Der SK Rapid Wien hat einen kleinen Schritt aus der Krise gemacht. Die Hütteldorfer fuhren am Sonntagnachmittag in der 12. Runde der Tipico Bundesliga den von allen erwarteten und geforderten Pflichtsieg gegen den FC Flyeralarm Admira ein.

Mann des Spiels war Routinier Mario Sonnleitner, der mit einem Doppelpack für den verdienten 2:0-Heimsieg des SCR sorgte.

Rapid verschafft sich damit etwas Luft, klettert in der Tabelle auf Platz sechs. Die Admira hingegen wartet seit mittlerweile vier Liga-Partien auf einen vollen Erfolg und bleibt mit neun Punkten Tabellenletzter. 

Man of the match: Mario Sonnleitner schießt Rapid zum Heimsieg über die Admira. Foto: Josef Parak

Kühbauer baut kräftig um - Baumeister setzt auf Schnelligkeit in der Offensive 

Rapid-Coach Didi Kühbauer reagierte mit fünf Umstellungen auf die heftige Abfuhr gegen Villareal und kehrte zum 4-2-3-1 zurück. Mateo Barac, Mert Müldür, Dejan Ljubicic und Deni Alar mussten heute auf der Ersatzbank Platz nehmen. Veton Berisha, der am Donnerstag in Villarreal nach einem Luftduell hart mit dem Kopf auf den Boden aufschlug und ausgewechselt werden musste, wurde nicht rechtzeitig fit und stand nicht im Kader. Dafür spielten Christopher Dibon, Manuel Martic, Christoph Knasmüllner, Andrei Ivan und Andrija Pavlovic von Beginn an. 

Sein Gegenüber Ernst Baumeister nahm gegenüber dem torlosen Remis vor einer Woche gegen den WAC zwei Änderungen in der Offensive vor. Marin Jakolis und Seth Paintsil stürmten heute anstelle von Sinan Bakis und Pyry Soiri (beide Bank). 

Routinier Mario Sonnleitner erlöst die krisengebeutelten Hütteldorfer

Die krisengebeutelten Hausherren starteten engagiert und hatten bereits wenige Sekunden nach Anpfiff den Führungstreffer auf dem Fuß. Ein abgeblockter Schuss von Ivan landete mit etwas Glück beim völlig blanken Bolingoli, der aus kurzer Distanz knapp am Tor vorbei schoss (2.). Rapid kontrollierte das Spiel nach Belieben, hatte über 70 Prozent Ballbesitz und wurde durch einen Kopfball von Pavlovic erneut gefährlich (9.). Die Admira hingegen stemmte sich mit einer Fünferabwehrkette gegen die Anfangsoffensive der motivierten Wiener und fand erst nach gut 20 Minuten ins Spiel. Phasenweise schafften es die Niederösterreicher sogar, sich in der Hälfte der Hütteldorfer festzusetzen. Richtig gefährden konnten die Gäste das Tor von Richard Strebinger allerdings nicht. Doch auch Rapid hatte in der Offensive nicht mehr allzu viel anzubieten. 

Nach einer minutenlangen Leerlaufphase resultierte aus einer Standardsituation die Führung der Gastgeber: Pavlovic verlängerte eine Knamüllner-Ecke Richtung zweite Stange, wo Mario Sonnleitner völlig freistehend nur mehr einschieben musste - 1:0 (30.). Ein erlösender Moment für die Hütteldorfer, die sofort nachlegen wollten. Pavlovic erspähte, dass Admira-Keeper Leitner zu weit vor seinem Tor stand und probierte diesen mit einem Blitz-Abschluss zu überraschen - jedoch ohne Erfolg (35.). Wie aus dem Nichts kam die Admira plötzlich zur großen Ausgleichschance: Nach einem unnötigen Ballverlust von Bolingoli machte Sahanek das Spiel schnell und schickte Paintsil auf die Reise, der zum Glück für Rapid zu eigensinnig agierte und selbst abschloss, anstatt den völlig freien Jakolis zu bedienen (41.). 

"Sonni" avanciert zum Goalgetter 

Ernst Baumeister reagierte zur Pause, brachte Pyry Soiri für Marco Sahanek ins Spiel. Die Gastgeber begannen druckvoll und fanden gleich die erste gute Torchancen vor: Andrei Ivan probierte sich als Akrobat und setzte zum Seitfallzieher an, der jedoch zu schwach ausfiel und für Leitner kein großes Problem darstellte (47.). Die Gäste aus der Südstadt versteckten sich aber keineswegs und traten nun deutlich mutiger auf.

Rapid musste kämpfen, tat sich schwer und konnte sich glücklich schätzen, dass Routinier Mario Sonnleitner zum Torjäger avancierte: Murg brachte eine kurz abgespielte Knasmüllner-Ecke ins Zentrum, wo Martic per Kopf Richtung zweite Stange verlängerte. Und dort lauerte wie schon beim 1:0 - richtig - Innenverteidiger Mario Sonnleitner, der zum zweiten Mal an diesem Nachmittag goldrichtig stand und das Leder über die Linie drückte - 2:0 (62.). Rapid suchte die endgültige Entscheidung, doch Knasmüllner traf nach Murg-Zuspiel nur das Außennetz (71.). In der Schlussphase schalteten die Hausherren einen Gang zurück und spielten den Heimsieg trocken nach Hause. 

Stimmen zum Spiel

Stefan Schwab, SK Rapid Wien: „Es war ein wichtiger Schritt heute zu Null zu spielen und drei Punkte zuhause zu holen. Es war ein durchschnittlich gutes Spiel. Admira hatte nicht viele gute Aktionen und in der ersten Halbzeit hatten wir eine gute Phase, in der wir das Tor gemacht haben. Heute zählen einfach nur die drei Punkte für uns. Es bleibt keine Zeit, zu verschnaufen. Es wird sich zeigen, wie viel uns der Sieg heute gegeben hat.“

Mario Sonnleitner, SK Rapid Wien: „Wir hatten sehr viel Druck, damit wir von unten hinauskommen, haben das Spiel lange kontrolliert und es war wichtig, in Führung zu gehen, um das Spiel weiterhin zu kontrollieren und dann nach einem Konter oder Standard weiter in Führung zu gehen. Wir müssen zusammen aus der Situation herauskommen. Es war heute schon viel besser. In den letzten Spielen haben der Wille und die Einstellung gestimmt. Fußballerisch wissen wir, dass wir viel Qualität haben. Wir müssen das auch abrufen. Wir haben an vielen Ecken und Enden versucht, die Hebel anzusetzen. Wir haben viele neue Spieler. Auch sie müssen sich daran gewöhnen, dass Rapid als größter Verein Österreichs immer Druck hat. Führungsspieler müssen als Vorbilder da sein und zeigen, wohin es geht. Die anderen müssen auch Motivation reinbringen und sich gegenseitig antreiben.“

Quelle: Sky

SK Rapid Wien - FC Flyeralarm Admira 2:0 (1:0)

Allianz-Stadion; 14.600 Zuschauer; SR Harkam 

Tore: Sonnleitner (30., 62.)

Rapid: Strebinger - Potzmann, Sonnleitner, Dibon, Bolingoli - Martic, Schwab  (72./D. Ljubicic) - Murg, Knasmüllner, Ivan (90./Guillemenot) - Pavlovic (78./Alar)

Admira: Leitner - Zwierschitz, Thoelke, Bauer, L. Malicsek - Vorsager, Toth (79./Kalajdzic) Hjulmand - Sahanek (46./Soiri) - Jakolis, Paintsil (68./Bakis)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth