Drei rote Karten in Dornbach

Wiener SKIm Spiel Wiener Sportklub gegen den SC Ritzing griff Schiedsrichterin Barbara Bollenberger tief in die Taschen. Zwei Ritzing SCSpieler auf Seiten der Hausherren und einen der Gäste schickte sie vorzeitig duschen. Ein Elfmeterfoul, das laut Sportklub-Trainer Kurt Jusits „eindeutig außerhalb des Strafraums stattfand“, erregte ebenso die Gemüter, zumal es der einzige Treffer an diesem Abend war. Somit verliert der Sportklub, nach zwei Siegen in der Regionalliga Ost in Folge, wieder. Die Gäste können hingegen mit dem 1:0-Auswärtssieg den Abstand zu Spitzenreiter FAC (0:0 gegen Oberwart) verkürzen.

Giftige Atmosphäre

Nach dem Spiel sprach Sportklub-Trainer Kurt Jusits klar aus, wer für ihn die Schuld an der Niederlage trägt: „Die Schiedsrichterin hat das Spiel heute entschieden.“. Wer so pfeift, den müsse er fast schon unterstellen, dass er nicht unparteiisch ist, sprach von einem Betrug und fragte sich, ob sie: „Heute nicht besser in eine Küche gepasst hätte.“ Auf der Gegenseite sah man das naturgemäß ganz anders: „Ich war positiv Überrascht von der Leistung der Schiedsrichterin.“ Sie hat sich, so der sportliche Leiter der Burgenländer Robert Hochstaffl „nicht von der giftigen Atmosphäre anstecken lassen“ und ihm „gut gefallen“. Erster Auslöser dieser Unstimmigkeiten war der Elfmeterpfiff in der 41. Minute. Für Robert Hochstaffl „ein klarer Elfmeter“, für Kurt Jusits „auch nach Video-Studium“, nicht zu geben. Ritzings Topscorer Danijel Prskalo trat an und verwertete souverän. Kurz vor Pausenpfiff folgt die erste rote Karte im Spiel. Der zwar mit Gelb bereits vorgewarnte Christoph Hevera, flog wegen einer Tätlichkeit mit glatt Rot vom Platz.

Wenig Fußball, viel Kampf

Hälfte zwei begann mit keiner großen Überraschung: die Gäste konnten ihre Feldüberlegenheit, mit einem Mann mehr, wieder ausspielen und der Sportklub weiter hauptsächlich aus Standards gefährlich werden. Bis zehn Minuten vor Ende ging es in dieser Tonart weiter. Dann der nächste Aufreger am Platz, Philip Dimov sieht wegen Kritiks innerhalb von nur fünf Minuten Gelb-Rot (84.). „Fehlendes Spitzenfingergefühl“, ortete Kurt Jusits bei der Spielleiterin und warf ihr vor „absichtlich den Sportklub geschadet zu haben“. Bei der „Vorgeschichte“, mit bereits mehreren Anzeigen die sie gegen die Dornbacher eingebracht habe. In der Nachspielzeit sah auch noch Mahmud Imamoglu auf Seiten der Gäste, wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot. Der Schlusspunkt in dieser hitzigen Partie und die einzige Entscheidung mit der beide Parteien leben konnten. Die Ritzinger haben, so scheint es, ihre Lehren aus dem FAC-Spiel gezogen und heute nicht nur Fußball gespielt sondern auch gekämpft und somit laut Robert Hochstaffl: „Trotz vier Ausfällen in der Offensive, verdient gewonnen.“ Die Hausherren beschäftigten sich zu sehr mit der Schiedsrichterin und vergaßen dabei, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: Den Abstiegskampf und die dafür benötigten Punkte.

Kurt Jusits (Trainer Wiener Sportklub): „Die Schiedsrichterin hat heute das Spiel entschieden. Das Elfmeterfoul beginnt klar vor dem Strafraum, bei den roten Karten fehlt ihr das nötige Fingerspitzengefühl. Sie hätte heute sicher besser in eine Küche gepasst als hier zu pfeifen. Wir kommen uns absichtlich betrogen vor. Ein Skandal, vielleicht hat sie gerade ihre Periode. Hut ab vor der läuferisch und kämpferischen Leistung meiner Mannschaft.“

Robert Hochstaffl (Sportlicher Leiter SC Ritzing): „Ich war positiv überrascht von der Leistung der Schiedsrichterin, sie hat sich nicht von der giftigen Atmosphäre anstecken lassen. Der Elfmeter, der vermeintlich keiner war, stellte sich als eindeutig heraus. Wir haben unsere Lehren aus dem FAC-Spiel gezogen und heute nicht nur Fußball gespielt, sondern auch gekämpft und somit verdient gewonnen.“