Deni Alar erlebt bei Aufsteiger DSV Leoben so etwas wie seinen zweiten Frühling. Der 34-jährige Stürmer trifft am laufenden Band (12 Mal in 12 Einsätzen in der ADMIRAL 2. Liga) und führt die Torschützenliste an. Dazu kommen fünf Treffer im UNIQA ÖFB-Cup. Damit ist der ehemalige ÖFB-Teamstürmer (zwei Spiele) wesentlich am Erfolg der Obersteirer beteiligt, haben die Donawitzer in der Liga doch gefühlt seit einer Ewigkeit nicht mehr verloren und stehen sensationell im ÖFB-Cup-Halbfinale am 3. April (20:45 Uhr) gegen den SK Rapid. Ligaportal fragte Deni Alar im Exklusiv-Interview unter anderem, was das Geheimrezept ist. 

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Deni Alar (geb.: 18.01.1990 in Slavonski Brod, ehemaliges Jugoslawien) hat allen Grund zur Freude und ist der Torgarant bei Aufsteiger DSV Leoben und in Liga 2.

"Wir stehen zusammen. Das ist eines der Mittel, um erfolgreich zu sein"

LIGAPORTAL: 17 Tore in der laufenden Saison in Liga 2 und im ÖFB-Cup: Sie können zufrieden sein...

Deni Alar: Ja, das kann man so sagen. Ich bin zwar keiner, der stehen bleibt oder sich mit etwas zufrieden gibt. Aber ich denke, dass wir alle gemeinsam durchaus zufrieden sein können mit dem Verlauf der Saison. Wir stehen zusammen. Das ist eines der Mittel, um erfolgreich zu sein - neben Einsatz und Willen.

LIGAPORTAL: Welche Rolle spielt Trainer Rene Poms dabei? Immerhin habt ihr ja von Runde 4 bis 10 in sieben Spielen nur zwei Punkte geholt, dabei fünf Niederlagen en suite kassiert, ehe der Turnaround folgte.

Deni Alar: Rene Poms hat die perfekte Taktik für uns gefunden. Ich denke, darum geht es. Er hat erkannt, wie wir spielen können und müssen, um erfolgreich zu sein.

"Was mich wundert, ist, dass man sich mit den Top-Sechs zufrieden gibt"

LIGAPORTAL: In etwas mehr als einem Monat steht das ÖFB-Cup-Halbfinale gegen den SK Rapid an. Sie haben selbst bei den Hütteldorfern gespielt, auch bei Sturm Graz. Wie beurteilen Sie die aktuellen Entwicklungen? 

Deni Alar: Also bei Sturm ist zu sehen, was passiert ist, seit Andi Schicker übernommen hat. Davor muss man Respekt haben. Das Werkl funktioniert und auch das nötige Glück ist da, wenn es um die Verpflichtung von Spielern geht. Bei Rapid muss man sagen, dass der Druck dort immer sehr hoch ist.

Man hat die Zeit nicht, die man vielleicht braucht, um eine Mannschaft weiterzuentwickeln. Was mich wundert, ist, dass man sich mit den Top-Sechs zufrieden gibt. Ein so großer Klub wie Rapid muss das Ziel Meistertitel ausgeben. Das war auch immer so.

"Sind bis in die Haarspitzen motiviert und für die Sensation bereit"

LIGAPORTAL: Zum ÖFB-Cup-Halbfinale: Wie schätzen Sie die Leobener Chancen ein, die Sensation zu schaffen? 

Deni Alar: Grundsätzlich ist es so, dass man es uns auch gegen die drei bisherigen Bundesligisten (Anm.: WSG Tirol, WAC und SCR Altach) nicht zugetraut hat, aufzusteigen. Insofern gehen wir genau mit dem Selbstvertrauen ins Spiel, auch Rapid schlagen zu können. Wir sind bis in die Haarspitzen motiviert und für die Sensation bereit.

LIGAPORTAL: Sie sind 34 Jahre alt, nicht mehr im besten Fußballer-Alter, dennoch zeigen Sie aktuell, was in Ihnen steckt. Wo geht die Reise von Deni Alar noch hin?

Deni Alar: Daran denke ich nicht. Ich genieße den Moment und das, was gerade passiert. Die vergangenen fünf Jahre waren nicht einfach für mich. Deswegen ist der Fokus auch ganz klar auf den DSV Leoben und die aktuelle Saison, in der wir noch einiges reißen wollen."

Foto: RIPU Sportfotos