Im Duell der "Kellerkinder" und Unserie-Gezeichneten (beide aus den letzten 6 Runden mit 5 Niederlagen und nur 1 Punktgewinn!) ging es in Rd. 10 der ADMIRAL Bundesliga zwischen dem Vorletzten SV Guntamatic Ried und dem punktgleichen Schlusslicht CASHPOINT SCR Altach um BigPoints. Geizten beide Teams bisher noch mit Treffern, lösten sie am ersten Oktobersonntag 2022 in der Josko Arena bei widrigen Witterungsverhältnissen die Torsperre. Nach "wilder Fahrt", in der sowohl die Heinle- als auch Klose-Elf Rückstände drehte, hatten die Altacher das Happyend auf ihrer Seite und ließen beim 3:2-Sieg die "Rote Laterne" in Ried.

Gab nach langwieriger Adduktorenverletzungs-Pause sein Comeback und Debüt in der neuen Saison: der Rieder Matthias Gragger (re.). Hier im Duell mit Adthe Nuhiu, der in gewohnter Manier per Kopfballtreffer die frühe 1:0-Führung des SCR Altach beim ersten Saison-Auswärtssieg der Rheindorfer erzielte. Sein 5. Saisontor!

Beide Teams mit Personal-Rochade - auch Referee-Tausch

Nach der wochenlangen Unserie und zuletzt empfindlichen Niederlagen (die SV Ried 0:3 bei Austria Wien, die Altacher 1:4 daheim gegen Klagenfurt) krempelten beide Cheftrainer ihre Start-Elf gehörig um. Auch verletzungs- und krankheitsbedingt. Letzteres galt auch für einen Schiedsrichter-Tausch, anstelle des zunächst angesetzten Josef Spurny übernahm kurzfristig Ing. Gerhard Grobelnik.

Bei den Innviertlern brachte Christian Heinle gleich sechs neue Akteure in seine bekannte 3-4-3-Grundordnung rein, während sein Pendant Miroslav Klose vier Veränderungen vornahm.

Altacher schenken schnell 1:0-Führung her

Darunter auch der Ex-Rieder Atdhe Nuhiu, der erstmals seit 4. September wieder in der "Starting Eleven" der Rheindorfer stand und sofort goldrichtig stand. Cornerball von rechts mit links an den Fünfmeterraum, wo der Sturmtank aus dem Kosovo seine 1,96 Meter in die Höhe schraubte und sich gegen Markus Lackner entscheidend durchzusetzen, um per Kopfball zu vollenden - 0:1 (4.). Mit seinem 5. Saisontor hatte der 33-jährige Mittelstürmer damit einen Treffer mehr erzielt wie die Innviertler bis dato gesamt.

Das änderten die Wikinger allerdings alsbald. Unter gütiger Mithilfe von Jan Jurcec, dem nach einem von Goalie Casali schon abgewehrt Flankenball vom sehr aktiven Weberbauer das Spielgerät auf dem tiefen Terrain weg rutschte. Nutznießer Leo Mikic, der die Gunst der Gelegenheit nutzte und von halblinks am 16-er Maß nahm. Sehenswerter, platzierter Rechtsschuss ins rechte Eck. Torhüter Tino Casali, der nach drei Spielen ohne Einsatz wieder für den verletzten Jakob Odehnal (Muskelverletzung) zwischen die Pfosten zurückkehrte (8.), machtlos.

10 Minuten später der 26-jährige SCR-Goalie dann mit einer Prachtparade gegen den Flachschuss von halbrechts durch Josef Weberbauer. Der 26-jährige Kuchler machte über die rechte Außenbahn mächtig Betrieb.

Einstudierte Eckball-Variante: Nutz mit Gefühl & Präzision - Pomer per Power!

Die "wilde Fahrt" der Kellerkinder ging weiter, beide Defensivabteilungen anfällig...während die SV Ried ihre Trumpfkarte zog - Standards Made by Stefan Nutz. Einstudierte Variante: Stefan Nutz mit dem Eckball von rechts wie an der Schnur gezogen diagonal an den 16-er, wo halblinks Philipp Pomer volley abzog und den Ball links im Eck mit links versenkte (23.). Welch ein Sonntags-Schuss....Vorarbeit vom Assistgeber vom Dienst ebenfalls mit "Prädikat wertvoll".

Doch wie gewonnen, beinahe zerronnen. Kaum hatten die Wikinger die Partie gedreht, folgte mit Wiederanpfiff beinahe der erneute Ausgleich. Tibidi zog von halbrechs im Strafraum aus günstiger Position ab und Tin Plavotic brachte gerade noch den Fuß dazwischen (23.). Mittlerweile nahm der Regen zu, Hektik & Einsatz auch - allerdings bis zum Seitenwechsel ohne weitere Torraum-Höhepunkte. Mal abgesehen vom Auftritt vom agilen Tibidi, der allein vor Sahin-Radlinger vom aufmerksamen Rieder Rückhalt regelkonform gestoppt wurde (45.+1).

