Seit Sommer 2015 und damit stolzen neun Jahren ist er beim TSV Egger-Glas Hartberg und längst ein Gesicht bei den Blau-Weißen aus der Oststeiermark, für die er heute im Auswärtsspiel beim SK Sturm Graz (1:1) seinen 250. Einsatz feierte: Jürgen Heil. Der 27-jährige Kapitän & Rechtsverteidiger im Schopp-Team machte sich nach Spielende sogleich auf die Reise nach Wien und war zu Gast bei Sky Sport Austria in der Sendung "Talk & Tore". Und meinte dort...

Stets voller Einsatz bei Jürgen Heil, der ein würdiger und vorbildlicher Kapitän des TSV Hartberg ist und stets voran geht. Der 27-jährige Rechtsverteidiger, der sich auch immer wieder in die Offensive einschaltet, hat bei den Blau-Weißen noch bis Juni 2026 Vertrag und wird vom Linzer Spielerberater Max Hagmayr betreut.

„Wir als kleines Hartberg versuchen den großen SK Rapid hinter uns zu lassen"

Jürgen Heil (TSV Egger Glas Hartberg):

…über Rapid: „Es war heute ein sehr gutes Spiel für Rapid. Es war auch sehr wichtig für die ganze Stimmung im Verein. Nach dem verlorenen Cupfinale tut es sehr gut, wenn man den Serienmeister zuhause besiegt. Wir alle wissen vom Potential von Rapid, was absolut gegeben ist. Sie sind mittlerweile in einer gefestigteren Rolle. Wir haben in den letzten Jahren vor allem immer gegen Rapid überraschen können und hoffen, dass es uns auch dieses Jahr gelingt. Wir als kleines Hartberg versuchen den großen SK Rapid hinter uns zu lassen.“

…über die Rote Karte für Jon Gorenc-Stankovic: „Ich glaube, dass Schiedsrichterentscheidungen in jedem Spiel mal so mal so sind. Es war bei uns heute auch eine diskutable Entscheidung, wo man Gelb oder Rot geben kann. Es werden Entscheidungen getroffen und die stehen dann. Damit muss man umgehen können. Ich habe gemerkt, dass er mich trifft. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich es so wahrgenommen habe, dass er mich am Rist trifft und es kein böses Foul war.

Für mich hätte eine Gelbe Karte gereicht. Man muss ein bisschen aufpassen mit dem Standbild. Der Schiedsrichter sieht ja die Aktion und kann es glaube ich sehr gut bewerten, weil er direkt danebensteht. In dieser Situation hätte eine Gelbe Karte gereicht. Der Schiedsrichter entscheidet es. Es war für uns sicher keine schlechte Entscheidung, aber natürlich für Sturm extrem bitter.“

„Sturm ist mit Wucht aus Kabine gekommen -  sie haben uns in ersten Minuten fast erdrückt"

…über das Spiel gegen Sturm Graz und den Kampf um die Meisterschaft: „Sturm ist mit einer Wucht aus der Kabine gekommen. Sie haben uns in den ersten Minuten fast erdrückt. Erst mit der Roten Karte sind wir ins Spiel gekommen. Ich weiß nicht, wie die Partie ausgegangen wäre, wenn wir in Gleichzahl gespielt hätten. Es ist jetzt aber einmal so, dass Sturm nichts passiert ist.

Ich glaube, dass es vorbei ist. Sturm ist heuer sicher die gefestigtere Mannschaft. Was sie Woche für Woche abliefern, ist schon sehr stark. Sie ziehen ihr Ding durch. Ich glaube, dass es nächste Woche schon entschieden sein wird.“

„Der GAK ist eine Bereicherung für die Bundesliga"

…über den Aufstieg des GAK: „Der GAK ist eine Bereicherung für die Bundesliga. Ein Verein mit so viel Tradition gehört einfach rauf. Sie haben es sich über die ganze Saison verdient. Als Steirer freut man sich, wenn noch eine steirische Mannschaft in der Bundesliga ist. Von Hartberg nach Graz ist es ja nicht so weit. Es ist besser, als nach Vorarlberg zu fahren.“

…über die Rolle vom TSV Hartberg: „Wir haben uns über die letzten Jahre zur Nummer 2 in der Steiermark entwickelt. Wenn du seit sechs Jahren in der Bundesliga bist und es teilweise sehr gut machst, hast du die Berechtigung, dich als Nummer 2 zu sehen. Natürlich gibt es den großen SK Sturm, der jetzt auch wieder Titel gewinnt. Da wird man als Hartberg nicht rankommen. Ich glaube aber, dass sich in Hartberg in den letzten Jahren extrem viel entwickelt hat. Ich habe dort in der Regionalliga gespielt vor 900 Zuschauern. Ich weiß, dass der Verein Hartberg noch sehr viel Potential hat.

