„Es wird sich in der Winterpause etwas ändern, im Frühjahr wird definitiv eine andere Mannschaft auf dem Platz stehen”, hatte Rapid-Coach Didi Kühbauer nach der 1:6-Derby-Blamage im Dezember des Vorjahres angekündigt. Exakt 77 Tage und zwei Bundesliga-Siege gegen Salzburg (2:0) und St. Pölten („4:0! Rapid fertigt indisponierte St. Pöltner ab und kämpft sich weiter an Top sechs heran“) später lässt sich feststellen: Ja, bei Rapid Wien hat sich definitiv etwas verändert.

Didi Kühbauer hat der Mannschaft die von den Fans geforderten Rapid-Tugenden eingeimpft. Foto: Josef Parak

Rapidler sind fitter und aggressiver 

Die offensichtlichste Änderung nach der Winterpause betrifft die körperliche Fitness. Hinkten die Hütteldorfer in der Herbstsaison der Konkurrenz in Sachen Fitness noch hinterher, konnte man bereits im ersten Pflichtspiel in diesem neuen Jahr gegen Inter Mailand feststellen, dass man in der Winterpause ernsthaft im athletischen Bereich gearbeitet hat. „Wir haben uns in der körperlichen Arbeit und Aggressivität verbessert“, konstatierte Didi Kühbauer nach dem klaren Erfolg über St. Pölten im Sky-Interview. Ein weiterer Grund für den derzeitigen Erfolgsrun sei, dass seine Spieler nun mehr an sich glauben und einen einfacheren Fußball spielen, der oft der bessere Fußball sei, hielt der 47-Jährige fest.  

Pavlovic in Topform 

Andrija Pavlovic, der im Frühjahr so richtig aufzublühen scheint und den Treffer zum 0:1 erzielt hat, bekam vom Rapid-Coach ein Sonderlob ausgesprochen: „Dass er ein guter Fußballspieler ist, haben wir gewusst. Er arbeitet jetzt aber mehr gegen den Ball und hilft den Leuten hinter ihm und kommt trotz allem zu seinen Möglichkeiten“, freute sich Kühbauer, dass der 25-jährige Serbe nun endlich auch seinen Torriecher unter Beweis stellen konnte. 

Andrija Pavlovic befindet sich nach seiner Torflaute in guter Form. Foto: GEPA/Wien Energie

Top sechs in greifbarer Nähe 

Mit zwei Siegen am Stück katapultierten sich die Wiener schlagartig zurück ins Rennen um ein Ticket für die Meistergruppe. Der Rückstand auf die sechstplatzierte Austria und die fünftplatzierten Grazer, die jeweils erst morgen im Einsatz sind, beträgt vorerst nur mehr einen Zähler. Allzu viele Gedanken über mögliche Ergebnisse oder Rechenaufgaben, die zurzeit nur von der täglichen Arbeit am Platz ablenken würden, möchte sich der Rapid-Trainer nicht machen: „Wir haben unsere Aufgabe erfüllt, müssen aber weiterhin auf unsere Aufgaben vorbereitet sein. In Mattersburg erwartet uns wieder ein sehr schwieriges Spiel. Wir wissen, dass wir nur mit Siegen im ‚Game‘ bleiben können.“

Sonnleitner: "Wir haben 50 Prozent erledigt"

Mario Sonnleitner, der mit vier erzielten Treffern nun der erfolgreichste Rapid-Torschütze in der laufenden Saison ist, bläst ins gleiche Horn: „Von einem Lauf würde ich nicht sprechen. Wir haben zwei Spiele gewonnen und eine gute Leistung gebracht. Wir haben 50 Prozent erledigt und wollen die letzten zwei Spiele auch noch gewinnen. Vielleicht können wir das Unmögliche noch möglich machen“, so der 32-jährige Steirer, dem gestern ein kurioser Treffer gelang. Nach einer Schobesberger-Ecke beförderte der Innenverteidiger das Spielgerät mit dem Knie in die Maschen.

Bundesliga Tabelle