Dass das Duell der 21. Rd. der ADMIRAL Bundesliga zwischen Spitzenreiter FC Red Bull Salzburg und dem seit sechs Spielen unbesiegten Überraschungs-Vierten SK Austria Klagenfurt tabellarisch betrachtet zum Spieltag-Hit avancierte, lag auch am Topspiel-Teilnehmer aus Kärnten. Im fünften Gastspiel in der Red Bull Arena seit dem Aufstieg wollten die Waidmannsdorfer den Roten Bullen "die Stirn bieten" und zugleich den Meistergruppe-Matchball nutzen. Das Pacult-Team lieferte einen herorischen Fight, hat nach der 0:1-Niederlage allerdings weiter zu zittern, es jedoch für das Obere Playoff im "Finale" daheim gegen den SK Rapid nachwievor selbst in der Hand.

Rassige Strafraumduelle lieferten sich insbesondere Salzburgs Stürmer Petar Ratkov, der jedoch heute glücklos blieb, und Austria-Abwehr-Routinier Nicolas Wimmer, der in der 24. Min. nach Terzic-Linksflanke gegen den 20-jährigen Slowenen allerdings unterlegen war und Glück hatte bei dessen Kopfball an´s Aluminium. 

Ratkov mit Doppelchance - scheitert an Austria-Keeper und Aluminium

 „Salzburg hat mit Abstand die beste Offensive der Liga, das wird eine riesige Herausforderung und ein Schlüssel zum Erfolg wäre, wenn es uns gelingt, wieder kompakt und leidenschaftlich zu verteidigen“, meinte der deutsche Klagenfurter Keeper Phillip Menzel vor dem Match, in dem die Kärntner auf ein Angriffs-Trio mit Liga-Toptorjäger Sinan Karweina, Florian Jaritz (beide Oberschenkel) und Sebastian Soto (Rücken) verletzungsbedingt zu verzichten hatten. Somit bildeten mit BL-Startelf-Debütant Sky Schwarz und Nicolas Binder zwei ehemalige SK Rapid-Talente das Angriffsduo bildeten.

Demgegenüber wollte der Meister nach der Torlawine gegen Schlusslicht SC Austria Lustenau auch in Teil 2 seines einwöchigen Heimspiel-Doppels von Beginn Akzente und möglichst wieder ein sportliches Statement setzen. Die Roten Bullen auch von Beginn an druckvoll, doch bis zur ersten zwingenden Torchance dauerte es gegen die vielbeinige Gästeabwehr bis zur 10. Minute. Bidstrup bediente Ratkov, im Frühjahr bisher bekannt für frühe Tore. Der 20-jährige Slowene mit der Direktabnahme aus Nahdistanz, Goalie Menzel haute es beim Reflex des Volley fast den ganzen Körper weg. Dann Fernando mit Ball und Tempo über halblinks und dem Schlenzer mit rechts rechts neben das Tor (17.).

Wenig später galt der Aufruf "Aleksa, bring eine Flanke" an Terzić. Gesagt, getan der offensivfreudige Salzburger Verteidiger mit der Linksflanke an die zweite Stange, wo sich Petar Ratkov im Luftduell gegen Nicolas Wimmer durchsetzte und beim Kopfball nur die Querlatte im Weg war (24.).

Ansonsten ließ das cool bleibende Pacult-Team wenig zu, reagierte defensiv diszpliniert und wirkte kompakt. So brauchte es erst eine beherzte Einzelleistung von Amar Dedić, der sich gegen das violette Defensiv-Dickicht durchsetzte, sein Schussball aus 14 Metern allerdings zu überhastet über den Klagenfurter Kasten flog (39.). Gleiches galt auch kurz vor der Pause für den Abschluss von Dorgeles Nene (43.). Es blieb beim 0:0 bis zur Pause - ein erster Achtungserfolg für die Gäste!

Der seit wenigen Tagen 23-jährige Däne Mads Bidstrup war einer der Aktivposten bei RB Salzburg, enorm fleißig und stets als Einfädler vom Dienst. Während sich der 26-jährige deutsche Linksverteidiger Till Schumacher und Austria Klagenfurt mit viel Leidenschaft und vielbeinig der Bullen-Power entgegen stemmten.

Joker Karim Konaté stach und brach den Bann

Auch nach dem Seitenwechsel blickten die 10.500 Zuschauer weitestgehend in eine Richtung, doch bei aller Ballbesitz-Majorität der Salzburger verteidigte Klagenfurt konstant gut. Es wurde für den Serienmeister zum Geduldspiel. Aus dem Spiel heraus ließen die Kärntner weiter wenig zu. Erst nach einer diagonalen Freistoßhereingabe aus dem linken Halbfeld von Kjaergaard brannte es lichterloh, doch Fernando bekam keinen Druck hinter seinen Kopfball - Endstation Menzel (62.).

Dann wieder Kjaergaard, feine Linksflanke auf Ratkov, dessen Kopfball links das Austria-Außennetz touchierte (66.). Die violette Wand wankte, doch fiel noch nicht. Doch dann kam, sah und traf Toptorjäger Karim Konaté. Der Joker stach, fand nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung im Strafraumzentrum in der "Menschenmenge" aus 13 Metern die Lücke und bracht mit seinem trockenen Linksschuss den Bann brach - 1:0 (74.).

Zehnter Saisontreffer für den 19-jährigen Ivorer, der damit mit dem verletzten Gäste-Stürmer Sinan Karweina gemeinsam die Torschützenliste anführt. Völlig verdiente Führung der Roten Bullen gegen die tapfere Pacult-Elf. Konaté, der gegen Spielende seine fünfte gelbe Karte sah, per Triplechance beinahe noch mit dem Doppelpack, doch mit vereinten Kräften retteten Keeper Menzel und Wimmer (83.). 

Am Ende ein verdienter Heimsieg der Roten Bullen, die im letzten Grunddurchgang-Match am kommenden Samstag beim Tabellendritten LASK gastieren - beide für die Meistergruppe qualifiziert. Austria Klagenfurt bleibt weiter auf Rang 4, hat jedoch für die Teilnahme im Oberen Playoff weiter zu zittern und empfängt final daheim den Sechsten SK Rapid.

ADMIRAL Bundesliga, 21. Runde

Sonntag, 3. März 2024, 17 Uhr, Red Bull Arena Wals Siezenheim, Z: 10.500; SR: Alexander Harkam

FC Red Bull Salzburg vs. SK Austria Klagenfurt 1:0 (0:0)

FC Red Bull Salzburg (4-4-2, Raute): Schlager - Dedić (K), Solet, Pavlović, Terzić - Bidstrup (72. Forson), Nene (61. Koïta), Gourna-Douath, Kjaergaard (90.+3 Diambou) - Fernando (72. Konaté), Ratkov (72. Šimić). Trainer: Gerhard Struber.

SK Austria Klagenfurt (5-3-2, defensiv): Menzel - Bonnah, Gkezos (80. Wernitznig), Mahrer (K), N. Wimmer, Schumacher - Irving (67. Besuschkow), Benatelli, Cvetko - Schwarz (59. Maglica), Binder. Trainer: Peter Pacult.

Tor: 1:0 Konaté (74.).

Gelbe Karten: Fernando (68., Foulspiel), Dedić (88., Foulspiel), Konaté (90.+3, 5. GK) / Gkezos (61., Foulspiel), Maglica (62., taktisches Foulspiel).

SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: FC Red Bull Salzburg via Getty