Auf und ab der Emotionen in Stegersbach: Meister Ritzing dreht die Partie!

Einen wahren Krimi liefern sich im Nachtragsspiel der vorgezogenen 30. Runde der Regionalliga Ost der SV Stegersbach und der SC Ritzing. Der Meister ist dabei zwar überlegen und geht vor der Pause verdient in Führung, muss nach Seitenwechsel aber kurz einen Rückstand nachlaufen. Die im Abstiegskampf um jeden Zentimeter kämpfenden Stegersbacher spielen nämlich groß auf. Doch auf das Hoch folgt noch ein Tief der Emotionen. Die Ritzinger drehen die Partie erneut und gehen doch noch als 3:2 (1:0)-Sieger vom Platz. Die Ausgangslage für den südburgenländischen Traditionsverein ist zwei Runden vor Schluss nun deutlich schlechter.

 

Tiefer Platz

Das Wetter spielt zwar auch im zweiten Versuch nicht so recht mit, der Platz ist aber noch bespielbar. Den ersten gefährlichen Schuss geben die aufgeweckten Hausherren auch bereits nach fünf Minuten ab. Ersatztormann Philip Klar kann den Schuss von Mirza Sejmenovic aber parieren. Auch auf der anderen Seite steht der Schlussmann im Mittelpunkt. Binnen kurzer Zeit bewahrt David Kraft aber dreimal seine Mannschaft vor einem Rückstand. Einmal muss sich der 24-jährige jedoch vor der Pause geschlagen geben. Nils Zatl lässt ihn aber auch keine Chance, und verwertet die Vorlage von Stefan Rakowitz trocken (30.). Bis zum Pausenpfiff müssen die Stegersbacher den Rückstand erst verdauen und zeigen noch nicht die nötige Reaktion. Die Gäste haben aus ihren Chancen und dem spielerischen Vorteilen jedoch zu wenig gemacht. Und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Auf und ab der Emotionen

In der Pause scheint Trainer Klaus Strobl auch die richtigen Worte gefunden zu haben. Denn mit großen Willen und Tatendrang finden die Gastgeber zurück in die Partie. Die dritte Chance nach der Pause nützt dann Dominik Unger zum 1:1 (56.) – nach einem Gestocher im Sechzehner. Und nur wenige Minuten später liegen sie bereits in Führung: Unger verwertet bei seinem zweiten Treffer einen Hand-Elfmeter nach einem Freistoß (64.). „Den gibt auch nicht jeder“, macht Trainer Klaus Strobl klar. Dabei bleibt es nur nicht lange. Schiedsrichter Zoran Boskovski entscheidet auch auf der anderen Seite auf Strafstoß – nach einem Foul von Tormann Kraft – und Miroslav Milosevic bringt den Ball im Nachschuss im Tor unter (72.). Mit dem Ausgleich sind die Gäste nun wieder Herr der Lage und stellen die Partie erneut auf den Kopf. Zunächst verwehrt das Schiedsrichterteam um Boskovski noch wegen Abseits einem Treffer die Gültigkeit („Die drei waren nicht regionalligawürdig“), bei der nächsten knappen Entscheidung wird Zatl aber nicht zurückgepfiffen und trifft zum 2:3 (81.). Die Südburgenländer sind aber noch nicht geschlagen und kommen in einer Situation gleich zweimal zur großen Ausgleichschance. Torhüter Klar vereitelt mit einem tollen Reflex die erste, beim Nachschuss fehlt dann die Genauigkeit. Am Ende setzt es eine extrem bittere Niederlage für die Stegersbacher, die es im Abstiegskampf nun nicht mehr in der eigenen Hand haben die Liga zu halten.

Klaus Strobl (Trainer SV Stegersbach): „Die ganze Mannschaft ist jetzt natürlich sehr gebrochen. Es war ein guter Beginn und wir haben eine gute Chance gehabt. Dann hat Ritzing aber immer mehr das Heft in die Hand genommen und auch verdient zur Pause geführt. Dann haben wir alles gegeben und alles auf eine Karte gesetzt und etwas glücklich das 1:1 gemacht. Den Handelfmeter gibt auch nicht jeder. Anschließend haben es wir leider nicht lange über die Runden gebracht.

Robert Hochstaffl (Sportlicher Leiter SC Ritzing): „Wir haben die Partie klar dominiert und hätten vor der Pause schon höher führen müssen. Nach einer Unachtsamkeit fällt dann das 1:1 und mit einer von zahlreichen Fehlentscheidungen des Schiedsrichterteams das 2:1. Die drei waren nicht regionalligawürdig. Sie haben auch die Stegersbacher unabsichtlich benachteiligt. Dann hat die Mannschaft Moral gezeigt und das Spiel binnen zehn Minuten wieder gedreht.“