Wir haben den Weg letztes Jahr im Winter begonnen als Markus Schopp zurückgekommen ist. Er hat dem Verein eine klare Identität gegeben. Danach richtet sich auch jeder. Ich glaube einfach, dass dieser Weg einfach extrem Spaß macht und jeder mit Herzblut mitzieht. Das merkt man glaube ich Woche für Woche. Wir haben in den letzten Jahren immer wieder Spieler gehabt, wo man sich gedacht hat, wie sie eigentlich nach Hartberg kommen.

„Von dem her glaube ich, dass der Verein schon sexy ist"

Ich glaube schon, dass der Verein eine gewisse Plattform bieten kann, vor allem für Spieler, die gefühlt gescheitert sind, weil sie einfach in Ruhe arbeiten können. Man sieht bei vielen Spieler die Qualität. Sie bekommen nochmal die Chance, können sich in Ruhe aufbauen und gehen dann wieder ihren Weg. Von dem her glaube ich, dass der Verein schon sexy ist.“

…über seinen Werdegang und seine 250 Bundesligaspiele für Hartberg: „Es erfüllt einen natürlich mit viel Stolz. Ich bin damals als 18-Jähriger Spieler hingekommen. Ich habe mir damals nie gedacht, dass ich einmal Kapitän in der Bundesliga sein werde. Der Weg war ein Wahnsinn. Es gab fast nur Höhen. Es hat natürlich mit dem Abstiegskampf Phasen gegeben, in denen du dich gefragt hast, ob der Verein am Limit ist. Dann kommt aber eine Saison wie heuer, was schon fantastisch ist.“

„Man muss schon richtig gut spielen, dass er einmal zufrieden ist“

…über Markus Schopp: „Man weiß nie, was kommt. Wir haben manchmal Spiele, bei denen wir uns denken, dass es richtig gut war. Dann sitzen wir am nächsten Tag und werden ganz klein in der Kabine, weil auf einmal gar nichts gut war. Man muss schon richtig gut spielen, dass er einmal zufrieden ist. Das pusht dich einerseits, weil du immer nach höherem strebst. Wir haben natürlich auch sensible Spieler in der Mannschaft, die noch ein bisschen jünger sind und es nicht ganz verstehen. Man muss dann als Spieler, der schon mehr erlebt hat, junge Spieler zu sich holen und sagen, dass sie es gar nicht so schlecht machen.“

…über die Ziele der Hartberger in dieser Saison: „Nach dem Herbst war es abzusehen, dass wir in die Top-Sechs kommen wollen. Natürlich haben wir uns hingesetzt und gesagt, was passiert, wenn wir das erste Ziel erreicht haben. Mit Hartberg international zu spielen, wäre natürlich eine sehr coole Geschichte. Rapid muss, wir wollen. Es gibt noch zwei Spieltage, an denen wir alles raushauen werden. Vielleicht geht es dann noch weiter.“

„Bei unseren Möglichkeiten kannst du es eigentlich gar keinem erzählen, dass wir in die Top-6 in Österreich kommen“

…über die Infrastruktur bei Hartberg: „Es ist unumgänglich. Wenn du dich in der Bundesliga als fixes Mitglied etablieren möchtest, dann muss sich etwas tun. Bei unseren Möglichkeiten kannst du es eigentlich gar keinem erzählen, dass wir in die Top-6 in Österreich kommen. Wenn man sich das alles ansieht, dann glaubt man, dass du in der Regionalliga bist. Es gehört einfach etwas gemacht. Wir haben es in den letzten Jahren bewiesen, dass sich der ganze Verein etwas verdient hat.“

Siehe auch:

Geschäftsführer Sport Katzer: „SK Rapid muss natürlich vor TSV Hartberg stehen"

Fotocredit: RiPu-Sportfotos