Am 29. Spieltag kreuzen in der Sky Go Erste Liga der SKN St. Pölten und der FC Liefering einander die Klingen. Und dabei müssen die Niederösterreicher die Leaderposition in Richtung Linz zum LASK abgeben. Obwohl bis hin zur 93. Minute alles nach einem Unentschieden aussah, dann aber traf die "Wölfe" das Damoklesschwert in der Form des zweiten Salzburger Treffers durch den Brasilianer Luan. Was jetzt soviel bedeutet, dass noch eine Brise mehr an Würze in den Titelkampf kommt. Denn auch der gegenwärtige Tabellendritte Innsbruck, rechnet sich noch zurecht reele Möglichkeiten aus, den Bundesligaaufstieg zu bewerkstelligen.

 

Beiderseits war eine längere Aufwärmphase vonnöten

Das letzte Meisterschaftsviertel war angebrochen in der Sky Go Erste Liga und der SKN St. Pölten bekommt von mal zu mal Appetit auf mehr. Denn jetzt soll bei den "Wölfen" der Titel bzw. der erstmalige Bundesligaaufstieg her. Ein Unterfangen, dass man den Niederösterreichern nach den letzten Darbietungen, durchaus zutrauen muss. Aber der Beginn war dann gegen die Lieferinger doch sehr verhalten vonstatten gegangen. Was dann zum einen am unberechenbaren Gegenüber, aber auch am spürbaren Atem der beiden Verfolger LASK Linz und Innsbruck lag. So sollte es weiter über eine Viertelstunde dauern, bis die beiden Mannschaften ihre Offensivhemmungen ablegen und nach und nach ihr Spiel nach vorne forcieren. Dabei finden Manuel Hartl und Cheikhou Dieng allerbesten Möglichkeiten vor, ihre Farben in Front zu bringen. Nachdem diese doch leichtfertig vergeben werden, greifen auch die Salzburger aktiv ein in das Geschehen. Bei einem wohl regulären Treffer von Masaya Okugawa entscheidet der Unparteiische auf Foulspiel, danach stellt Mergim Berisha SKN-Keeper Christoph Riegler zweimal auf den Prüfstand. Die Schlussphase in den ersten 45 Minuten gehört dann wieder den Niederösterreichern, Kapitän Lukas Thurauer und David Stec sind auch nur knapp dran am Führungstor - Halbzeitstand 0:0.

ThomasLetschLiefering Bildgröße ändern

Liefering-Trainer Thomas Letsch luchste den "Wölfen" mit seiner jungen Truppe in deren Stadion alle drei Zähler ab.

 

Luan Leite Da Silva ballert die "Wölfe" von der Tabellenspitze

Nach dem Seitenwechsel sind es dann vorerst die Lieferinger, die wie von der Tarantel gestochen beginnen. Wiederum kann der Okugawa auf sich aufmerksam machen, der Schuss des Japaners wird aber noch entscheidend abgefälscht. Kurz darauf ist es Dimitri Oberlin, dessen Schuss kann aber St. Pölten-Verteidiger Michael Huber gerade noch von der Torlinie kratzen. Aber in der 53. Spielminute kommt es dann zum ersten Tor in dieser Begegnung, zu diesem Zeitpunkt eines mit Ansage. Andreas Dober fungiert dabei mit der unglücklichen Vorlage, Oberlin hat daraufhin das Auge für Mergim Berisha, der wenig Mühe hat das 0:1 unter Dach und Fach zu bringen. Und just von diesem Zeitpunkt weg vergisst die Letsch-Truppe dann in weiterer Folge auf das Fußball spielen. Denn fortan drehen die "Wölfe" dann doch gehörig am Temporad, was sich dann auch bald beim Resultat niederschlagen sollte. Und ein Spieler sollte dabei im Mittelpunkt des Geschehens stehen - Daniel Segovia. Zuerst versiebt der Spanier einen "100er" stümperhaft, daraufhin fischt Gästekeeper Coronel einen Kopfball aus der Ecke. Aber in der 68. Minute kommt es dann zum Ausgleichstreffer, wenngleich der Elferpfiff doch in die Kategorie "überhart" fällt, Segovia war es soweit egal, er markiert das 1:1. Und die Hausherren sollten auch weiter am Drücker bleiben, nur das bessere Ende verzeichnen dann doch die Salzburger. Denn in der 93. Minute kommt Defender Luan nach abseitsverdächtiger Vorlage vom eingewechselten Dwamena zum Abschluss und markiert den alles entscheidenden 2:1 Siegestreffer für den FC Liefering, der damit den LASK Linz zum neuen Tabellenführer in der Sky Go Erste Liga macht. Mark Prettenthaler erweist sich dann noch als schlechter Verlierer, als er Torschützen Berisha sehr rüde über die Klinge springen lässt - rote Karte in Minute 94. In der nächsten Runde emfängt der SKN St. Pölten am Dienstag, 26. April um 18:30 Uhr die Lustenauer Austria. Zur gleichen Zeit empfängt der FC Liefering die Kapfenberger.

 

SKN ST. PÖLTEN - FC LIEFERING 1:2 (0:0)

NV Arena, 2200 Zuseher, SR: Oliver Drachta (OÖ)

Torfolge: 0:1 (53. Berisha), 1:1 (68. Segovia/Elfer), 1:2 (93. Luan)

SKN St. Pölten: Riegler, Prettenthaler, Huber, Ambichl, Dieng, Segovia, Thrauer, Grasegger, Hartl (86 Gschweidl), Dober (90. Schagerl), Stec

FC Liefering: Coronel, Luan, Schlager, Okugawa, Pedro (90. Dwamena), Oberlin (83. Wolf), Ingolitsch, Gugganig, M. Berisha, Grabovac (65. Samassekou), Skopintcev

gelbe Karten: Dober, Huber (beide SKN)

rote Karte: Prettenthaler (94. SKN)

Stimmen zum Spiel:

Karl Daxbacher, Trainer St. Pölten:

"Nach der Drangperiode, bei der den Lieferingern auch das Führungstor gelungen ist, war der Glaube unsererseits immer vorhanden, dass wir die Partie noch drehen können. Schade nur, dass das Abseits beim Gegentreffer in der Nachspielzeit nicht geahndet wurde. Aber wir blicken schon in Richtung Dienstag, denn noch haben wir es vollauf in der Hand, ganz vorne mitzumischen."

Thomas Letsch, Trainer Liefering:

"Wir waren eingestellt auf eine ganz schwere Begegnung bzw. wussten wir von der Qualität von St. Pölten. Das Siegestor in der 93. Minute wurde schon sehr oft von uns im Training geübt. Natürlich sind wir sehr froh darüber, dass es geklappt bzw. das im Zweifelsfall für den Angreifer entschieden worden ist."

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Foto: Harald Dostal

geschrieben von: Robert Tafeit