Am 12. Spieltag der Saison 18/19 kam es in der tipico Bundesliga zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des TSV Prolactal Hartberg mit dem SK Puntigamer Sturm Graz. Und dabei gelang es den Hartbergern auf das Neue eine bärenstarke Performance an den Tag zu legen. Nach Rapid Wien muss auch Sturm Graz tor- und punktelos die Oststeiermark verlassen. Aber was die Schopp-Mannen wohl am Allermeisten freuen wird, ist die Tatsache, dass man die Nummer 1 in der Steiermark ist. Wer hätte an so etwas nach 12 absolvierten Runden geglaubt. Wohl nur die allerwenigsten. Die Grazer waren zwar sehr bemüht, dreimal verhinderte auch die Torumrandung einen Treffer, aber letztendlich war einfach im Lager der Hartberger mehr Zug zum gegnerischen Tor gegeben. Allen voran der Slowene Rajko Rep, der mit seinen beiden Toren zum "Matchwinner" absolvierte. Man darf gespannt sein, wie weit diese positive Energie, den Aufsteiger in den nächsten Spielen, weiter beflügeln wird.

 

Beiderseits keimt je einmal Torgefahr auf

Aufsteiger Hartberg, in der Tabelle findet man sich nur zwei Punkte hinter Sturm Graz, konnte zuletzt mit dem überzeugenden 3:0-Heimsieg gegen Rapid Wien ein deutliches Ausrufezeichen setzen. Und die Oststeirer, die so richtig auf den Geschmack gekommen sind, wollen dieses Szenario bei einer erneuten „vollen Hütte“ nach Möglichkeit wiederholen. Und die Chance dafür ist durchaus gegeben. Denn die Schopp-Truppe gilt zuhause als harte Nuss. Denn neben nur knappen drei 0:1-Niederlagen konnte man auch drei Siege unter Dach und Fach bringen. Demzufolge sind die „Schwarzen“, in der Fremde konnte man aus 6 Spielen 9 Punkte gutschreiben, auch vorgewarnt. Diarra, Holzer bzw. Hierländer, Obermair und Jantscher, sind jene Akteure, die bei diesem Steirerderby zum Zusehen verurteilt sind. Bei widrigen Wettergegebenheiten benötigen beide Teams vorerst einmal eine gewisse Zeit für das "Warmup". Die Hartberger, Michael Huber muss schon in der 10. Minute verletzt durch Thomas Rotter ersetzt werden, müssen danach trachten, nicht zu sehr ins Hintertreffen zu geraten. Die Vogel-Mannen sind zwar das klar kontrollierende Team, Torgelegenheiten sind vorerst aber absolute Mangelware. Bis zur 20. Minute: Lukas Grozurek bringt den Pass zur Mitte, dort befördert der eben erst eingewechselte Rotter das Leder an den eigenen Torpfosten.  Dann die 25. Minute: Über Ljubic und Tadic kommt das Spielgerät zu Florian Sittsam, der den nötigen Killerinstinkt bei einem Sitzer aus 7 Metern vermissen lässt. Dann ist es noch zweimal der Hartberger Dario Tadic, der für Aufregung in der Grazer Box sorgt. Das sollte aber auch schon gewesen sein - mit dem 0:0 geht es ab in die Halbzeitpause.

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Ein zurecht zufriedener Hartberg-Trainer Markus Schopp. Nach Rapid Wien hat man auch Sturm Graz auf der Abschussliste.

 

