Der ÖFB-Cup-Sieger 2019 heißt Red Bull Salzburg. Der Favorit aus der Mozartstadt setzte sich in einem stimmungsvollen Finale vor 24.200 Zuschauern im Klagenfurter Wörthersee-Stadion gegen den SK Rapid Wien mit 2:0 durch und bejubelte damit den sechsten Cup-Triumph der Vereinsgeschichte. Für den scheidenden Salzburg-Trainer Marco Rose ist es der erste Cup-Titel nach dem verlorenen Finale im Vorjahr gegen Sturm. Rapid hingegen muss weiterhin auf den ersten Titel seit dem Gewinn der Meisterschaft 2008 warten. Im Cup sind die Hütteldorfer seit 1995 titellos. 

Red Bull Salzburg setzte sich im Finale gegen Rapid durch. Foto: GEPA/Red Bull Media

Red Bull Salzburg ohne Kapitän Ulmer 

Salzburg-Coach Marco Rose musste ausgerechnet im Finale auf Kapitän und Linksverteidiger Andreas Ulmer verzichten. An seiner Stelle rotierte Patrick Farkas in die Startelf der Bullen. Außerdem nahm Rose vier weitere personelle Umstellungen gegenüber dem WAC-Spiel vor. Walke, Schlager, Gulbrandsen und Dabbur kamen für Stankovic, Szoboszlai, Daka und Minamino in die Anfangsformation der Bullen. 

Didi Kühbauer hingegen nahm gegenüber dem verrückten Heimspiel gegen Hartberg fünf Wechsel vor: Sonnleitner, Grahovac, Schwab, Murg und Pavlovic spielten anstelle von Potzmann, Martic, Thurnwald, Knasmüllner und Badji in die Startelf der Hütteldorfer. 

Rapid startet forsch und aggressiv 

Angetrieben von rund 20.000 Rapid-Fans starteten die Wiener mutig und gewillt, dem Favoriten aus der Mozartstadt ein Bein zu stellen. Stefan Schwab tankte sich energisch durchs Mittelfeld und bediente mit einem feinen Pass Thomas Murg, der aus halbrechter Position knapp verzog (2.). Nach einer Flanke von Bolingoli, dessen Fußverletzung vom Hartberg-Spiel schneller verheilt war als zunächst erwartet, köpfelte Kapitän Schwab knapp daneben (5.). Salzburg hatte mit der forschen Herangehensweise der Wiener Probleme, kam nach elf Minuten trotzdem zur ersten Chance: Farkas setzte sich auf der linken Seite gegen Müldür durch und schloss sofort ab, doch sein Schuss landete nicht im, sondern Außerhalb des Tornetzes. 

Harter Kampf: Beide Mannschaften schenkten einander nichts. Foto: GEPA/Red Bull Media

Der Tabellenführer der heimischen Meisterschaft war ob des aggressiven und mutigen Beginns der Wiener sichtlich überrascht und musste nach knapp 20 Minuten um Abwehrchef Ramalho bangen, der nach einer Kollision mit Murg zu Boden gegangen war. Für den Brasilianer ging es aber nach wenigen Minuten wieder weiter. Die bislang größte Möglichkeit des Spiels fanden dennoch die Salzburger vor: Dabbur legte quer auf Schlager, der mit einem strammen Schuss aus zentraler Position an Strebinger scheiterte (29.). 

Salzburg schockt Rapid binnen weniger Minuten 

Rapid schaltete jedoch blitzartig um: Schwab schickte Schobesberger auf die Reise, der aus halblinker Position an Walke scheiterte (30.). In der Schlussphase der ersten Halbzeit ließ der Favorit aus Salzburg jedoch seine ganze Klasse aufblitzen und schlug innerhalb weniger Minuten zweimal zu: Patrick Farkas, der heute als Ersatzmann für den verletzten Andreas Ulmer zum Einsatz gekommen war, kam nach Doppelpass mit Munas Dabbur freistehend zum Abschluss und traf durch die Beine von Strebinger zur 1:0-Führung der Salzburger (37.). Sekunden später schockte Munas Dabbur die zahlreich angereisten Rapid-Fans eiskalt: Nach einer Maßflanke von Junuzovic kam der Israeli aus kürzester Distanz zum Kopfball und wuchtete die Kugel in typischer Dabbur-Manier ins Tor - 0:2 (39.). Kurz darauf hatten die Hütteldorfer sogar Glück, dass ein Gulbrandsen-Lupfer knapp neben das Tor segelte (41.). 

Rapid steckt nicht auf, doch es fehlte phasenweise das Glück 

Ohne personelle Veränderungen kehrten beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld der Wörthersee-Stadion. Die erste Chance nach Wiederbeginn hatte der Außenseiter aus Hütteldorf: Andrija Pavlovic segelte bei einer Freistoßhereingabe knapp am Ball vorbei (47.). Auf der anderen Seite feuerte Munas Dabbur spektakulär per Fallrückzieher aufs Tor von Strebinger, der mit einer starken Fußparade das 0:3 und die vorzeitige Entscheidung verhinderte (54.). Rapid steckte aber nicht auf, glaubte an die Chance und hatte bei einem Kopfball von Müldür an die Latte Pech (60.). Angetrieben von den eigenen Fans starteten die Wiener eine kleine Drangperiode, bei der jedoch auch phasenweise das Glück fehlte. Bei einer feinen Flanke von Schobesberger verfehlten gleich drei Rapidler den Ball.  

Salzburg wehrte die Drangperiode des SK Rapid Wien gekonnt ab. Foto: GEPA/Red Bull Media

In der 74. Minute bejubelten die Hütteldorfer den vermeintlichen Anschlusstreffer, doch das Kopfballtor von Sonnleitner wurde wegen eines Offensivfouls nicht anerkannt. Rapid riskierte, warf alles nach vorne und lief dadurch in Konter: Minamino bedienten mit einem sauberen Zuspiel den eingewechselten Daka, der das Leder völlig unbedrängt neben das Tor setzte (79.). In der Schlussphase wurde es nochmal hektisch, nachdem Torschütze Farkas mit Gelb-Rot vom Platz geflogen war (83.). Kühbauer setzte alles auf eine Karte, nahm mit Sonnleitner einen Innenverteidiger runter und brachte mit Ivan eine weitere Offensivkraft ins Spiel. Letztlich brachten die dezimierten Salzburger den Cup-Sieg jedoch problemlos über die Zeit. 

UNIQA ÖFB Cup, Finale 2019

Red Bull Salzburg - SK Rapid Wien 0:2 (0:2)

Wörthersee-Stadion, Klagenfurt; 24.200 Zuschauer; SR Schüttengruber

Tore: Farkas (37.), Dabbur (39.)

Gelb-Rot: Farkas (83.)

Salzburg: Walke - Lainer, Ramalho, Onguene, Farkas - Samassekou - Schlager, Wolf (67./Minamino), Junuzovic (72./Szoboszlai) - Gulbrandsen (77./Daka), Dabbur 

Rapid: Strebinger - Müldür, Sonnleitner (85./Ivan), M. Hofmann, Bolingoli - Ljubicic (64./Knasmüllner), Grahovac - Murg, Schwab, Schobesberger - Pavlovic (70./Badji)

Geschrieben von Daniel Ringsmuth