Der LASK kassierte in der 35. Bundesliga-Runde eine überraschend deutliche Heimniederlage gegen den RZ Pellets WAC. Dominik Frieser per Doppelpack und Majeed Ashimeru waren für die Kärntner erfolgreich. Joao Victor verkürzte in der 71. Minute auf 1:2. Aufgrund des deutlichen 4:1-Heimsieges des SK Rapid gegen Altach steht fest: Der LASK beendet eine tolle Saison auf dem vierten Tabellenplatz und steigt in der zweiten EL-Qualifikationsrunde ein. Der WAC scheint erst gegen Saisonende so richtig in Schwung zu kommen. Der heutige Auswärtssieg war der dritte volle Erfolg in Serie. 

 

Dominik Frieser und Co beenden die Linzer Träume von Platz drei. Foto: Harald Dostal

Frieser bringt WAC in Front

Für Rene Gartler, der die Linzer im Sommer definitiv verlassen wird, hat sich LASK-Coach Oliver Glasner etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Gartler, der seit 2015 bei den Linzern unter Vertrag steht und seither in 108 Spielen 47 Tore erzielt hatte, durfte den Aufsteiger heute als Kapitän auf das Feld führen. Neben Rene Gartler kehrte auch Christian Ramsebner nach seiner Sperre zurück in die Startelf. Peter Michorl und Emanuel Pogatetz (beide gesperrt) waren heute nicht mit von der Partie. Auf Seiten des WAC gab es im Vergleich zum Heimsieg gegen die Austria nur eine Änderung. Marko Soldo hütete anstelle von Christian Dobnik das Tor der Kärntner. 

Die Linzer starteten in ihren neuen Heimtrikots mit viel Schwung in die Partie und hatten die Anfangsphase klar im Griff. Konkrete Torchancen konnten sie sich aber vorerst keine herausspielen. In der Folge wurde der WAC etwas besser und konnten sich vom anfänglichen Druck der Linzer lösen. Den ersten halbwegs brauchbaren Abschluss verzeichneten die Kärntner: Nach einer Flanke von Palla kam Orgill zum Kopfball, brachte diesen aber nicht entscheidend aufs Tor von Pervan (15.). Auf der anderen Seite gelangte das Leder über Goiginger und Tetteh zu Joao Victor, dessen Schuss aus rund zehn Metern knapp drüber ging (22.). Wesentlich gefährlicher wurde es auf der anderen Seite: Ashimeru ließ gleich mehrere Gegenspieler stehen, zog innerhalb des Strafraums ab und setzte die Kugel nur Zentimeter am langen Eck vorbei (25.). Der Führungstreffer der Gäste hatte sich also angekündigt und fiel nur wenige Augenblicke später: Ein abgefälschter Schuss von Orgill landete bei Frieser, der aus kurzer Distanz nur mehr einschieben musste – 0:1 (27.). Die Kärntner waren nun deutlich besser im Spiel und ließen auch in der Defensive kaum gefährliche Situationen der Linzer zu. Folgerichtig führten die Kärntner zur Halbzeit verdient mit 1:0. 

LASK drückt vergeblich

Die zweite Halbzeit hätte für den Aufsteiger nicht schlimmer beginnen können: Nemanja Rnic schickte mit einem langen Ball Dominik Frieser auf die Reise, der das Leder aus spitzem Winkel unter die Latte knallte – 0:2 (48.). Für Frieser war es das vierte Tor in den letzten zwei Spielen. Wenig später schwächten sich die Gäste selbst: Mario Leitgeb sah innerhalb wenige Minuten zwei Mal Gelb und musste folgerichtig vom Platz (57.). In der Folge übernahmen die in Überzahl agierenden Linzer das Kommando und machten die Partie spannend: Ein Querpass von Ranftl landete über Umwege bei Joao Victor, der aus kurzer Distanz auf 2:1 stellte (71.). Wenige Augenblicke später hatte der Brasilianer den Ausgleich auf dem Fuß, setzte den Ball aber drüber (77.). Rene Gartler machte es ihm gleich und beförderte das Spielgerät ebenfalls drüber (79.). In der Nachspielzeit machten die Wolfsberger dann alles klar: Nach einem Patzer von Luckeneder war Ashimeru auf und davon, umkurvte Pervan und schob locker zum 1:3 ein (90.+3). Damit verspielten die Linzer ihre Chance auf Platz drei und landen am Ende auf dem vierten Tabellenrang. 

Abschied nach drei Jahren: Rene Gartler sucht eine neue Herausforderung. Foto: Harald Dostal

Stimmen zum Spiel

LASK-Coach Oliver Glasner gegenüber Sky: „Wir sind gegen jeden Gegner in Österreich in der Lage, ebenbürtig zu sein und um den Sieg mitzuspielen. Das ist uns gegen fast jede Mannschaft gelungen. Wir sind konkurrenzfähig und wollten eine Bereicherung für die Liga sein. Es war eine tolle Saison, gekrönt mit dem Europa-League-Startplatz. Wir haben uns im Winter dazu entschlossen, den Vertrag von Rene nicht zu verlängern und haben ihm das auch zeitgerecht mitgeteilt. In den letzten drei Jahren war er ein sehr wichtiger Bestandteil des LASK. Er hat großen Anteil daran, dass wir letzte Saison in die Bundesliga aufgestiegen sind und hat sich auch im Frühjahr top verhalten, die Spieler mitgezogen. Deswegen hat er sich das heute verdient, dass er im letzten Heimspiel einen würdigen Abschied mit den Fans feiert.“

LASK – RZ Pellets WAC 1:3 (0:1)

TGW-Arena, 5.468 Zuschauer, SR Hameter

Tore: Joao Victor (71.) bzw. Frieser (27., 48.), Ashimeru (90.+3)

Gelb-Rot: Leitgeb (58.)

LASK: Pervan – Ranftl, Ramsebner, Luckeneder, Ullmann (87./Raguz) – Goiginger (63./Inpyo Oh), Trauner, Holland (62./Rep), Joao Victor – Tetteh, Gartler 

WAC: Soldo – Wernitznig, Rnic, Igor, Palla – Mario Leitgeb – Frieser (84./Rabitsch), Ashimeru, Jovanovic, Ouedraogo (69./Offenbacher) – Orgill (52./Gschweidl)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth