Vorhang auf! Nach der fast dreimonatiger Fußball-Fastenzeit eröffneten im heimischen Klub-Fußball an diesem ersten Freitagabend im Februar 2023 der RZ Pellets WAC und SK Rapid Wien mit der ersten Pflicht-Partie des neuen Kalenderjahres die Frühjahrssaison. Im Uniqa-ÖFB-Cup-Viertelfinale in der bitterkalten Lavanttal-Arena in Wolfsberg gingen die Kärntner durch Baribo (64.) in Führung, der Ex-WACer Sollbauer glich aus (83.). Somit kam es zur Verlängerung, in der Ante Bajic seinen Auftritt hatte und per Doppelschlag den SK Rapid beim 3:1-Erfolg ins Halbfinale schoss.

Sein Doppelschlag binnen 3 Minuten in der Verlängerung bescherte dem SK Rapid in der Lavanttal-Arena den ÖFB-Cup-Halbfinal-Aufstieg: Matchwinner Ante Bajic.

Pokal-Premiere für VAR / WAC bekam´s gleich ab

Nach der "XXL-Pause" und somit lang fehlender Wettkampfpraxis brauchten beide Teams erstmal eine lange Anlaufzeit, taxierten sich. Erstmals so richtig Fahrt nahm die Partie in der 20. Minute auf, als Ante Bajic in Fahrt kam. Burgstaller hatte sich das Spielgerät erkämpft und prima durchgesteckt auf den schnellen Ex-Rieder, der sich den Ball an Lukas Gütlbauer vorbei legen will, doch der aufmerksame WAC-Keeper klärt. Beim SK Rapid fehlte der offensive Mittelfeldspieler Nicolas Kühn. Nach langer krankheitsbedingter Pause bis Mitte Jänner wollten die Wiener beim 23-jährigen Deutschen nun wegen leichter muskulärer Probleme kein Risiko eingehen.

Mehr Risiko gingen die Grün-Weißen mit Mitte der 1. Halbzeit. Doch "wie aus heiteren Himmel" in Führung gingen die Wölfe mit ihrer ersten Torchance. Der 22-jährige Deutsch-Amerikaner Maurice Malone, der beim 3:1-Sieg der Wölfe im Herbst in der Bundesliga in Hütteldorf einen Doppelpack schnürte, traf nach feinem Zuspiel von Konstantin Kerschbaumer mit einem sehenswerten Schuss (26.). Doch der erstmals in Österreich im ÖFB-Cup zum Einsatz gekommene Video-Assistent-Referee (VAR) gab aus Wien-Meidling an Schiedsrichter Stefan Ebner was "auf´s Ohr", sodass die Abseits-Entscheidung (Assistgeber Kerschbaumer) folgte und dem Leihspieler vom deutschen Bundesligisten das Tor aberkannt wurde.

Der WAC blieb in dieser Phase am Drücker. Und nach einem Fauxpas von Kevin Wimmer konnte sich der Innenverteidiger aus Oberösterreich bei seinem Torhüter Niklas Hedl bedanken, der in höchster Not gegen Maurice Malone (38.) klärte. Dann schon wieder Wimmer indisponiert und mit einem Fehlpass, doch wieder "bügelte" der 21-jährige Wiener zwischen den Pfosten aus und parierte (40.). 

Ante Bajic hat kurz vor Pause Führungstor auf Fuß

Kurz vor dem Pausenpfiff dann auf der Gegenseite beinahe die Führung für Rapid nach einer schnellen Kombination. Marco Grüll beim Freistoß mit dem Zuspiel auf Christoph Knasmüllner, der Ante Bajić prima in eine gute Schussposition brachte, doch der 27-jährige Außenstürmer verzog aus wenigen Metern links am Gastgeber-Gehäuse vorbei (44.). Vorbei war damit auch die 1. Hälfte: 0:0.

Marco Grüll, hier gegen Dominik Baumgartner vom WAC, hatte nach rund einer Spielstunde die Rapid-Führung auf dem Fuß, doch zuvor fast per Eigentor das 1:0 für den WAC per Kopfball erzielt.

Marco Grüll vorne wie hinten torgefährlich

Nach dem Seitenwechsel kam es zum ersten Aufreger im Rapid-16er. Nach einem Cornerball der Wölfe wäre der Kopfball-Klärungsversuch von Marco Grüll fast nach hinten los gegangen: die Kugel landet an der Querlatte (54.). Durchatmen bei Grün-Weiß.

Der WAC erwischte den besseren Start im 2. Abschnitt, Burstaller und Co. lauerten auf Konter. Doch die Barišić-Schützlinge spielten ihre Umschaltmöglichkeiten final nicht sauber zu Ende. Dann allerdings bot sich Marco Grüll eine Möglichkeit. Der 24-jährige Pongauer zog nach innen und in Richtung lange Ecke ab: Goalie Gütlbauer auf dem Posten (62.).

Tai Baribo bestrafte Rapid-Spielaufbaufehler

Doch dann luden die Gäste mal wieder durch einen unnötigen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung die Wolfsberger ein. Endabnehmer Tai Baribo bedankte sich und schon den Ball allein vor Nikolas Hedl cool am SK Rapid-Goalie vorbei zur WAC-Führung (64.). Auch diesmal erfolgte der VAR-Check, ehe der Treffer zählte.

Die Antwort der Grün-Weißen folgte per Freistoß von Christoph Knasmüllner, der ja in den Winter-Testspielen zwei sehenswerte Freistoßtore erzielte, diesmal jedoch knapp das Gastgeber-Gehäuse verfehlte (68.). Mit der Schlussviertelstunde mutierte die Partie nunmehr in einen echten Pokal-Fight, mit Torszenen auf beiden Seiten. Zunächst vergab der stets gefahrvolle Angreifer Maurice Malone die Großchance zum 2:0 und verfehlte knapp den Wiener Kasten (76.).

