Sechs Spiele, ein Sieg, zwei Remis, drei Niederlage, Tabellenplatz acht: Der Saisonstart des FK Austria Wien ist alles andere als geglückt. Dabei war man bei den Veilchen im Sommer guter Dinge, einen guten Auftakt hinzulegen. Mit der Bestellung von Neo-Coach Christian Ilzer und dem absoluten Highlight, der Rückkehr von Peter Stöger als neuer Sportvorstand der Violetten, hat man in Wien-Favoriten Euphorie ausgelöst. Knapp zwei Monate nach seiner Präsentation zieht der 53-jährige Wiener im Kurier eine erste Bilanz. Stöger nimmt sich dabei kein Blatt vor den Mund und spricht die aktuellen Schwierigkeiten und Probleme klar an. 

 

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Austria im Mittelmaß angekommen: "Sind nicht glücklich darüber, das so ausdrücken zu müssen"

Dass die Austria mittlerweile im sportlichen Mittelmaß angekommen ist, hatte Stöger bereits nach der 1:3-Pleite im Derby betont. „Wir sind ja nicht glücklich darüber, das so ausdrücken zu müssen. Wenn man einen nicht zufriedenstellenden Zustand beurteilen will, dann müssen eben klare Fakten auf den Tisch“, stellt der Sportvorstand der Veilchen klar. Vor allem das Schönreden von Niederlagen ist Stöger ein Dorn im Auge: „Wenn diese Phase lange andauert, dann muss man sich fragen, was bei dir selbst falsch läuft“, weiß der Wiener. Laut Stöger sei es in Österreich, aber speziell in Wien Mangelware, zu hinterfragen, wie man sich verbessern könne. 

„Jene, die nicht mitziehen wollen, wird man aussortieren"

Zudem sei es in einer Phase, in der es nicht gut läuft, wichtig zu beobachten, „wo die Leute sind, die dich begleiten, unterstützen. Wo sind die Leute, die blockieren oder dagegen arbeiten, weil es eben unangenehm ist“, so Stöger weiter. Der 53-Jährige verfolgt eine klare Linie, hat einen Plan und stellt klar: „Jene, die nicht mitziehen wollen, wird man aussortieren. Ich habe auch Verständnis, wenn jemand den Weg nicht mitgehen will.“ Stöger sei davon überzeugt, dass die Austria im nächsten Sommer ein anderes Gesicht haben werde. „Die Spieler können sich jetzt bewerben. Sie entscheiden, ob sie den Weg mit uns mitgehen wollen.“ 

An einen Trainerwechsel möchte der Meistercoach von 2013 überhaupt nicht denken: „Das ist nicht mein Zugang, daher ist der Trainer kein Thema. Wichtig ist eine nachhaltige Entwicklung. Selten sieht man nach einem Trainerwechsel bei einer nicht funktionierenden Mannschaft eine wundersame Erholung“, so Stöger abschließend. 

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