Action pur im zweiten Spielabschnitt

Welchem Team gelingt es im zweiten Durchgang noch ein Schäuferl nachzulegen. Was wohl auch vonnöten sein wird, soll es bei dieser Begegnung letztendlich auch einen Sieger geben. Und beide Mannschaften kommen auch mit wesentlich mehr "Speed" aus der  Pause zurück. Hüben wie drüben ist mehr Engagment erkennbar, da will sich keiner mit "nur" einem Zähler begnügen. 52. Minute: Markus Pink bedient Otari Kiteishvili, der anstandslos aus 18 Metern abzieht. Der Schuss des Georgiers landet aber am Quergebälk. Im Gegenstoß stellen Christoph Kröpfl und Sigi Rasswalder, Sturm-Schlussmann Jörg Siebenhandl auf den Prüfstand. Wiederum nur eine Minute später brennt es im Hartberger Gefahrenraum lichterloh. Nach einem Eckball verlängert Sittsam ungewollt, Kapitän Rasswalder rettet in höchster Not auf der Torlinie. 57. Minute: Rajko Rep schnappt sich in der eigenen Hälfte das Spielgerät. Die Grazer lassen den Slowenen gewähren, der überlegt aus 16 Metern punktgenau zum 1:0 ins lange Eck trifft. Jetzt ist so richtig Würze gegeben in diesem Steirerderby. Die Szenen wechseln sich permanent ab, demnach bleibt für den Beobachter auch kaum Zeit zum durchschnaufen. 69. Minute: Nach einer Zulj-Vorlage setzt Grozurek das Leder per Kopf deutlich über das Gehäuse der Oststeirer. Nur eine Minute später setzt der frisch ins Spiel gekommene Emeka Eze einen Kopfball an die Querlatte - Aluminiumtreffer Nummer 3 der Hauptstädter. Sturm Graz setzt alles auf eine Karte bzw. will man das Glück mit streckenweise vier Angreifer erzwingen. Aber der Liganeuling verkauft sich auch in der noch verbleibenden Spielzeit allerbestens. Mehr noch in der 89. Minute kommt es auch noch zum 2:0. Die Grazer zaudern einmal mehr in der Defensive. Rajko Rep lässt sich nicht lange bitte und trifft erneut überlegt flach ins Eck. "Der TSV Hartberg ist die Nummer 1 im Steirerland." In der nächsten Runde gastieren die Hartberger am Samstag, 3. November um 17:00 Uhr bei der Admira. Sturm Graz besitzt zur selben Zeit das Heimrecht gegen Innsbruck.

 

TSV HARTBERG - SK STURM GRAZ 2:0 (0:0)

Profertil Arena, 5024 Zuseher, SR: Markus Hameter (NÖ)

TSV Hartberg (4-2-3-1): Swete, Huber (10. Rotter), Siegl. Blauensteiner, Rasswalder, Sittsam, Ljubic, Rep, Flecker, Kröpfl (81. Sanogo), Tadic (72. Schubert)

SK Sturm Graz (4-3-3): Siebenhandl, Spendlhofer, Maresic, Schrammel, Koch, Lovric (61. Eze), Kiteishvili, Zulj, Huspek (65. Lema), Grozurek (72. Hosiner), Pink

Tor: 1:0 (57. Rep), 2:0 (89. Rep)

gelbe Karten: Sittsam, Rasswalder, Rep, Ljubic bzw. Zulj, Kiteishvili

Stimmen zum Spiel:

Markus Schopp, Trainer Hartberg:

"Die Mannschaft ist fokussiert und hungrig, aber natürlich hatten wir bei den drei Stangenschüssen das Quäntchen Glück. Insgesamt war es aber kein unverdienter Sieg. Wir wollten den Sieg gegen Rapid bestätigen, man hat ja nur über die Schwäche der Hütteldorfer gesprochen."

Ivan Ljubic, Mittelfeld Hartberg:

"Einmal mehr ist es uns gelungen mit viel Herz und Leidenschaft aufzutreten. Dafür wurden wir schlussendlich auch belohnt. Mit meiner Leistung bin doch zufrieden, wichtig aber ist der Erfolg als Mannschaft. Ich denke doch, dass wir uns bereits einen Namen gemacht haben."

Heiko Vogel, Trainer Sturm Graz:

"Gratulation an Hartberg, der Sieg geht in Ordnung. Sie haben es geschickt gemacht, mit viel Leidenschaft und Engagment. Wir hatten zuviele Nachlässigkeiten, das zieht sich durch die Saison wie ein roter Faden. Nun folgen zwei Heimspiele, da sind sechs Punkte Pflicht."

Jörg Siebenhandl, Tormann Sturm Graz:

"Wir schafften es nicht so in die Zweikämpfe zu kommen, wie wir uns das vorgestellt haben. Die Hartberger hingegen haben einen herzerfrischenden Fußball zelebriert. So war das in Summe betrachtet auch zu wenig."

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Bild: Richard Purgstaller

 

Robert Tafeit