Samstagabend kam es in der ADMIRAL Bundesligazum Oberösterreich-Derby zwischen LASK Linz und der SV Guntamatic Ried. Am Ende setzten sich die Innviertler mit 2:0 durch und besiegelten den Endstand bereits vor der Pause, als der Grundstein für den zweiten Saison-Auswärtssieg gelegt wurde. Ein Eigentor von Letard, der obendrein bereits nach 13 Minuten die rote Karte sah, und SVR-Kapitän Marcel Ziegl, der später verletzt ausschied, sorgten für die beiden Treffer. LASK-Schlussmann Schlager verhinderte eine höhere Niederlage und hielt vor der Pause gleich zwei Elfer gegen Wießmeier.

 lask ried dostal2 2022

Verrückte erste Halbzeit

Das Spiel beginnt ganz nach Wunsch der Rieder: Yannis Letard trifft unbedrängt nach nur vier Minuten nach einer Flanke von links von Nene ins eigene Tor. Was für eine bittere Pille für die Linzer. Der LASK tut sich in Folge schwer: Die neuformierte LASK-Hintermannschaft mit Defiziten bekommt die schnellen und dynamischen Rieder Nene und Mikic überhaupt nicht unter Kontrolle. 

Dann machen es sich die Linzer noch selbst schwer: Letard, der als letzter Mann Nene zu Fall bringt, sieht Rot. Damit sind die Linzer einen Mann weniger und für Ried gibt es einen Elfer: Alexander Schlager hält den Foulelfer von Julian Wießmeier stark. Was für ein packendes OÖ-Derby, denn es gibt nochmal den VAR-Check. Wiederholung des Elfers, weil Potzmann zu früh in den Sechzehner gelaufen war: Alexander Schlager pariert erneut. Der 29-jährige, gebürtige Nürnberger Wießmeier wählt diesmal die rechte Ecke, doch wieder "riecht" der Salzburger den "Braten", taucht ab und hält auch den Elfer-Wiederholungsball.

In der 20. Minute steht es schließlich 2:0 für die Rieder, denen zuvor noch ein Treffer von Nene wegen Abseits aberkannt wurde nach VAR-Check. Stefan Nutz aus dem rechten Halbfeld mit der diagonalen Freistoßball-Hereingabe mit links in das Sechzehner-Zentrum. Marcel Ziegl schraubt sich am höchsten und wuchtet die Kugel per Kopfball in die Maschen. Das erste Saisontor für den SVR-Kapitän, ausgerechnet im Derby. Damit ist für klare Fronten gesorgt. Der zu Zehnt spielende LASK tut sich weiterhin schwer. Schließlich geht es mit der klaren Rieder Führung in die Pause. 

Weniger Tempo

Die 2. Halbzeit ist etwas verhaltener - der LASK gibt sich aber noch längst nicht geschlagen. Der mit Wiederanpfiff eingewechselte Mittelfeld-Taktgeber Peter Michorl holt mit seiner "linken Klebe" einen fulminanten Schussball aus 18 Metern raus und verfehlt nur knapp das linke Kreuzeck. Drangphase der dezimierten Linzer - erst verfehlt vom linken Strafraumeck Goiginger mit seinem Schlenzer mit rechts das Gäste-Gehäuse. Dann taucht plötzlich der eingewechselte Alexander Schmidt allein vor Keeper Sahin-Radlinger, der zuvor im eigenen Strafraum in ein missglücktes Dribbling (!) ging, auf. Doch der Rieder Rückhalt macht sich mit seinen 1,98 Metern lang und wirft sich gegen den von der Seite kommenden LASK-Stürmer entgegen und pariert. Auch der Nachschuss von Michorl wird abgeblockt - von der vielbeinigen Gäste-Abwehr.

Dann kommt wieder deutlich mehr Tempo ins Spiel. Rieds Ante Bajic mit dem langen Flugball aus der eigenen Hälfte auf Solo-Stürmer Nene, der am rechten Strafraumeck mit einem "Tänzchen" den Australier James Holland narrt, ehe Peter Michorl herbei eilt und gegen den Salzburger Leih-Stürmer der Rieder kompromisslos klärt.

Im prompten Gegenzug trifft René Renner bei seinem Schussversuch von halblinks am Sechzehner die Kugel eher suboptimal - immerhin Cornerball von links durch Thomas Goiginger, flach an die erste Stange gebracht, abgewehrt von den Riedern. Die Linzer Fans pushen ihr Team noch einmal - die Stimmung im weiten Rund ist sehr emotional und lautstark.

Die flinken Rieder Offensivkräfte, wie Salzburg-Leihspieler Dorgeles Nene, hier gegen Marvin Potzmann, brachten die Linzer wiederholt hinten in Verlegenheit.

Dann bricht die Schlussphase an. Mit einer Unterbrechung, weil Marcel Ziegl, der im Laufduell mit Sascha Horvath zu Fall kommt und allerdings von einem eigenen Mitspieler unglücklich getroffen wurde, behandelt wird. Sieht nicht gut aus beim Kapitän der Gäste, den in dieser Saison schon wiederholt Verletzungspech plagte.

Von den Sanitätern wird der Seewalchener abtransportiert. Gute Besserung dem 2:0-Torschützen. Der Linzer Michorl mit dem Cornerball von links - im Sechzehner reckt sich Markus Lackner am höchsten und klärt per Kopfball. Den wacker fightenden neun Linzer Feldspielern geht allmählich auch etwas die Puste aus, wobei die Rieder das wirklich auch sehr diszipliniert machen in der Defensive und heute einen abgeklärten Eindruck hinterlassen. Die Linzer werfen noch einmal alles nach vorne, doch nach etwas mehr als 90 Minuten pfeift der Schiedsrichter ab.

LASK - SV Guntamatic Ried 0:2 (0:2)

Raiffeisen Arena, 6.000 Zuseher, SR: Christian-Petru Ciochirca

LASK: Schlager (K) - Potzmann, Sako (46. Filipovic), Letard, Renner - Jovicic (83. Flecker), Holland - Goiginger (71. Gruber), Horvath, Nakamura (46. Michorl) - Balic (46. A. Schmidt). Trainer: Andreas Wieland. 

SV Guntamatic Ried: Sahin-Radlinger - Wiessmeier, Meisl, Plavotic, Pomer - Stosic, Ziegl (K, 83. Satin)) - Bajic (83. Offenbacher), S. Nutz (75. Lackner), Nene (67. F. Seiwald) - Mikic (67. M. Canadi). Trainer: Robert Ibertsberger.

Tore: 0:1 (4.) Eigentor Letard, 0:2 (20.) Ziegl (Kopfball nach Freistoßvorlage von Stefan Nutz, der seinen bereits 12. Saison-Assist praktiziert)

Nachlese: Liveticker LASK Linz - SV Ried

Fotos: Harald Dostal/sport-bilder.at