Während sich mit der letzten (30.) Runde mit Meister FC Blau-Weiß Linz ein oberösterreichischer Kultklub "nach oben" verabschiedet und in die ADMIRAL Bundesliga aufgestiegen ist, verlässt ein anderer die ADMIRAL 2. Liga "nach unten": Der SK BMD Vorwärts Steyr steigt nach der 0:3-Niederlage beim FC Flyeralarm Admira in die Regionalliga Mitte ab. Nach Profi- ist nun wieder Amateur-Betrieb in Steyr angesagt.

"Abstieg in Regionalliga bedeutet nun einiges an Veränderung"

Der Traditionsverein vermeldet in seiner heutigen Klubaussendung, der einem offenen Brief gleichkommt, folgendes:

"Wir bedanken uns bei den zahlreichen Fans, die gestern mit uns in die Südstadt gereist sind. Schwer liegt uns der gestrige Tag noch im Magen, die Tränen trocknen nur langsam und die Enttäuschung ist groß. Der Abstieg in die Regionalliga bedeutet nun einiges an Veränderung. Es ist nicht der Anspruch, den wir an unsere Vorwärts stellen und – wenn gleich es sich gerade so anfühlt – ist es dennoch kein Weltuntergang. Rot-Weiß sind unsere Farben und die Vorwärts Familie wird weiterhin zusammenhalten: Vorwärts immer wieder, egal in welcher Liga.

Aus sportlicher Sicht bedeutet der Abstieg eine Rückkehr zum Amateurbetrieb. Denn nur so kann mit dem reduzierten Budget die Zahlungsfähigkeit weiterhin gewährleistet werden. Finanziell ist die 2. Liga eine Zerreißprobe, die nur dank der großzügigen Unterstützung der Sponsoren ansatzweise zu bewältigen war.

Die Zuschauerzahlen in der ADMIRAL 2. Liga und die Sponsoreneinnahmen wuchsen nicht in dem Ausmaß mit, indem das Budget steigen hätte müssen. Dies zeigte sich wiederum in den Tabellenplatzierungen, die in weiterer Folge zu weniger Zuschauern führten. Das leidige Thema Corona hatte aus finanzieller Sicht zwar kurzfristig das Ergebnis optisch aufgebessert, die Auswirkungen sind jedoch bis heute an allen Ecken und Enden zu spüren (Teuerung, Zuschauerzahlen, etc.).

Es fehlt an mehreren Großsponsoren, um einen gesicherten Profibetrieb in Steyr zu etablieren

Ein Profibetrieb geht sich in Steyr in dieser Art und Weise schlicht nicht aus. Die Sponsorensituation gestaltet sich schwierig, die Wirtschaftskrise drückt noch obendrauf. Es fehlt an mehreren Großsponsoren, um einen gesicherten Profibetrieb in Steyr zu etablieren. Gleichzeitig möchten wir all unseren Sponsoren und unseren Fans großen Dank aussprechen, denn nur gemeinsam mit euch haben wir es so weit geschafft. Im Hintergrund haben wir uns natürlich bereits Gedanken gemacht, wie es im nun eingetretenen Fall eines Abstiegs in die Regionalliga weitergeht.

Die Verträge mit den Trainern laufen aus und ein Großteil der Spielerverträge sind nicht für die Regionalliga gültig. In den nächsten Tagen werden Einzelgespräche mit Trainern und Spielern geführt und die weitere Ausrichtung festgelegt. Wir hoffen, dass der ein oder andere den Weg mit uns geht. Für die genaue sportliche Ausrichtung bitten wir um ein paar Tage Zeit, in der intensiv daran gearbeitet wird. Anschließend werden wir die Pläne vorstellen und gehen mit Zuversicht in die kommende Saison.

Denn wenn gleich wir uns alle die vergangene Saison anders erhofft hätten, dreht sich der Fußball weiter am Vorwärts Platz."

 
Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at