. An die glauben wir noch, zumindest ist die Hoffnung noch da.

Das wird bis zum Ende so sein, bis es rechnerisch nicht mehr möglich ist. Jetzt gehe ich einmal rein in die Kabine und richte die Jungs auf.“

 

„Aufgeben ist eh keine Option“

Lukas Fridrikas (Torschütze SC Austria Lustenau) über...

das Spiel: „Heute ist es echt schwer, muss ich sagen. Wir haben über 90 Minuten eine super Leistung gezeigt, speziell in der ersten Halbzeit. Der WAC hatte ein, zwei Umschaltaktionen in der ersten Halbzeit, wo es gefährlich werden kann, aber wenn man so nach vorne spielt, kann das immer passieren. Ich habe jetzt nicht mitgezählt, aber wir hatten dutzende Eckbälle und Freistöße, sind immer wieder gefährlich worden in der zweiten Halbzeit.

Dann bist du 1:0 hinten, kommst aber zurück, drückst die ganze Zeit, dann kriegst du ein schönes Tor, aber ich weiß nicht, ob er den nochmal so trifft. Das ist einfach so bitter. Wir haben alles gegeben und dann verlierst du das Spiel so. Das ist sehr hart.“

die Auswirkungen der Niederlage: „Es ist sehr hart im ersten Moment. Es ist sehr schwierig, weil wir gewinnen müssen. Dann zeigst du so eine Leistung, bist von Anfang bis Ende voll da, dann verlierst du 2:1. Das ist sehr bitter. Es soll einfach nicht sein. Das Einzige, was wir jetzt machen können, ist Kopf hoch und dann geht es am Samstag weiter. Wir müssen Gas geben. Aufgeben ist eh keine Option für uns.“

„...dann können wir die U18 schicken"

Pius Grabher (Kapitän SC Austria Lustenau): „Ab morgen geht der Blick schon wieder weiter. Wir haben am Samstag die nächste Chance. Aufgeben werden wir erst, wenn es rechnerisch nicht mehr möglich ist. Wir brauchen den Sieg, müssen den Bock jetzt sozusagen umstoßen. Jetzt ist es uns zwei Mal nicht gelungen, obwohl wir es verdient hätten. Die Niederlage war sicher nicht verdient, aber es hilft nichts.

Wir müssen weitermachen und wir werden weitermachen. Warum sollen wir jetzt den Kopf hängen lassen. Wenn wir als Mannschaft den Glauben verlieren, dann müssen wir gar nicht mehr antreten. Dann können wir die U18 schicken. Die Leute, die im Stadion sind, oder das von zuhause ansehen, sehen, dass da eine Truppe ist, die lebt, die das will, die auch offensiv spielen kann. Es sind noch vier Spiele und wir können jedes davon gewinnen.“

Darijo Grujcic (Abwehrpieler SC Austria Lustenau) über seinen Heilungsprozess: „Muskulär wird es hoffentlich reichen, dass ich das letzte Spiel vielleicht noch mache, ich glaube aber eher nicht. Es ist eine Verletzung am hinteren Oberschenkel, wir wissen nicht genau was. Ich hoffe auf das Ergebnis, das heute kommt. Es tut schon weh. Jeder Spieler will spielen.

Ich habe richtig gemerkt, dass ich in der Mannschaft drin bin und konnte immer wieder Akzente setzen, der Mannschaft helfen, aber natürlich auch immer wieder Niederlagen einstecken müssen. Der Fußball ist so. Verletzungen gehören leider dazu, machen jeden Spieler stärker.“

„Verstehe die Dünnhäutigkeit von Andreas Heraf nicht“

Marko Stankovic (Sky Experte) über...

das Spiel: „Lustenau ist aus meiner Sicht nach dem heutigen Spiel abgestiegen. Da fehlt mir die Fantasie. Jetzt ist es wirklich ganz ganz düster.“

Andreas Heraf: „Ich verstehe die Dünnhäutigkeit von Andreas Heraf nicht, wenn er sagt, dass er für seine Spielweise kritisiert werde. Kein Mensch kritisiert ihn. Das ist ein Fakt, dass er gerne defensiv spielt. Ich behaupte, dass das mit ihm von Beginn an vielleicht nicht so passiert wäre. Wenn man aber sagt, man habe gut gespielt, es war 50:50, der Groschen fällt eben auf die andere Seite, dann muss ich sagen: Der fällt nicht umsonst auf die Seite, weil man sich das davor, die ganze Saison über, auf negative Weise erarbeitet hat.

Das sind so Automatismen im Fußball. Was er aber richtig macht, Andreas Heraf, ist dass du natürlich positiv bleiben musst. Warum auch nicht? Was soll denn jetzt noch passieren? Ab jetzt haben sie wirklich nichts mehr zu verlieren. Anders geht es eh nicht mehr.“

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STATEMENT-Quelle: Sky Sport Austria

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL