Der Floridsdorfer Athletiksport-Club aus der ADMIRAL 2. Liga surft in dieser Saison auf einer Erfolgswelle. Nicht nur, dass man aktuell Tabellenzweiter ist, überrascht doch einige, sondern auch die Tatsache, dass man dem überlegenen Spitzenreiter GAK 1902 und auch der SV Guntamatic Ried jeweils die erste Heimniederlage zufügte. Es sind viele Rädchen, die ineinandergreifen, hört man vom Verein. Mit Masseur Gerhard Mayer, der eine ganz besondere Geschichte hat und eines dieser Rädchen ist, haben wir gesprochen.

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Olympia-Teilnehmer Gerhard Mayer

Zwei Olympia-Teilnahmen

Gerhard Mayer ist kein gewöhnlicher Masseur. Warum? Er ist tatsächlich zweifacher Olympiateilnehmer, war in Peking mit dabei und in London - und zwar als Diskuswerfer. Dass er - für Diskuswerfen braucht man starke Arme und Hände - heute Masseur ist, dürfte nicht sehr überraschen. "Nein, das ist kein Scherz. Den Sport kennt nicht jeder, aber ich war ganz gut darin", lacht der 43-jährige Schwechater, der seit vier Jahren Masseur bei den Floridsdorfern ist. "Ja, das hat sich ergeben. Ich war zunächst in der Jugend bei der Admira Masseur und dann hab ich gehört, dass der FAC jemanden für die Kampfmannschaft sucht. Da habe ich dort angerufen und es hat gleich gut gepasst." 

Offensichtlich passt es sogar sehr gut. Der FAC spielt eine bärenstarke Saison - eines der vielzitierten Rädchen, die ineinanderpassen müssen, um im Fußball erfolgreich zu sein, ist Mayer. Der ausgebildete Physiotherapeut ist einer von drei Masseuren in der Hopfengasse, die sich die Trainings und die Spiele am Wochenende aufteilen. "Ja, das passt gut. Und wenn ich nicht dabei bin, dann fiebere ich natürlich zu Hause mit. So wie gegen Ried vorige Woche."

"Alle ziehen an einem Strang"

Warum es heuer wieder so gut bei den Floridsdorfern läuft? "Alle ziehen an einem Strang. Das merkt man und macht erfolgreich", so Mayer. "Es macht sehr großen Spaß, mit den Spielern zu arbeiten." Als Masseur mache man übrigens mehr als viele denken. "Es ist ja nicht bei jedem Training ein Arzt dabei. Das heißt, passiert beim Training etwas, sind wir die ersten, die uns alles genauer anschauen und dann geht es ins Krankenhaus", erklärt der Mittvierziger, der seine eigene Karriere vor zehn Jahren beendet hat. 

Apropos genauer anschauen: Wer ist eigentlich der Spieler, der am meisten bei etwas intensiveren Massagen jammert? Mayer verrät nichts - wie man hört, gibt es aber so einige Kandidaten. Was er aber verrät ist ein Tipp für das erste Heimspiel der Floridsdorfer heuer am Freitag gegen Kapfenberg. "Das Ziel ist immer ein Sieg. Dafür tun wir, was wir tun, jeder in seinem Bereich", so Mayer abschließend. Also nicht nur - im Sinne von Olympia - dabei sein, ist alles. 

Foto: FAC