Der RZ Pellets WAC ist seiner Favoritenrolle in der 1. Runde des UNIQA ÖFB Cups gerecht geworden und hat den Sprung in die zweite Runde geschafft. Die Kärntner hatten gegen den SC Neusiedl (Regionalliga Ost) jedoch mehr Mühe, als im Vorfeld erwartet wurde. So mussten die Schützlinge von Ferdinand Feldhofer Überstunden leisten und in die Verlängerung, nachdem es nach 90 Minuten 2:2 gestanden war. Letztlich siegte der WAC mit 5:2. 

WAC vergibt zahlreiche Chancen - Neusiedl hält stark dagegen 

Der Bundesligist hatte die Partie von Beginn an im Griff und kam bereits nach zwei Minuten zur ersten guten Chance, doch Schmerböck scheiterte aus spitzem Winkel an Neusiedl-Goalie Kraus (2.). Vier Minuten später zischte ein abgefälschter Liendl-Schuss knapp daneben (6.). Kurz darauf hatten die Gäste Glück, dass ein Schmerböck-Versuch an die Stange ging (8.), ehe ein Kopfball von Dieng hauchzart neben das Tor der Burgenländer ging. 

Der Regionalligist aus Neusiedl versteckte sich aber nicht und fand in der 13. Minute eine Riesenchance vor: Tobias Ulbing wurde ideal in Position gebracht, doch Kuttin konnte seinen Versuch stark parieren. Auf der anderen Seite konnte sich Martin Kraus auszeichnen: Der 26-Jährige fischte einen Kopfball von Baumgartner sehenswert aus dem Eck (17.). Fünf Minuten später war der Keeper der Burgenländer jedoch machtlos: Über Liendl und Taferner landete das Leder bei Schmerböck, der selbiges unhaltbar im rechten Eck versenkte - 1:0 für den Favoriten (22.). 

Die Hausherren blieben auch in weiterer Folge am Drücker und wurden durch einen Freistoß von Michael Liendl gefährlich. Der Routinier verzog jedoch knapp. In der 32. Minute scheiterte Schmerböck zum zweiten Mal an diesem Abend an der Stange. Der vermeintliche Ausgleichstreffer der Burgenländer wurde wegen Abseits zurecht aberkannt. Demnach ging der Favorit aus Kärnten mit einer knappen Führung in die Pause. 

Neusiedl lässt WAC zittern und rettet sich in Verlängerung 

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel gab es nach einem Foul von Szegner an Dieng Elfmeter für den WAC. Michael Liendl nahm sich dem Strafstoß an, doch Martin Kraus, der auch die Torwartschule von Ex-Rapid-Keeper Helge Payer gesucht hatte, parierte den Elfer stark (52.). Kurz darauf machte Liendl seinen Fauxpas wett und legte den zweiten Treffer des WAC mit einer starken Flanke auf. Diese konnte Cheikhou Dieng mit einer herrlichen Direktabnahme vollenden - 2:0 (57.). Nach einer unnötigen Attacke von Taferner an Weber gab es jedoch einen Strafstoß auf der anderen Seite: Diesen verwandelte Patrick Kienzl souverän im linken Eck - 2:1 (64.). 

Die Gäste aus dem Burgenland legten sich in weiterer Folge richtig ins Zeug und stemmten sich gegen die Niederlage. Der WAC wiederum verstand es nicht, große Torchancen in etwas Zählbares umzumünzen. Und auch in der Defensive ließen die Kärntner immer wieder etwas zu: So fand Tobias Toth in der 85. Minute eine Top-Chance vor, rutschte jedoch hauchzart an einer Hereingabe vorbei. Die Burgenländer gaben aber nie auf und belohnten sich in der 90. Minute mit dem Ausgleich: Eine Flanke von Weber landete beim eingewechselten Sommerer, der den Kopfball sehenswert im Tor verwandelte und den vielumjubelten Ausgleich besorgte. In der letzten Minute der Nachspielzeit hatten die Hausherren den Siegtreffer auf dem Fuß, doch Dieng verstolperte bei einem Querpass von Marcel Holzer kläglich. Folgerichtig ging es in die Verlängerung. 

WAC dreht in der Verlängerung auf 

Die Kärntner ließen sich aber nicht sonderlich beunruhigen und starten mit viel Elan in die Verlängerung. Nur sechs Minuten nach Wiederbeginn stellte Cheikhou Dieng nach einem herrlichen Solo auf 3:2 für den WAC. Vier Minuten später sorgte Michael Liendl für die Vorentscheidung: Der Routinier musste nach einem Dieng-Querpass nur noch einschieben - 4:2 (100.). Zwei Minuten später erhöhten die Kärntner gar auf 5:2. Der eingewechselte Schöfl verwertete einen Querpass von Wernitznig im leeren Tor (102.). In der zweiten Hälfte der Verlängerung ließen die Wolfsberger jedoch wie in der regulären Spielzeit zahlreiche Chancen liegen. 

UNIQA ÖFB Cup, 1. Runde

RZ Pellets WAC - SC Neusiedl/See 1919 5:2 n.V

Lavanttal-Arena, Wolfsberg; SR Fröhlacher 

Tore: Schmerböck (22.), Dieng (57., 96.), Liendl (100.), Schöfl (102.) bzw. Kienzl (64./Elfmeter), Sommerer (90.)

Startelf WAC: Kuttin - Novak, Baumgartner, Rnic, Scherzer - Leitgeb - Peretz, Taferner - Liendl - Dieng, Schmerböck 

Startelf SC Neusiedl: Kraus - Maurer, Wodicka, Bolland, Szegner - Enguelle, Uhlig - Weber, Steinacher, Kienzl - Ulbing

Gelbe Karten: Peretz (4.) bzw. Ulbing (42.), Szegner (52.), Steinacher (87.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth; Foto: Gerhard Pulsinger