Im vierten Saison-Duell wollte die WSG Tirol vs. Austria Wien nach drei Niederlagen mit gesamt 0:7-Toren endlich was Zählbares gegen die Veilchen erzielen, die gegen die Wattener bis dato stets aufblühten. Bei einem Heimsieg und wenn zugleich Schlusslicht SC Austria Lustenau in der Parallel-Partie gegen den WAC nicht gewinnt, haben die Silberberger-Schützlinge sogar Matchball zum Klassenerhalt beim bevorstehenden Samstag-Spiel gegen das Heraf-Team. Lustenau verliert, somit hat die WSG durch den 1:0-Sieg zehn Punkte Vorsprung, braucht noch einen Punkt zum Klassenerhalt. DAS könnte Sie/Euch auch interessieren!

Ein denkbar später und knapper Sieg für Johannes Naschberger und die WSG Tirol, ein großer Schritt Richtung Klassenerhalt für die Wattener, denen vier Runden vor Saisonende nunmehr nur noch ein Punkt fehlt, um zu feiern. Vielleicht ja schon am Samstag im nächsten Heimspiel gegen Schlusslicht SC Austria Lustenau?

Austria-Fans sorgen für Spielunterbrechung - Gruber mit erster Torchance

Beide Trainer werfen die Rotations-Maschinerie an. Die Austria gegenüber vor drei Tagen mit vier personellen Veränderungen: Muharem Huskovic, Manfred Fischer, Matteo Meisl und Marvin Martins beginnen anstelle von Johannes Handl (muskuläre Probleme), Lucas Galvão (Adduktoren), James Holland und Hakim Guenouche (beide Bank). Sogar fünf Adaptionen bei der WSG: Thomas Geris, Luca Kronberger, Bror Blume, Johannes Naschberger und Aleksander Buksa starten für Kofi Schulz, Valentino Müller, Sandi Orginec, Matthäus Taferner (alle Bank) und Mahamadou Diarra (gesperrt aufgrund 5. GK).

Die Partie war bei nasskalter Witterung im "Heiligen Land" (manche Feldspieler mit Handschuhen!) und regentiefem Terrain gerade erst angepfiffen, da folgte schnell schon die Unterbrechung. Grund: Aufgrund eines Plakates im FAK- Fanblock folgt ein "STOP" von Referee Alan Kijas, weil die Sicherheits- bzw. Fluchtwege blockiert sind. Freie Bahn dann nach Wiederbeginn für Andreas Gruber, der einen idealen Steilpass von FC Bayern-Leihspieler Frans Krätzig aufnimmt, doch frei vor Keeper Adam Stejskal diese Mega-Möglichkeit auslässt und drüber schießt (6.). Die Wiener weiter tonangebend.

Sulzbacher-"Schleuder" macht Veilchen zu schaffen / Buksa mit Triple-Chance

Die Tiroler tauchen erstmals nach der Anfangsviertelstunde zielführend in des Gegners 16-er auf. Nach der "Einwurfschleuder" vom Ex-Rapidler Lukas Sulzbacher erhält der aufgerückte Innenverteidiger David Gugganig die Doppelchance - der kernige Kärntner trifft das Spielgerät erst supoptimal, ehe beim zweiten Versuch aus spitzem Winkel der deutsche FAK-Keeper Christian Früchtl auf dem Posten ist (17.). Die Wattener inzwischen mutiger, gestalten die Partie ausgeglichen, doch lassen die Präzision beim finalen Zuspiel vermissen. Ansonsten verflacht das Spiel, beide legen Wert auf Safety first, stehen kompakt.

Gefahren-Faustpfand sind allerdings bei der WSG weiterhin die "Flanken-Einwürfe" von Sulzbacher, die der Austria-Abwehr überhaupt nicht bekommt. So auch in der 32. Minute, als im Nachgang Bror Blume zum Abschluss kommt - Früchtl wehrt dent tückischen, verdeckten Flachschussball ins Toraus ab. Dann wieder weiter WSG-Einwurf, diesmal von links, ehe nach einer Kopfball-Stafette Endabnehmer Buksa mit seinem Oberhaupt das Gäste-Gehäuse verfehlt (34.). Die Silberberger-Schützlinge dran am Führungstor.

