Der neue Tabellenführer der Tipico Bundesliga heißt Rapid Wien - zumindest vorübergehend. Die Hütteldorfer feierten im ersten Pflichtspiel des neuen Jahres einen 4:1-Heimsieg gegen den SK Sturm Graz. Kara brachte Rapid früh in Führung, ehe Jantscher für den zwischenzeitlichen Ausgleich sorgte. Schick stellte kurz vor der Pause auf 2:1, Knasmüllner erhöhte den Vorsprung auf 3:1, ehe Demir kurz vor Schluss den Endstand besorgte. Erstmals in dieser Saison mussten die Grazer mehr als zwei Gegentore in einem Spiel hinnehmen.  

Flottes Spitzenspiel in Hütteldorf 

Die beiden Traditionsklubs starteten hoch motiviert ins Auftaktspiel der ersten Frühjahrsrunde. Stefan Hierländer fand nach einer flachen Ecke von Jantscher die erste Topchance vor, doch der Sturm-Kapitän scheiterte aus 14 Metern an Rapid-Keeper Strebinger, der erstmals seit dem 25. Oktober 2020 wieder in der Startelf eines Bundesliga-Spiels gestanden war. Beim darauffolgenden Corner war die neue alte Nummer eins der Wiener bei einem Wüthrich-Kopfball zur Stelle. Auf der anderen Seite führte ein Eckball zum 1:0. Gorenc-Stankovic war bei einem Ritzmaier-Corner zu weit von Kara entfernt, der aus kurzer Distanz unbedrängt einschießen konnte - 1:0 (7.). Für Jörg Siebenhandl war es erst das sechste Gegentor in der Bundesliga in dieser Saison und damit auch das Ende seiner Torsperre, die genau 550 Minuten andauerte. 

Das Freitagabendspiel war auch in weiterer Folge sehr unterhaltsam, da beide Mannschaften mit einer sehr hohen Intensität in die Zweikämpfe gingen und die Partie schnell machten. Otar Kiteishvili hatte nach einer Viertelstunde den Ausgleich auf dem Fuß, doch der Georgier traf den Ball nicht richtig und vergab den Sitzer. Der Ärger von Sturm-Coach Christian Ilzer war auf der Medientribüne sehr gut zu vernehmen: „Das war ein Tausender“, haderte der Steirer. 

Doch die Gäste aus der Steiermark blieben dran, spielten flott nach vorne und wurden nach einer halben Stunde belohnt: Hofmann traf den Ball nicht und servierte damit Jantscher die Kugel, der gut nachsetzte und im zweiten Versuch einnetzte - 1:1 (31.). Kurz vor der Pause schlug Rapid aber zurück: Dejan Ljubicic bekam auf der rechten Seite den Ball und bediente mit einem herrlichen Lupfer in den Strafraum Thorsten Schick, der das Leder gefühlvoll am herausgeeilten Siebenhandl vorbei schob - 2:1 (45.). 

Balaj sieht nur vier Minuten nach Einwechslung Rot - Rapid in Überzahl souverän

Die Hausherren erwischten den besseren Start in die zweite Hälfte: Zunächst musste Siebenhandl bei einem Schuss von Ullmann eingreifen, ehe die darauffolgende Ecke den nächsten Rapid-Treffer brachte: Barac scheiterte per Kopf an Siebenhandl, doch der Kroate setzte gut nach und brachte den Ball scharf zur Mitte. Knasmüllner musste aus kurzer Distanz nur mehr den Fuß hinhalten - 3:1 (50.). 

Die Steirer taten sich nach dem Seitenwechsel wesentlich schwerer und wirkten im Offensivspiel ideenlos. Christian Ilzer reagierte und brachte mit Ljubic und Balaj zwei frische Kräfte für die Offensive. Für den Albaner war die Partie nur vier Minuten nach seiner Einwechslung aber schon wieder vorbei, nachdem er bei der Ausführung eines eigenen Freistoßes Marcel Ritzmaier mit der Schulter ins Gesicht gelaufen war (70.). Referee Muckenhammer schickte den Stürmer unter die Dusche (70.). 

Die Hütteldorfer ließen in Überzahl nichts anbrennen und erhöhten kurz vor Schluss sogar auf 4:1. Der eingewechselte Yusuf Demir schlenzte den Ball nach einer Unsicherheit von Siebenhandl souverän ins Kreuzeck - 4:1 (88.). 

Tipico Bundesliga, 13. Runde

SK Rapid Wien - SK Sturm Graz 4:1 (2:1)

Allianz-Stadion, Wien; 0 Zuschauer; SR Muckenhammer

Live-Ticker Rapid Wien gegen Sturm Graz

Tore: Kara (7.), Schick (45.), Knasmüllner (50.), Demir (88.) bzw. Jantscher (31.)

Rapid Wien: Strebinger - Stojkovic, M. Hofmann, Barac, Ullmann - Petrovic, D. Ljubicic (84./Grahovac) - Schick, Knasmüllner (78./Demir), Ritzmaier (85./Arase) - Kara (89./Kitagawa)

Sturm Graz: Siebenhandl - Ingolitsch (60./Ljubic), Nemeth, Wüthrich, Gazibegovic - Hierländer, Gorenc-Stankovic, Kiteishvili (78./Jäger), Kuen - Friesenbichler (66./Balaj), Jantscher (78./Huspek)

Gelbe Karten: Stojkovic (39.), Kara (45.+1) bzw. Ingolitsch (55.), Kuen (65.), Hierländer (90.+2)

Rot: Balaj (70.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth; Fotos: GEPA pictures/Wien Energie