"Turbo" Tibidi fand bei 2 Mega-Chancen Meister in Sahin-Radlinger

Und "Duplizität der Aktion"...mit Beginn von Halbzeit 2 sah Tibidi (Foto) schon wieder "das Weiße in den Augen" von Sahin-Radlinger, bekam erneut "weiche Knie" vor dem Goalie mit Gardemaß und scheiterte aus Nahdistanz am Zerberus der Wikinger, der die Rieder erneut vor dem Ausgleich bewahrte (46.).

Im 3. Anlauf sollte es dann jedoch klappen für Alexis Tibidi, der über links nach einem genialen Zuspiel vom eingewechselten Forson seine Schnelligkeit ausspielte und staubtrocken auf nassem Geläuf allein vor Sahin-Radlinger durch die Beine des Rieder Goalies zum zu diesem Zeitpunkt verdienten, weil fälligen 2:2 flach in die Maschen traf (51.).

Und der 18-jährige, französische Leihspieler vom deutschen Bundesligisten VfB Stuttgart war weiter kaum zu bremsen und einmal mehr der Rieder Abwehr enteilt, verfehlte per Flachschuss jedoch die rechte Stange (54.). Auf der Gegenseite folgte eine beherzte Einzelaktion von Christoph Monschein, der - auch mit Ballglück - die Altacher Abwehr stehen ließ und gegen Keeper Casali bei dessen Klärungstat zu Fall kam. Monschein monierte Elfmeter - Ing. Gerhard Grobelnik gelassen...entschied zurecht auf Eckball, weil Casali die Hand am Ball hatte (57.).

Erst drehte Ried, dann Altach die Partie

Mitte der 2. Halbzeit entwickelte sich ein wahrer Schlagabtausch, vermochten sich beide Torhüter wiederholt auszuzeichnen. Ehe Joker Johannes Tartarotti stach. Wieder hatte Alexis Tibidi seine Aktien drin...nachdem die Rieder einen Altacher Angriff nur halbherzig abwehrten, machte der Youngser der Vorarlberger links am Sechzehner die "Kugel fest", wartete bis Johannes Tartarotti kam...und der legte sich halblinks am 16er den Ball zurecht und vollendete platziert aus 18 Metern ins rechte Eck zu seinem 1. Saisontor (70.). Die Gastgeber zu spät attackierend in dieser Szene.

Und dann zur "Aktion Attacke" blasend, doch die Altacher ließen bei aller Offensivbemühungen der Rieder nichts mehr anbrennen, verteidigten vielbeinig und kompromisslos. Keeper Casali in der Nachspielzeit noch mit einer Glanztat in der Nachspielzeit, fischte den Kopfball vom eingewechselten Chabbi aus dem Kreuzeck (90.+2). Somit brachten die Gäste den ersten Auswärtssieg für Neo-Chefcoach Miroslav Klose nach Hause.

SV Ried bei Kärntner Wölfen - Altach empfangen Rote Bullen

In Runde 11 und dem Abschluss der 1. Hälfte vom Grunddurchgang gastiert die SV Ried bei einer "Mannschaft der Stunde" - dem WAC (Sonntag, 9. Oktober, 14:30 Uhr, Lavanttal Arena), während der SCR Altach tags zuvor Spitzenreiter & Serienmeister FC Red Bull Salzburg empfängt (Samstag, 8. Okober, 17 Uhr)

ADMIRAL Bundesliga, 10. Runde

Sonntag, 2. Oktober 2022, 14:30 Uhr, Josko Arena, Z: 3229, SR: Ing. Gerhard Grobelnik

SV Guntamatic Ried vs. CASHPOINT SCR Altach 2:3 (2:1)

SV Ried (3-4-3): Sahin-Radlinger - Gragger (75. Wießmeier), Lackner (75. Turi), Plavotic - Weberbauer, Ungar (83. Michael), Martin, Pomer - S. Nutz (83. Kronberger), Monschein (85. Chabbi), Mikic. Trainer: Christian Heinle.

SCR Altach (4-2-3-1): Casali - Thurnwald (85. Mischitz), Zwischenbrugger, Strauss, Schreiner (46. Tartarotti) - L. Jäger, Nimaga - Jurcec (46. Forson), Bischof, Tibidi (81. Bukta) - Nuhiu (85. L. Gugganig). Trainer: Miroslav Klose.

Torfolge: 0:1 (3.) Nuhiu (Kopfball nach Corner Schreiner), 1:1 (7.) Mikic, 2:1 (23.) Pomer (Volleyschuss nach Corner S. Nutz), 2:2 (51.) Tibidi (Flachpass Forson), 2:3 (70.) Tartarotti (Assist Tibidi).

Gelbe Karten: Weberbauer (80., Foulspiel) / Keine

Spiel-FILM im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at und GEPA-ADMIRAL