Mit dem wohl emotionalsten TV-Interview der Saison hat sich Klaus Schmidt am vergangenen Freitag von der Admira verabschiedet (Ligaportal berichtete: Emotionalstes Interview der Saison: Klaus Schmidt bricht live im TV in Tränen aus). Der gebürtige Steirer spielt in den Gedanken der Admira, die eine Neuausrichtung anstrebt, keine Rolle und muss sich erneut auf Klubsuche begeben.

Klaus Schmidt: "Ich bereue keine einzige Minute, dass ich da war"

„Aufgrund des Interviews hat es wahnsinnig viele Reaktionen gegeben. Die Resonanz war großartig. Bis ich mich davon erholt hatte, hat es ein paar Stunden gedauert. Es war ein besonderes Spiel. Es waren Spieler, die das erste Mal in einer Profi-Kabine waren, es waren Spieler dabei – ein Großteil vom Kader – zu dem ich in den Wochen davor immer wieder sagen habe müssen, dass es nicht reicht für den Kader, dass wer anderer im Bus sitzen wird. Es waren drei Spieler dabei, die in der Stammformation in den letzten Partien gestanden sind. Es war ein bunter Mix und am Ende des Abends war die Resonanz trotzdem eine großartige. Ich bereue keine einzige Minute, dass ich da war. Ich habe die Zeit richtig genossen", schildert Klaus Schmidt im Gespräch mit Sky Sport Austria

Vor dem letzten Bundesliga-Spiel gegen Altach hatten die Niederösterreicher mit einem ‚Corona-Cluster‘ zu kämpfen und gleich 16 Ausfälle zu verbuchen: „Am Mittwoch, beim ersten Training, sind zwei Spieler von diesen acht – die habe ich wirklich nicht gekannt – hergekommen und haben sich per Handschlag bei mir vorgestellt. Es war eine Challenge, diese Partie rüberzubringen und diese Mannschaft auf Spur zu bringen, ihr in kürzester Zeit taktische Anweisungen zu geben, wie wir es vielleicht überleben können und am Freitag am Abend noch einmal den Push zu geben, dass wir die Partie gewinnen wollen und das ist uns dann fast geglückt", ist der Steirer stolz. 

Über die Motivation der Jungen vor dem Spiel gegen Altach sagt Schmidt: „Ich habe ihnen vor dem Spiel den Koller Paul als Exempel statuiert und habe sein ‚Leiberl‘ in die Mitte in den Kreis gelegt und gesagt: ‚Pauli, heute am Vormittag war Matura. In Wahrheit interessiert das nur die Mama und den Papa, ob du heute maturiert hast oder nicht. Maturieren tust du heute um 19 Uhr. Du bist fünf Jahre lang hier in die Schule gegangen, dass du heute dieses Dress anhast.‘ Die Buben sind angesprungen und es war richtig cool.“

Wie die Zukunft des 53-Jährigen aussehen wird, ist offen: „Ich bin davon überzeugt, dass es irgendwie weitergeht. Fußball ist kein Wunschkonzert. Ich bin von jeglicher Illusion befreit. Ich hoffe, dass eine spannende Aufgabe auf mich zukommt und das relativ bald, weil ich momentan wieder extrem Feuer gefangen habe. Ich hoffe, dass sich ein interessanter Klub meldet und wenn nicht, muss ich mich wieder in die Warteposition begeben und hoffen, dass im Lauf der Saison etwas aufgeht, was für beide Seiten interessant ist und wo der Klaus Schmidt der Klaus Schmidt sein darf.“

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von Ligaportal, Foto: Josef Parak