Feine Linksflanke von Geris, Plavotić rutscht weg, Buksa frei, doch nicht frei von Coolness, vergibt auch seine dritte Kopfballchance (40.), sodass es beim für den Qualigruppen-Spitzenreiter doch etwas schmeichelhaften 0:0 zur Pause bleibt.

Reinhold Ranftl (hier gegen Okungbowa, dahinter Gruber) und Austria Wien kassieren in der Qualigruppe die erste Niederlage, zugleich die erste seit elf Partien und 2019 gegen die WSG! Für die Tiroler ist der 1:0-Sieg ein großer Schritt Richtung Klassenerhalt, fehlt jetzt in den verbleibenden Runden nurmehr ein Punkt, um nach elf Jahren ihrem Cheftrainer Thomas Silberberger einen würdigen Abgang zu schenken!

"Linke" Krätzig & Geris mit ersten Schusschancen nach Seitenwechsel

Wie in Halbzeit eins finden die Gäste auch in Abschnitt zwei die erste Torchance vor. Diesmal Rollentausch... Andreas Gruber als Vorlagengeber auf Frans Krätzig, der volley aus schwierigem Winkel das Außennetz trifft (53.).

Auf der Gegenseite kommt mit dem ebenfalls linken Außenspieler Thomas Geris der Pendant des 21-jährigen Nürnbergers zum Abschluss - doch zu zentral, Früchtl am Ball im Nachfassen (55.). Ansonsten entwickelt sich eine höhepunktarme, wilde Partie mit Unzulänglichkeiten.

Turbulente Schlussphase! WSG profitiert von Wiener "Schlafmützigkeit" / Joker sticht!

Wobei hinten heraus beinahe der Eindruck entsteht, dass beide Teams sich mit einem Remis begnügen und in Anbetracht der "englischen Woche" mit ihren Kräften haushalten. Alles Taktik & Kalkül? Es fehlt die letzte Gier & Galligkeit. Doch bevor es in der Schlussphase zu sehr in den "Schlafmodus" geht, lassen sich die Wiener zu einer Slapstick-Einalge hinreißen, spitzelt Guenouche nach einem weiten WSG-Einwurf ungehindert und wohl auch unbekümmert den Ball an seinem Torhüter vorbei, ehe Früchtl noch geistesgegenwärtig die Kugel per Fußabwehr von der Linie kratzt (86.).

Damit nicht genug... nach einem Handspiel von Martins und VAR-Check gibt es sogar noch Elfmeter für die Tiroler, den der eingewechselte Denis Tomic platziert zu seinem ersten Saisontor im fünften Einsatz verwandelt (80.). Der Joker sticht!

Während der "gebrauchte Abend" für die Favoritner noch ein unrühmliches Ende nimmt, der eingewechselte Guenouche beim "Austria-All-in" zunächst den Ball nicht kontrolliert und dann als letzter Mann wegen Notbremse gegen Sulzbacher die Rote Karte erhält.

ADMIRAL Bundesliga Runde 28, Qualigruppe Runde 6

Dienstag, 23. April 2024, 18:30 Uhr, Tivoli Innsbruck, Z: 1.350; SR: Alan Kijas

WSG Tirol vs. FK Austria Wien 1:0 (0:0)

WSG Tirol (3-5-2, offensiv): Stejskal - Bacher (K), Okungbowa, D. Gugganig - Sulzbacher, Kronberger (70. Taferner), Blume (70. Ogrinec), Naschberger, Geris - Prelec, Buksa (76. Tomic). Trainer: Thomas Silberberger.

FK Austria Wien (3-4-3): Früchtl - Martins, Plavotić, Meisl - Ranftl, Fischer (K), Wels (64. Holland, 81. Asllani), Krätzig - Gruber, Huskovic (64. Vucic), Fitz (64. Guenouche). Trainer: Michael Wimmer.

Tor: 1:0 Tomic (87., Handelfmeter) 

Gelbe Karten: Bacher (43., Foulspiel).

Rote Karte: Guenouche (90 +3, Notbremse)

Spielfilm im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL und Josef Parak