Es ist ein ganz besonderes Spiel, das am 1. Spieltag der Europa-League-Gruppenphase ansteht. Zum Auftakt der Gruppe B kommt es am Donnerstag um 21 Uhr zum erstmaligen Aufeinandertreffen in einem Pflichtspiel zwischen RB Leipzig und dem FC Salzburg (im Live-Ticker). Das spezielle Duell der beiden Red-Bull-Klubs findet in der Red-Bull-Arena in Leipzig statt und wird vom schwedischen Schiedsrichter Andreas Ekberg geleitet. 

 

Blick Richtung Leipzig: Salzburg-Coach Marco Rose bekommt es in seiner Geburtsstadt mit RB Leipzig zu tun. 

Marco Rose kehrt in seine Geburtsstadt zurück

Die Roten Bullen hoben Mittwochmittag Richtung Leipzig, der Heimatstadt von Salzburgs Coach Marco Rose, ab. Dieser Umstand lässt den 42-jährigen Deutschen natürlich nicht kalt: „Auch aus diesem Grund ist das ein besonderes Spiel für mich. Es ist schön, dass ich nach Hause komme, aber ich bin zum Arbeiten dort“, betont Rose, der jedoch genau weiß, dass es „nur“ um ein Fußballspiel geht und seiner Mannschaft einiges zutraut: „Natürlich wollen wir dort erfolgreich sein. Wir wissen, was wir können, und wollen auch in Leipzig mutig und aktiv spielen. Aber uns ist bewusst, dass wir auf einen ambitionierten Klub aus der deutschen Bundesliga treffen. RB Leipzig hat große individuelle Qualität und ist in der Offensive bärenstark.“

Auch Hannes Wolf freut sich auf den Europa League-Auftakt bei den Leipzigern, die die letzten fünf internationalen Heimspiele allesamt gewinnen konnten: „In der vergangenen Saison haben wir gesehen, wie spannend dieser Bewerb sein kann. Auch wenn der Auftakt gegen Leipzig ein sehr schwieriges Spiel für uns wird, gehen wir positiv und gut vorbereitet in das Match.“

Red Bull Salzburg und RB Leipzig trafen 2015 im Rahmen eines Testspiels erstmals aufeinander (Endstand 3:3). 

„Red-Bull-Derby“ erregt großes Aufsehen

Unmittelbar nachdem RB Leipzig bei der Auslosung der Europa-League-Gruppenphase am 21. August in die Gruppe B zum FC Salzburg gelost worden war, ging es in den sozialen Medien schon rund. „Dosen-Derby“, „El Dosico“ oder „Mateschitz pfeift die Partie“ war etwa auf Twitter zu lesen. Zudem war auch schnell von einer Stallorder die Rede. Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz wollte davon nichts wissen und verneinte dies: „Der Bessere soll gewinnen“, sagte der Milliardär gegenüber „Sport Bild“. 

Auch Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff wies jegliche Gedanken an mögliche Absprachen von sich: „Allein der Gedanke an Absprachen zwischen zwei Vereinen ist nicht mit unseren Werten vereinbar. Wir sind im Sport, da gilt Fairplay", so Mintzlaff gegenüber dem Magazin.

Wiedersehen mit Ex-Sportdirektor Rangnick 

Nicht nur für Marco Rose, sondern auch für Leipzig-Coach Ralf Rangnick ist die morgige Partie etwas ganz Besonderes. Der seit Ende Juni 60-jährige Deutsche leitete von 2012-2015 die sportlichen Geschicke beim FC Red Bull Salzburg, legte damals den Grundstein für den heutigen Erfolg der Mozartstädter. So lotste Rangnick 2013 den heutigen Erfolgscoach Marco Rose von Lok Leipzig in die Nachwuchsakademie der Salzburger Bullen. 

Der ehemalige Sportdirektor der Salzburger und nunmehrige Cheftrainer der Leipziger Bullen erwartet ein feuriges Spiel: „Jeder will beweisen, dass er der Bessere ist. Über fairen Wettbewerb muss sich keiner Sorgen machen. Da ist so viel Brisanz und Feuer drin.“

Ex-Sportdirektor der Salzburger Bullen: Ralf Rangnick erwartet ein brisantes und feuriges Duell. 

Neues Salzburger Selbstbewusstsein 

In den vergangenen Jahren war man sowohl in Leipzig als auch in Salzburg darum bemüht, jegliche Verbindungen zueinander aus der Welt zu schaffen. Besonders die zahlreichen Transfers von Leistungsträgern der Salzburger zu RB Leipzig wurden kritisch beäugt. In den letzten drei Jahren wechselten mit Peter Gulacsi, Stefan Ilsanker, Marcel Sabitzer, Naby Keita, Bernardo, Dayot Upamecano und Konrad Laimer gleich sieben Stammspieler von Österreichs Serienmeister nach Leipzig. 

Das neue Selbstbewusstsein der Mozartstädter zeigt sich auch darin, dass der Abgang von Laimer im Sommer 2017 der bisher letzte Transfer zwischen Salzburg und Leipzig war. Zudem konnten die Salzburger Amadou Haidara halten, der laut übereinstimmenden Berichten von RasenBallsport Leipzig heftig umworben wurde. Rangnick soll ob dieser Entscheidung alles andere als erfreut gewesen sein. 

Zwei ehemalige Salzburger: Stefan Ilsanker und Marcel Sabitzer könnten morgen in der Startelf der Leipziger stehen. 

Bilanz gegen deutsche Bundesligisten 

In den vergangenen beiden Jahren gab es zwei Duelle mit deutschen Klubs. In der Europa League-Saison 2016/17 ging es in der Gruppenphase gegen Schalke 04 (A: 0:2, H: 3:1). Im letztjährigen Bewerb konnte Borussia Dortmund im Achtelfinale ausgeschaltet werden (A: 2:1, H: 0:0).

- Der FC Red Bull Salzburg hat die meisten Teilnahmen an der UEL-Gruppenphase (8).

- Dabei haben die Roten Bullen auch die meisten Punkte aller Klubs erreicht (83) sowie die meisten Gruppenphasen-Tore (70) erzielt.

- Außerdem haben die Salzburger die meisten Gruppensiege (4) geschafft und holten schon zwei Mal das Punktemaximum (18).

Rund 1.000 Salzburger Fans

Unterstützt wird die Mannschaft in Leipzig von rund 1.000 Salzburg-Fans, die die Reise nach Deutschland per Sonderzug und Flug sowie in privaten PKWs antreten werden.

 

Fotos: GEPA pictures/Red Bull Media

 

Von Daniel Ringsmuth