Es war ein ernüchterndes Feedback, das die Österreichische Fußball-Bundesliga am vergangenen Donnerstag vom Gesundheitsministerium für das ausgearbeitete Konzept erhalten hatte. So fordert das Ministerium von Rudolf Anschober, dass im Falle eines positiven Corona-Tests die gesamte Mannschaft und sämtliche Betreuer in Quarantäne müssten. Sollte es eine positive Testung rund um ein Spiel geben, müssten - nach Ansicht des Gesundheitsministeriums - auch die gegnerische Mannschaft sowie das Schiedsrichterteam in Isolation. 

Kommunikation zwischen Ministerien "unzureichend"?

Das Bundesliga-Konzept sieht allerdings vor, dass nur der betroffene Spieler selbst in Quarantäne müsste. Dass sich Sportminister Werner Kogler zuletzt durchaus zuversichtlich gezeigt hat, was eine Fortsetzung der Bundesliga anbelangt, verwundert einige Klub-Bosse ob der unerwarteten Forderung des Gesundheitsministeriums. Salzburg-GF Stephan Reiter bekrittelte etwa, dass „die Abstimmung zwischen Sportminister Kogler und Gesundheitsminister Anschober entweder nicht oder nur unzureichend stattgefunden“ hätte: "Vernichtung der Bundesliga": Salzburg-Geschäftsführer ortet mangelnde Kommunikation zwischen den Bundesministern!

Bundesliga-Vorstand: „Ein positiver Test kommt einem Abbruch gleich"

Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer meint in einer Videoschalte in Sport am Sonntag, dass eine Fortsetzung der Bundesliga unter diesen Rahmenbedingungen mit russischem Roulette verglichen werden könnte. „Ein positiver Test kommt einem Abbruch gleich. Der gesamte Aufwand, den wir in den letzten Wochen betrieben haben, wäre umsonst“, bekräftigt Ebenbauer. 

Werner Kogler hält eine Lösung nach wie vor für möglich

Werner Kogler selbst äußerte sich erstmals seit dem Termin der Bundesliga mit dem Gesundheits- und Sportministerium, bei dem der Sportminister übereinstimmenden Medienberichten zufolge nicht anwesend gewesen sein soll, zu einer möglichen Fortsetzung: „Ich halte eine Lösung, auch unter genauer Beobachtung der Entwicklung in Deutschland, nach wie vor für möglich. Es war aber immer klar, dass keine überbordenden Privilegien geschaffen werden können", schreibt Kogler an den ORF

Nächste Woche werden weitere Gespräche zwischen den Ministerien und der Bundesliga stattfinden, ehe es am 7. Mai zu einer außerordentlichen Klubversammlung der Österreichischen Bundesliga kommt. 

 

von Ligaportal, Foto: Harald Dostal/fodo.media