Rassismuseklat - Beschimpfungen überschatten Kremser Heimsieg gegen Mauerwerk!

"Ich bin lange im Fußball tätig aber das ist mir bisher nicht untergekommen." FC Mauerwerk-Trainer Ilco Naumoski war nach dem Nachtragsspiel gegen den Kremser SC, das man mit 1:2 verloren hatte, außer sich. Während des Spiels kam es Dienstagabend immer wieder zu wüsten Beschimpfungen einzelner Kremser Fans in Richtung der Spieler der Gäste. Das ging so weit, dass sich dann sogar Ex-ÖFB-Spieler und KSC-Trainer Stefan Maierhofer einschaltete und die Zuschauer zur Rede stellte. Freitag solle der Vorfall in einer internen Sitzung besprochen werden. Sportlich lief es für die Hausherren besser - einen 0:1-Rückstand konnte man noch in einen 2:1-Sieg verwandeln.

Krems dominanter, Mauerwerk treffsicherer

Die Gastgeber erwischten den besseren und engagierteren Start und hatten früh erste Halbchancen. Das starke Gegenpressing bei Ballverlust, setzte die Gäste aus Wien früh unter Druck. Bei einem schnellen Gegenzug zeigte man sich aber, im Vergleich zu den Niederösterreichern, treffsicher. Domoraud bekam einen Ball ideal in den Lauf gespielt und ließ KSC-Goalie Riegler mit einem Schuss von der Strafraumgrenze ins lange Eck keine Chance (8.). Krems ließ sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen, hatte Möglichkeiten durch Bauer, der aus kurzer Distanz an Mauerwerk-Keeper Janevski scheiterte, und Koglbauer, der knapp am Tor vorbeischoss.

Doch auch Mauerwerk fand nun besser ins Spiel und hatten Chancen auf das 2:0. Seydi und Ouedraogo scheiterten an Riegler. "Da muss das 2:0 fallen, dann schaut der Spielverlauf auch anders aus", haderte Naumoski mit den vergebenen Torchancen. Nach etwas mehr als einer halben Stunde sollte sich das schließlich rächen, Koglbauer schloss eine starke Aktion über links mit einem Schuss ins lange Eck perfekt zum 1:1 ab (35.).

"Schande für den Fußball"

Nach dem Seitenwechsel geriet der Fußball für die Gäste dann zur Nebensache, waren laut Naumoski vermehrt rassistische Rufe aus dem Kremser Fansektor zu hören. "Meine dunkelhäutigen Spieler wurden mit Affen verglichen und wüst beschimpft. Das hat im Fußball absolut nichts verloren", war der ehemalige Mattersburg-Stürmer wutentbrannt. Zwischenzeitlich stellte Stefan Maierhofer die eigenen Fans zur Rede. Sportlich hatten die Hausherren den längeren Atem, konnten die Partie durch einen Treffer von Felix Nachbagauer das Match noch drehen (54.). Chancen gab es im Anschluss auf beiden Seiten, am Spielergebnis änderte sich allerdings nichts mehr.

Ilco Naumoski (Trainer FC Mauerwerk):

"Ich bin lange im Fußball tätig aber das ist mir bisher nicht untergekommen. Meine dunkelhäutigen Spieler wurden mit Affen verglichen und wüst beschimpft. Das hat im Fußball absolut nichts verloren. Mein Respekt an Stefan Maierhofer, der uns in dieser Situation unterstützt hat und zu den Fans gegangen ist. Nach dem Spiel waren meine Spieler dann sehr betroffen und geknickt.

Ich möchte dem Kremser Spieler- und Trainerteam aber selbstverständlich zum Sieg gratulieren. Sie waren heute besser und effizienter und haben verdient gewonnen."

 

Torfolge: 0:1 Wilfried Domoraud (8.), 1:1 Philipp Koglbauer (35.), 2:1 Felix Nachbagauer (54.)

 

Die Besten:

Kremser SC: Philipp Koglbauer (MIT), Felix Nachbagauer (MIT)

FC Mauerwerk: Wilfried Domoraud (ST)

 

MW