Unter den strengen Vorgaben der Gesundheitsbehörden hat auch der FC Red Bull Salzburg am Dienstag das Training aufgenommen. So starteten heute um 10 Uhr die ersten beiden Sechsergruppen ins erste Training nach der Corona-Pause. Die Einheiten fanden am Trainingsgelände in Salzburg Taxham statt. 

Max Wöber freut sich über Rückkehr auf den Trainingsplatz: "Befreiendes Gefühl" 

„Es war ein super Gefühl, die Jungs wiederzusehen“, freut sich Maximilian Wöber, der die privaten Trainingseinheiten im Home Office nicht im Ansatz vermisst. „Jedem ist das schon richtig auf die Nerven gegangen“, gestand der gebürtige Wiener. Das erste Training unter diesen neuen Bedingungen war freilich eine Umstellung: „Es ist natürlich komisch, wenn man sich nicht freuen darf und auch nicht zusammen jubeln kann. Auch die Konstellationen der Übungen sind anders“, schilderte Wöber. Dennoch überwiege bei allen Beteiligten die Freude, dass man „wieder die Kugel auf dem Fuß haben kann“, so der 22-Jährige.

Die Rückkehr auf den Trainingsplatz beschrieb Wöber als „befreiend“. Besonders gefreut habe sich der Abwehrspieler, dass er wieder ein Tor schießen konnte. Mit einem Schmunzler merkte er jedoch an, dass er aufgrund des untersagten Körperkontaktes noch niemanden „zamschneiden“ durfte. „Aber das wird sicher auch bald wieder kommen“, glaubt der Wiener. 

Jesse Marsch: „Es war ungewohnt, aber es funktioniert relativ gut"

Auch Trainer Jesse Marsch muss sich erst an die neuen Begebenheiten gewöhnen: „Es war ungewohnt, aber es funktioniert relativ gut. Es war ein guter erster Tag“, verriet der US-Amerikaner. Die Betreuer und Spieler seien „glücklich und begeistert“, wieder zusammen sein zu können. Der erste Schritt sei es nun, eine „top Fitness“ zu finden, so Marsch. Man könne zwar über Taktik sprechen, doch ohne Gegner sei dies nicht so einfach. Jesse Marsch gab auch das neue Motto der Bullen aus: „Gesund, fit und bereit für die nächsten Wochen.“

Marsch hofft auf normales Mannschaftstraining in zwei Wochen 

Außerdem betonte Marsch, dass sich die Spieler diszipliniert an die Heimtrainingsprogramme gehalten hätten. „Sie haben das sehr gut gemacht und sind alle relativ fit“, erzählte der Bullen-Coach. Für einen angepeilten Restart der Bundesliga-Saison werden Kleingruppen-Trainings wohl nicht ausreichen, um eine Mannschaft matchfit zu bekommen. Das weiß auch Jesse Marsch, der hofft, dass bereits in zwei Wochen ein normales Mannschaftstraining durchführbar wäre. Der Trainer der Salzburger glaubt auch fest daran, dass sich seine Mannschaft bis zum ersten Pflichtspiel auf einem guten Level befinden wird. „Die Jungs sind bereit, sie haben viel Energie“, konstatierte Marsch. 

Sportdirektor Freund plädiert für Liga-Fortsetzung

Christoph Freund sprach von einem „ersten wichtigen Schritt zurück zur Normalität." Der Sportdirektor der Bullen machte auch einmal mehr keinen Hehl daraus, dass der FC Red Bull Salzburg nach einer Fortsetzung der Bundesliga-Saison trachtet. Der Verein habe sehr viel unternommen und Konzepte ausgearbeitet. „Jetzt ist es wichtig, die nächsten Schritte gemeinsam mit allen Klubs und der Liga in Arbeitsgruppen zu diskutieren", so Christoph Freund. 

Um 14 Uhr starteten die beiden weiteren Sechsergruppen ins erste Training nach der Corona-Pause. Bis auf Mohamed Camara, der Anfang März (aus familiären Gründen) in seine Heimat Mail gereist war und aufgrund der Reisebeschränkungen bisher noch nicht zurückkehren konnte, waren alles Spieler beim Trainingsauftakt dabei.

 

von Daniel Ringsmuth/Ligaportal; Foto: GEPA/Red Bull Media