Großer Jubel beim SK Rapid Wien: Die Hütteldorfer buchen dank eines 1:0-Auswärtserfolges gegen den kroatischen Vizemeister Lok Zagreb das Ticket für eine europäische Gruppenphase und sichern sich damit einen stolzen Millionenbetrag. Die Wiener stehen dank eines Treffers von Ercan Kara in der dritten Runde der Champions-League-Qualifikation. Sollten die Grün-Weißen im weiteren Verlauf der CL-Quali ausscheiden, geht es für Rapid in der Gruppenphase der Europa League weiter. 

Lok steht tief, Rapid sucht Lösungen, Kara sorgt für Erlösung

Lok Zagreb trat von der erste Minute an genauso defensiv auf, wie sie das beim jüngsten Ligasieg gegen HNK Rijeka getan hatten. Erst tief in der eigenen Hälfte starteten die Kroaten ihr Pressing. Folgerichtig hatte Rapid, angeführt von Neo-Kapitän Dejan Ljubicic, enorm viel Ballbesitz - gefühlt rollte das Leder nur durch die Reihen der Grün-Weißen. Das kroatische Abwehrbollwerk stand zunächst aber sicher und ließ keine gefährlichen Abschlüsse von Fountas, Kara und Co zu. 

Von einem fußballerischen Leckerbissen war man im Kranjčevićeva Stadion weit entfernt. Lok Zagrbe agierte weiterhin tief in der eigenen Hälfte, während Rapid nach Lösungen suchte. In der 32. Minute fanden die Gäste aus Wien-Hütteldorf einen Weg durch die geballte Defensivmauer der Hausherren: Arase spielte Fountas frei, der aus spitzem Winkel an Zagreb-Keeper Hendija scheiterte. Beim Nachschuss von Arase ging der kroatische Schlussmann erneut als Sieger hervor, ehe Ercan Kara aus kürzester Distanz zur erlösenden Führung abstaubte - 0:1 (32.). 

Die Hausherren agierten nun etwas offensiver, wenngleich Rapid unmittelbar nach dem Führungstreffer nachlegen hätte können: Hendija ließ eine Murg-Hereingabe nach vorne prallen, sodass Fountas völlig freistehend aus kurzer Distanz zum Abschluss kam, doch der Grieche wuchtete den Ball drüber (39.). Nichtsdestotrotz ging Rapid mit der wichtigen 1:0-Führung in die Pause. 

Zagreb kommt gestärkt aus der Kabine 

Zagreb-Coach Goran Tomic, der in seiner Zeit als Aktiver vier Jahre lang für Austria Salzburg gekickt hat, nahm zur Pause einen Wechsel vor, brachte den spielstarken Brasilianer Sammir für Tuci ins Spiel. Den ersten Abschluss in Halbzeit zwei gaben jedoch die Gäste ab: Dejan Ljubicic probierte es mit einem Weitschuss aus großer Distanz, den Hendija aber problemlos entschärfte (50.). 

Die Umstellung durch die Hereinnahme von Sammir gab den Hausherren Rückenwind. Mittlerweile traute sich der kroatische Vizemeister mehr zu und fand auch gute Offensivaktionen vor. Doch auch die Gäste blieben giftig: Maximilian Ullmann zog nach einer Murg-Hereingabe aus der zweiten Reihe ab, doch Hendija konnte im Verbund mit einem Verteidiger den unangenehmen und verdeckten Schuss parieren (64.).  

Rapid bucht Ticket für europäische Gruppenphase 

Phasenweise ließen die Hütteldorfer den Kroaten aber zu viel Platz, standen weit vom Gegner weg und riskierten dadurch viel. Doch Lok Zagreb fehlte es in der Offensive an der nötigen Qualität, um Rapid ernsthaft zu gefährden. In der 82. Minute hatte Ercan Kara die Entscheidung auf dem Fuß, doch der Torschütze zum 0:1 schoss nach einer scharfen Ljubicic-Hereingabe hauchzart daneben. Das sollte am Rapid-Sieg jedoch nichts mehr ändern. 

Nach dem heutigen Erfolg in der kroatischen Hauptstadt und dem damit verbundenen Aufstieg in die dritte Runde der Champions-League-Qualifikation steht fest, dass der SK Rapid fix in einer europäischen Gruppenphase vertreten sein wird. Sollten die Grün-Weißen im Laufe der CL-Quali scheitern, dürfen sich die Wiener zumindest über die Teilnahme an der Europa-League-Gruppenphase freuen. Das garantiert Rapid eine stolze Summe von 2,92 Millionen Euro. 

UEFA Champions League Qualifikation, 2. Runde

Lokomotiva Zagreb - SK Rapid Wien 0:1 (0:1)

Stadion Kranjčevićeva, Zagreb; 0 Zuschauer; SR Juan Martínez Munuera (ESP)

Zum Live-Ticker Lok Zagreb vs. Rapid Wien

Tore: Kara (32.)

Lok Zagreb: Hendija - Karacic, Kolinger (C), Osmankovic, Markovic (61./Budimir) - Petrak (71./Kallaku), Halilovic - Cuze, Dira, Celikovic - Tuci (46./Sammir)

Rapid Wien: Strebinger - Stojkovic, M. Hofmann, Greiml, Ullmann - D. Ljubicic (C), Petrovic - Arase (75./Schick), Fountas (86./Kitagawa), Murg (64./Grahovac) - Kara 

Gelbe Karten: Tuci (40.), Petrak (69.), Sammir (74.), Kolinger (88.) bzw. D. Ljubicic (52.), M. Hofmann (55.), Greiml (57.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth; Foto: GEPA/Wien Energie