Keinen Sieger gab es am Samstagabend im Spiel der 12. Runde in der Tipico Bundesliga zwischen dem FC Wacker Innsbruck und FK Austria Wien.

In einer großteils chancenarmen Bundesliga-Partie trennten sich die beiden Mannschaften vor 5532 Zuschauern am Innsbrucker Tivoli mit einem torlosen Remis, das keinem Team in der Tabelle so richtig weiterhilft. 

Die Innsbrucker setzten damit ihren Aufwärtstrend fort und sind seit mittlerweile drei Bundesliga-Partien in Folge ungeschlagen. Die Austria bleibt zwar auf dem vierten Tabellenplatz, verpasste es aber erneut, den LASK und SKN St. Pölten unter Druck zu setzen. 

Seit drei Spielen ohne Niederlage: Die Defensivtaktik von "Sir" Karl Daxbacher tut dem FC Wacker gut. Foto: Josef Parak

Starke Anfangsphase der Austria

Wacker-Coach Karl Daxbacher vertraute mit einer Ausnahme auf dieselbe Startelf wie beim 1:1-Remis vor einer Woche gegen Red Bull Salzburg. Manuel Maranda verteidigte heute anstelle des verletzten Stefan Meusburger in der Fünferabwehrkette der Tiroler. Daxbacher, der nach dem Spiel gegen Salzburg den Kampf um die Nummer eins im Tor der Innsbrucker ausgerufen hatte, schenkte erneut Hidajet Hankic das Vertrauen. Der wiedergenesene Christopher Knett saß nur auf der Bank. 

Sein Gegenüber Thomas Letsch musste gegenüber dem Unentschieden gegen Sturm Graz eine Änderung vornehmen. Austria-Kapitän Alexander Grünwald, der wegen einer komplizierten Schulterluxaktion mindestens bis zur Winterpause ausfällt, wurde heute durch Thomas Ebner ersetzt. 

Die Gäste aus Wien waren von der ersten Minute an bemüht, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken, hatten in der Anfangsphase knapp 80 Prozent Ballbesitz. Folgerichtig fanden die Veilchen auch die erste Torchance des Spiels vor: Schoissengeyr stieg bei einer Matic-Ecke am höchsten und köpfte aus gut sieben Metern aufs Tor. Wacker-Goalie Hankic konnte die Kugel erst im Nachfassen sichern (6.). Mit Fortdauer der ersten Halbzeit konnten die Innsbrucker den anfänglichen Druck der Austria eindämmen und das Spiel etwas offener gestalten. Der erste Abschluss des Gastgebers, abgegeben von Michael Schimpelsberger, stellte für Austria-Goalie Patrick Pentz kein allzu großes Problem dar (17.). 

Kurz darauf wurde es schon wesentlich gefährlicher: Eine flache, scharfe Hereingabe von Vallci landete vor den Füßen von Dieng, der im Fallen neben das Tor schoss (23.). Auf eine weitere Torchance in der ersten Halbzeit warteten die Zuschauer am Innsbrucker-Tivoli vergebens. Während die Hausherren aufgrund ihrer defensiven Spielanlage nur mehr selten den Weg in die Offensive fanden, fehlte es den Gästen aus Wien-Favoriten an der nötigen Kreativität, was vor allem dem Fehlen des verletzten Spielmachers Alexander Grünwald geschuldet war. 

Defensiv kompakte Hausherren lassen die Veilchen verzweifeln 

Ohne personelle Veränderungen kehrten beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld des Innsbrucker Tivolis. Am Spielgeschehen änderte sich nach dem Seitenwechsel nichts. Die Veilchen hatten weiterhin sehr viel Ballbesitz, wollten über die spielerische Komponente zum Erfolg. Innsbruck hingegen lauerte weiterhin auf Kontersituationen. Vielversprechend waren die ersten beiden Chancen in Halbzeit zwei: Zunächst setzte Prokop die Kugel von der Strafraumgrenze haarscharf an der rechten Stange vorbei (54.), ehe Dedic auf der anderen Seite aus spitzem Winkel an Pentz scheiterte (55.).

Kurz darauf verfehlte Friesenbichler eine Hereingabe von Klein um Zentimeter (61.). Thomas Letsch wollte mehr, brachte mit Dominik Fitz und Manprit Sarkaria zwei Offensiv-Youngsters ins Spiel. Die Top-Chance auf den Führungstreffer hatten aber die Hausherren: Dedic setzte sich auf der linken Seite gegen Schoissengeyr durch und flankte ins Zentrum, wo Kerschbaum völlig blank zum Kopfball kam, diesen aber am langen Eck vorbei setzte (73.). Die Gäste fanden auch in der absoluten Schlussphase kein Durchkommen, verzweifelten regelrecht an den defensiv kompakten Tiroler und mussten sich am Ende mit einem Punkt begnügen. 

Stimmen zum Spiel

Karl Daxbacher, Trainer Wacker Innsbruck: „Es ist okay nach dem Spielverlauf. Die Austria hatte viel Ballbesitz, aber es nicht geschafft konkrete Torchancen herauszuspielen. Wir haben in den letzten drei Spielen fünf Punkte gegen gute österreichische Spitzenmannschaften gemacht, das ist okay. Die defensive Umstellung hat sich ausgezahlt. Die Tormannfrage werde ich mir noch überlegen. Wir sollten daran denken vom Tabellenende wegzukommen, denn wir dürfen nicht glauben, dass es gegen vermeintlich schwächere leichter wird. Man sieht, dass es außer Salzburg keine großen Unterschiede in der Liga gibt.“

Thomas Letsch, Trainer Austria Wien: „Wir wussten was auf uns zukommt, dass Innsbruck tief steht. Wir haben sehr gut angefangen, hatten Situationen, wo es zu Torchancen hätte kommen können, das letzte Quäntchen fehlt uns vorne. Je länger das Spiel gelaufen ist, desto tiefer ist der Gegner gestanden und hat nichts für das Spiel getan, das ist legitim. Wir spielen bis 25 Meter vor dem Tor gut. Es ist deutlich zu wenig, wir haben viel um den Strafraum herum gespielt. Wir müssen entschlossener sein, mehr erzwingen. Es ist völlig in Ordnung hier zu Null zu spielen, aber das eine Tor hätte gereicht. Wir müssen vorne auch auf die Hütte schießen, wir müssen den Türöffner erzwingen. Rein von den Punkten sind wir deutlich hinter den Erwartungen, alles ist sehr eng beisammen. Die Tabelle interessiert nur am Rande, wir müssen Ergebnisse einfahren. Wir kommen nicht weg vom Fleck.“

Quelle: Sky

FC Wacker Innsbruck - FK Austria Wien 0:0

Tivoli-Stadion; 5.532 Zuschauer; SR Ciochirca 

Innsbruck: Hankic - Schimpelsberger, Hupfauf, Maak, Maranda, Vallci - Henning, Kerschbaum, Harrer - Dieng, Dedic (83./Rakowitz)

Austria: Pentz - Klein, Schoissengeyr, Igor, Cuevas - Ebner, Jeggo, Matic - Friesenbichler (74./Sarkaria), Prokop, Ewandro (68./Fitz)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth