Der LASK hat sein Mini-Tief überwunden und nach vier sieglosen Ligapartien in Folge wieder einen Sieg gefeiert. Die Athletiker setzten sich am Sonntagnachmittag in der 28. Bundesliga-Runde auswärts gegen Sturm Graz mit 3:2 durch. Damit nahmen die Linzer auch Revanche für die Niederlage am vergangenen Mittwoch, wo die Grazer drei Punkte aus der TGW-Arena entführt hatten. Die Oberösterreicher behaupten damit den zweiten Tabellenplatz, liegen weiterhin sechs Punkte vor den drittplatzierten Wolfsbergern. Sturm Graz hingegen bleibt mit 21 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz. 

Der LASK bejubelte den zweiten Auswärtssieg gegen Sturm in dieser Saison. Foto: Richard Purgstaller 

Sturm ohne den angeschlagenen Dominguez - Glasner überrascht mit Stürmer-Tausch 

Sturm-Trainer Roman Mählich nahm gegenüber dem jüngsten Duell gegen die Linzer eine personelle Umstellung vor. Ivan Ljubic rückte anstelle des angeschlagenen Juan Dominguez (Adduktorenprobleme) in die Anfangsformation der Grazer. 

Oliver Glasner hingegen veränderte seine Startelf im Vergleich zum vergangenen Mittwoch auf zwei Positionen. Der zuletzt angeschlagene Philipp Wiesinger kehrte zurück in die Anfangself der Athletiker. Außerdem stürmte Samuel Tetteh anstelle von Joao Klauss. „Klauss hat einen müden Eindruck gemacht in der englischen Woche“, begründete Glasner seine Entscheidung vor dem Spiel im Sky-Interview. 

Tetteh hat frühen Führungstreffer auf dem Kopf 

Das Spitzenspiel begann mit einem Knalleffekt: Nach einem Ballverlust von Hierländer spielte Michorl blitzschnell auf Holland, dessen Flanke beim völlig blanken Tetteh landete. Die Leihgabe von Red Bull Salzburg köpfelte aus kürzester Distanz aufs Tor, doch Siebenhandl verhinderte mit einer starken Reaktion den frühen Rückstand (2.). Wie erwartet versuchten die Grazer, aus einer kompakten Defensive schnell umzuschalten und die hoch stehenden Gäste auszukontern. Der LASK verteidigte in der Anfangsphase jedoch clever, zog sich phasenweise geschickt zurück und überließ den Steirern den Ball. 

Sturm dreht Rückstand noch vor der Pause 

Torchancen fand aber vorerst nur der Tabellenzweite vor: Joao Victor brachte Peter Michorl in Position, dessen Flachschuss von der Strafraumgrenze knapp am langen Eck vorbeizog (19.). Wenig später führte eine Standardsituation zum ersten Treffer des Spiels: Eine Ecke von Michorl zog an Freund und Feind vorbei, jedoch nicht an Philipp Wiesinger, von dessen Knie der Ball ins Tor sprang - 0:1 (22.). 3. Saisontor für den 24-jährigen gebürtigen Salzburger. 

Mittlerweile waren die Gäste aus Oberösterreich die deutlich gefährlichere Mannschaft, doch ein Schuss von Peter Michorl zischte knapp an der rechten Stange vorbei (27.). Drei Minuten später führte ein Sturm-Konter zum Ausgleich aus dem Nichts: Jantscher hatte auf der linken Seite zu viel Platz und gab zur Mitte, wo Ullmann per Kopf klären konnte. Das Leder landete bei Stefan Hierländer, der mit einem sensationellen Volley aus 24 Metern auf 1:1 stellte - Traumtor (30.). Mit dem Ausgleichstreffer schöpften die Hausherren Energie. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff gingen die Grazer sogar in Führung: Hierländer verlängerte einen langen Ball von Maresic in den Strafraum, wo Trauner und Ramsebner Pink aus den Augen verloren. Der 28-jährige gebürtige Kärntner bedankte sich und schob aus kurzer Distanz souverän ein - 2:1 (45.). 

Siebenhandl-Patzer bringt LASK zurück ins Spiel

LASK-Coach Oliver Glasner reagierte zur Pause, brachte mit Dominik Frieser einen weiteren Offensivmann ins Spiel. Für Christian Ramsebner war der heutige Nachmittag frühzeitig beendet. Und die Athletiker waren in den ersten Zügen der zweiten Halbzeit gleich bestrebt, den Ausgleich zu erzielen: Zunächst musste Siebenhandl bei einer gefährlichen Hereingabe von Ullmann eingreifen, ehe der eingewechselte Frieser nach Vorlage von Joao Victor nur das Außennetz traf (52.). Wenig später blieb Kiteishvili nach einem Luftzweikampf benommen liegen und musste ausgetauscht werden. An seiner Stelle kam Markus Lackner in die Partie. Die Gäste aus Linz waren aber weiterhin die gefährlichere Mannschaft in Halbzeit zwei und profitierten nach etwas mehr als einer Stunde von einem furchtbaren Tormann-Patzer von Siebenhandl, der einen zentral angetragenen Weitschuss von Michorl nicht sichern konnte und ins eigene Tor lenkte - 2:2 (65.).

Goiginger schießt Athletiker zum Sieg 

Wenige Augenblicke später bediente Joao Victor Thomas Goiginger, der aus großer Distanz einen platzierten und wuchtigen Schuss ins linke untere Eck feuerte - 2:3 (69.). Der LASK hat die Partie dank des sechsten Saisontreffers von Goiginger gedreht. Die Linzer waren nun drauf und dran, die Partie vorzeitig auf Eis zu legen, doch Tetteh hatte Pech, dass sein Distanzschuss an die Stange ging (71.). Während von den Hausherren in der Offensive weiterhin recht wenig kam, hatte Trauner nach einem Eckball die Entscheidung auf dem Kopf, doch sein Versuch ging hauchzart am Tor vorbei (80.). In der Schlussphase verteidigten die Oberösterreicher mit Mann und Maus. Sturm warf zwar nochmal alles nach vorne, operierte vor allem mit hohen Bällen, doch die Linzer Mauer hielt dem Druck stand und brachte den Sieg nach Hause. 

Stimmen zum Spiel

Kevin Friesenbichler, RZ Pellets WAC: „Wir waren am Mittwoch schon knapp dran, jetzt freuen wir uns sehr über den Sieg. Wir hätten das Ganze in der ersten Halbzeit noch höher gestalten können, aber, wenn du Salzburg schlägst, kannst du schon froh sein. Wir haben einen großen Schritt Richtung Europa League gemacht.“

Marco Rose, Trainer FC Red Bull Salzburg: „Wir haben kein gutes Spiel gemacht. Die Basics des Fußballs hat der WAC heute deutlich besser gemacht als wir und deswegen haben wir das Spiel verloren. WAC ist eine Mannschaft mit klarer Struktur und hoher Qualität. Wir haben heute nicht so gespielt, dass wir den Sieg verdient haben, ganz klar.“

Quelle: Sky

Tipico Bundesliga, Meistergruppe, 28. Runde

SK Sturm Graz - LASK 2:3 (2:1)

Merkur-Arena; 9.297 Zuschauer; SR Grobelnik 

Tore: Hierländer (30.), Pink (45.) bzw. Wiesinger (22.), Michorl (65.), Goiginger (69.)

Sturm: Siebenhandl - F. Koch, Spendlhofer, Maresic, Mensah - Ljubic - Lema (73./Grozurek), Hierländer, Kiteishvili (57./Lackner), Jantscher - Pink (69./Eze)

LASK: A. Schlager – Ramsebner (46./Frieser), Trauner, Wiesinger – Ranftl, Holland, Michorl, Ullmann – Goiginger (90.+1/Pogatetz), Tetteh (79./Joao Klauss), Joao Victor 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth