In der 1. Runde des Grunddurchgangs der tipico Bundesliga traf der SV Mattersburg auf den TSV Prolactal Hartberg. Und dabei gelang es den Burgenländern in der bereits 15. Bundesligasaison gleich mit einem Sieg zu starten. Gleichbedeutend damit, dass Coach Franz Ponweiser bei seinem Debüt gleich voll anschreiben konnte. In Summe betrachtet ging der Heimdreier auch vollauf in Ordnung. Die Hartberger waren über weite Strecken des Spiels, abgesehen von einer kurzen Periode nach dem Seitenwechsel, zumeist einfach den einen Schritt hintennach. Hinzu kam, dass die Mattersburger vor des Gegners Tor einfach kaltblütiger agierten.

 

Die Hausherren mit spielerischen Vorteilen

Den Pflichtspielauftakt im ÖFB Cup haben die beiden Teams höchst unterschiedlich gestaltet. Während sich Mattersburg in Pinkafeld mit dem 10:0-Kantersieg ordentlich ausgetobt hat, erleben die Hartberger bei der Wiener Viktoria mit der Niederlage im Elfmeterschießen ein blaues Wunder. Die Burgenländer stegen von Anfang an ganz gehörig auf das Gaspedal. 4. Minute: Patrick Salomon setzt einen Kopfball völlig unbedrängt aus kurzer Distanz über das Gästetor. Mit Fortdauer der Begegnung gelingt es der Schopp-Truppe aber, sich formatfüllender ins Bild zu stellen. Wenngleich das aber nichts an der Tatsache ändert, dass die Mattersburger das Team sind, von dem mehr Gefahr aus geht. 28. Minute: Jürgen Heil verliert das Leder in der Vorwärtsbewegung - dann geht es ab in die Gegenrichtung. Christoph Halper zaudert nicht lange und versucht sich als Distanzschütze. Hartberg-Keeper Swete wehrt nur kurz ab. Patrick Bürger bedient danach Stephan Schimandl, der mit seinem ersten Meisterschafftstreffer für das 1:0 Sorge trägt. Von den Oststeirern ist auch danach nur sehr wenig vernehmbar. Offensiv finden die Hartberger, abgesehen von einem Rep-Kopfball (41.), praktisch nicht statt. Demzufolge geht die knappe Mattersburger Halbzeitführung auch vollauf in Ordnung. 

Kuster2Mattersburg Bildgröße ändern

Mattersburg-Torhüter Markus Kuster zeigte mit einer starken Performance auf. Beim Gegentor hatte er keine Abwehrgelegenheit.

 

Jetzt ist wesentlich mehr Schwung im Spiel

Die Hartberger sind gut daran beraten die Lethargie der ersten Spielhälfte abzulegen, ansonsten wird man im Pappelstadion letztendlich wohl mit leeren Händen dastehen. Aber es sind wieder die Ponweiser-Schützlinge, die vielversprechender aus den Startlöchern finden. 49. Minute: Patrick Bürger nimmt Maß, sein Schuss aus 12 Metern verfehlt nur knapp das Ziel. Wie schon im ersten Durchgang, können die Hartberger auch jetzt, nach einer kurzen Anlaufzeit, dem Gegenüber Paroli bieten. Was sich auch nicht geändert hat ist die Tatsache, dass die Gäste weiterhin sehr zahnlos agieren. Bis zur 55. Minute: Rajko Rep mit viel Gefühl aus 16 Metern, aber Mattersburg-Torhüter Markus Kuster ohne Fehl und Tadel. 62. Minute - neuer Spielstand 1:1: Nach einem Kainz-Corner ist Altach-Neuzugang Andreas Lienhart per Kopf zur Stelle. Als dann Rep (64.) bzw. Jano, der an die Stänge köpfelt (68.), beste Chancen auslassen, steht es in der 69. Minute 2:1. Schlussmann Swete kollidiert mit dem eingewechselten Pusic - eine sehr grenzwertige Elfmeter-Entscheidung. Der Gefoulte bringt Mattersburg wieder in Führung. Diesmal lässt sich der Gastgeber, Lukas Ried verballert in der 88. Minute die Ausgleichschance, die Butter aber nicht mehr vom Brot nehmen - Spielendstand: 2:1. In der nächsten Runde gastiert Mattersburg am Sonntag, 4. August um 17:00 Uhr bei Red Bull Salzburg. Hartberg besitzt am Tag zuvor mit der selben Startzeit den Heimvorteil gegen den FC Admira.

 

SV MATTERSBURG - TSV HARTBERG 2:1 (1:0)

Pappelstadion, 2.850 Zuseher, SR: Manuel Schüttengruber

SV Mattersburg (4-3-1-2): Kuster, Mahrer, Malic, Höller, Miesenböck, Erhardt, Kuen, Salomom, Halper (71. Gruber), Schimandl (54. Pusic), Bürger (67. Jano)

TSV Hartberg (4-3-2-1): Swete, Obermüller, Huber, Lienhart (83. Ostrak), Rasswalder (60. Cancola), Klem, Kainz, Heil (46. Ried), Rakowitz, Rep, Tadic

Torfolge: 1:0 (28. Schimandl), 1:1 (62. Lienhart), 2:1 (69. Pusic/Elfer)

gelbe Karte: Erhardt bzw. Heil, Swete, Cancola

stärkste Spieler: Malic (IV), Salomon (MF) bzw. Kainz (MF), Rep (ST)

Stimmen zum Spiel:

Franz Ponweiser, Trainer Mattersburg:

"Das erste Bundesligaspiel war etwas Besonderes. Ein Glücksgefühl ist da. Wir wollten aggressiv nach vorne spielen, das ist uns vor allem in der ersten Hälfte gelungen. Da haben wir viel investiert, in der zweiten Hälfte hatten wir einen Einbruch. Das Spiel hätte kippen können. Die Elfersituation ist strittig."

Markus Schopp, Trainer Hartberg:

"Wir waren nicht die bessere Mannschaft, trotzdem waren wir in der zweiten Hälfte dem Sieg näher. In der ersten Hälfte war das zu wenig von uns, wir waren zu umständlich. Im zweiten Abschnitt haben wir gezeigt, dass wir da sind."

Rene Swete, Torhüter Hartberg:

"Meiner Meinung nach war die Aktion nie und nimmer ein Elfmeter. Jetzt geht das Ganze mit den Fehlpfiffen schon in der ersten Runde los. Auf die Darbietung der zweiten Hälfte lässt es sich aber aufbauen. Wir werden uns das wieder zurückerarbeiten. Es geht weiter, wir müssen nach vorne blicken."

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Photo: Harald Dostal

by: Ligaportal/Robert Tafeit