Auf der anderen Seite hatten die Gäste, bei denen Chefcoach Zoran Barišić mit der "Rapid-Viertelstunde" einen Dreifach-Tausch vornahm, die hochkarätige Ausgleichsschance. Über den eingewechselten Strunz und Kapitän Burgstaller kam der Ball zu Ante Bajic, der aus aussichtsreicher Postion das Spielgerät jedoch über das WAC-Tor jagte (79.). Der 14-fache ÖFB-Cup-Gewinner aus Hütteldorf blieb dran und kam schließlich durch Michael Sollbauer zum Ausgleich (83.).

Der ehemalige Wolfsberger und gebürtige Kärntner war nach feiner Freistoßhereingabe vom eingewechselten Jonas Auer per Kopfball zur Stelle und erzielte bewerbsübergreifend in seinem 14. Saison-Einsatz sein 1. Tor für den österreichischen Rekordmeister.

Wie schon im ÖFB-Cup-Achtelfinale im Oktober beim 3:1-Sieg beim FC Blau-Weiß Linz war auf WAC-Keeper Lukas Gütlbauer auch gegen Rapid Verlass.

Goalie Gütlbauer rettet WAC in Verlängerung

Beflügelt vom Ausgleichstor hatten die Grün-Weißen das Momentum auf ihrer Seite und beinahe hätte Joker Oliver Strunz gestochen, doch fand im 22-jährigen, Ex-Rieder Lukas Gütlbauer, der im ÖFB-Cup den Vorzug vor Einser-Keeper Henrik Bonmann erhält, seinen Meister (87.).

Wenig später galt das auch für Rapid-Winterneuzugang Denso Kasius - doch was für ein "Big-Save" aus kurzer Distanz von Goalie Gütlbauer (89.). Somit ging es in die Verlängerung, in der Tai Baribo Rapid-Keeper Niklas Hedl schon überwunden hatte, dann aus spitzem Winkel jedoch am in höchster Not rettenden Kevin Wimmer scheiterte (103.). 

Matchwinner Ante Baric beschert Rapid per Doppelschlag Aufstieg

Statt 2:1 mit der 2. Halbzeit dann per Doppelschlag der Grün-Weißen auf einma 1:3. Erst erzielte Ante Bajic nach Kopfballvorlage von Strunz mit einem Geniestreich und blitzsauberen Lupfer das 1:2 (106.), ehe der 27-jährige Rapidler, der zuvor in 16 Pflichtpartien in dieser Saison für die Hütteldorfer gerademal einen Treffer erzielte, kurz darauf noch einen draufsetzte zum 1:3 Endstand (108.). Der Sommer-Neuzugang von der SV Ried bescherte den Wienern damit den Einzug in das Halbfinale (4.–6. April).

 

Heute Abend Cup-Kracher in Salzburg

Am späteren Abend kommt es im Viertelfinal-Kracher zum Duell zwischen Meister FC Red Bull Salzburg vs. Vizemeister SK Sturm Graz (20:45 Uhr, Ligaportal-LIVETICKER). Am morgigen Samstag will dann Unterdog Wiener Sportclub (Regionalliga Ost) gegen den ADMIRAL Bundesliga-Vorletzten SV Guntamatic Ried um den Ex-Rapidler Richard Strebinger (wechselte erst diese Woche zu den Innviertlern) in dieser Saison den dritten Cup-Coup gegen einen Bundesligisten feiern (18 Uhr, Ligaportal-LIVETICKER).

Im letzten Viertelfinal-Match kommt es dann am Sonntagabend wieder und zum dritten BL-Duell, wenn der LASK in seinem letzten Heimspiel in Pasching Austria Klagenfurt empfängt (18 Uhr, Ligaportal-LIVETICKER). Die Kärnter Violetten um Chefcoach Peter Pacult würden allzugern im Mai ein "Finale dahoam" haben.

Die Auslosung der Halbfinals des UNIQA ÖFB Cups erfolgt am Sonntagabend, 19. Februar, im Rahmen der Sendung Sport am Sonntag im ORF.

ÖFB-Cup-Viertelfinale, Freitag, 3. Februar 2022, 18 Uhr, Lavanttal-Arena, Z: 3.120, SR: Stefan Ebner.

RZ Pellets WAC vs. SK Rapid Wien 1:3 n.V. (1:1, 0:0)

RZ Pellets WAC (3-4-1-2): Gütlbauer - Baumgartner (K, 92. Ballo), Oermann, Piesinger (92. Novak)- Taferner (70. Jasic), Veratschnig, Omic (112. M. Leitgeb), Anzolin - Kerschbaumer - Baribo, Malone. Trainer: Robin Dutt.

SK Rapid Wien (4-3-2-1): Hedl - Oswald, Sollbauer (92. Querfeld), K. Wimmer, Moormann (74. Auer)- Bajic, Pejic, Kerschbaum (98. Greil) - Knasmüllner (74. Zimmermann), Grüll (74. Strunz) - Burgstaller (K). Trainer: Zoran Barišić.

Tore: 1:0 Baribo (64.), 1:1 Sollbauer (83.), 1:2 Bajic (106.), 1:3 Bajic (108.)

Gelbe Karten: Veratschnig (20., Unsportlichkeit), Taferner (45., Unsportlichkeit), Trainer Robin Dutt (84., SR-Kritik), Malone (85.), Ballo (95., Foulspiel), Omic (106., taktisches Foulspiel)/ Strunz (111., taktisches Foulspiel).

SPIELFILM im Ligaportal-Liveticker

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL, Josef Parak und Harald Dostal/www.sport-bilder.at