Blau-Weiß Linz kommt in der Tabelle der Erste Liga weiter nicht vom Fleck! Die Oberösterreicher unterlagen am Freitagabend auch dem direkten Nachbarn in der Tabelle, dem KSV, mit 0:2 vor 700 Zuschauern auf der Linzer "Gugl". Der 9. Rang scheint damit besiegelt, wenn nicht sogar der FAC in den verbleibenden Runden noch vorbeiziehen kann. Ganz anders erging es Wacker Innsbruck! Der Tabellenführer musste gegen Lustenau vor rund 3.000 Zuschauern zwar durch Victor früh einen Rückstand einstecken (7'), konnte im zweiten Durchgang jedoch im Stile eines echten Tabellenführers zurückschlagen. Vallci (60') und Gabriele (88') drehten die Partie und stellten damit alle Weichen auf die Fixierung des Aufstiegs. Die Tiroler liegen fünf Runden vor Schluss noch immer zehn Punkte vor dem Relegationsplatz. 

Blau-Weiße Harmlosigkeit! 

Blau-Weiß Linz durfte vor dem Spiel eine freudige Nachricht bekanntgeben. Rodnei kehrte nach langer Verletzungspause in die Startelf der Linzer zurück, konnte aber die frühe Druckphase der Gäste aus Kapfenberg nicht verhindern. Pesca ließ auf links zwei Verteidiger stehen und zirkelte die Kugel aufs lange Eck. Zum Glück für Hankic ging die Kugel knapp neben das Tor (7'). Mit Fortdauer der ersten Hälfte kamen die Heimischen dann aber doch etwas besser in die Partie und fanden ihrerseits Möglichkeiten vor. Bei der besten Chance wurde Koita im letzten Moment von einem Gegenspieler vom Ball getrennt und konnte somit nicht mehr abschließen (22').  

Fussball FC Blau Weiss Linz vs KSV 1919 27.04.2018-16 

Rodnei wieder zurück in der Startelf! (Foto: Harald Dostal)

Im zweiten Durchgang erstickten die Gäste aus Kapfenberg die Linzer Bemühungen schließlich im Staub. Bei einem weiten Abschlag von KSV-Keeper Gartler verschätzte sich Blau-Weiß-Goalie Hankic eklatant, eilte aus seinem Kasten, aber unter dem Ball hindurch und ließ sein Tor damit leer zurück. Plank nutzte die Gelegenheit eiskalt und verwertete von rechts zur Führung (55'). Kapfenberg ließ daraufhin auch nicht locker, legte stattdessen auch gleich einen weiteren Treffer nach. Plank brachte das Leder von der rechten Seite in den Fünfmeterraum, wo der Ball wie ein "Pinball" von Haudum auf Sencar, sowie von Sencar auf Rangel flog. Rangel spitzelte die Kugel dann irgendwie über die Linie und stellte den 0:2 Endstand her (61'). Blau-Weiß konnte in der letzten halben Stunde Kapfenberg kaum noch zusetzen, Koita ließ die beste Chance freistehend vor Gartler liegen (79'). Der Trainer der "Königsblauen" Sageder konnte es nicht fassen, seine offensiven Wechsel in der Schlussphase bewirkten aber ebenfalls keinen Turnaround mehr. 

Fussball FC Blau Weiss Linz vs KSV 1919 27.04.2018-27

Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte! (Foto: Harald Dostal)

Stimmen zum Spiel

Thomas Sageder, Trainer FC Blau Weiß Linz, bei Sky: „Wir wären nicht die schlechtere Mannschaft gewesen heute. Wir haben unsere Chancen nicht genutzt und über die Tore, die wir bekommen haben – speziell das erste – da fehlen mir die Worte. Ich bin kein Tormanntrainer, aber ich glaube, da ist irgendetwas falsch gelaufen. Der Knackpunkt in dem Spiel ist leider wieder das erste Tor.“

Stefan Rapp, Trainer Kapfenberg, gegenüber Sky:  „Wir freuen uns über die drei Punkte und wollen den achten Tabellenplatz. Wir haben die sich uns bietenden Chancen ausgenutzt und in den Zweikämpfen Paroli geboten und das war das Ausschlaggebende.“

Die Aufstellung des FC Blau-Weiß Linz: 

13 Hidajet Hankic
12 Christopher Cvetko
14 Juhani Elias Pikkarainen
15 Mamby Koita
20 Kevin Brandstätter
23 Stefan Haudum
24 Markus Blutsch
25 Manuel Krainz
26 Daniel Kerschbaumer (K)
30 Gabriel Lüchinger
40 Rodnei Francisco De Lima 

Die Aufstellung des KSV 1919: 

01 Paul Gartler
04 Mladen Jutric
06 Jorge Gonzalez Moral
07 Daniel Rosenbichler
08 Daniel Geissler
10 David Sencar (K)
11 Benjamin Rosenberger
17 Lucas Rangel Nunes Goncalves
18 Daniel Racic
21 Philipp Plank
31 Tobias Kainz 

Schiedsrichter der Partie: 

Dominik Ouschan 

Lustenau überraschte Innsbruck! 

Der Umbruch im Kader bei Austria Lustenau ist weiter in vollem Gange. Weiterhin setzte Gernot Plassnegger voll auf die Jugend. Die Favoritensituation war demnach vor Beginn der Partie völlig klar, umso überraschender startete dann die Begegnung. Lustenau ging bissig ins Match und kam früh zur 1:0 Führung. Pius Dorn tauchte rechts im Strafraum mit dem Ball auf und hatte dann die Übersicht für seinen Mitspieler! Der Stanglpass rollte durch den Strafraum und fand auf links Paulo Victor, der die Kugel aus kurzer Distanz nur noch über die Linie schieben musste (7'). Wacker Innsbruck brauchte lange den frühen Schock zu verdauen. Erste Torversuche fanden Maak (30') nach einer Ecke und Dedic per Distanzschuss (32') vor, beide Möglichkeiten durften allerdings eher in die Kategorie ungefährlich eingeordnet werden. Imbongo von links (34'), sowie Maak per Kopf nach einem Freistoß (42') fanden indes schon bessere Möglichkeiten ungenutzt. Lustenau versuchte dagegen zu halten und strahlte im ersten Durchgang aus Kontern etwas Gefahr aus. Dorn verwertete einen dieser Gegenstöße sogar noch zum 2:0, der Treffer wurde aber wegen einer ganz knappen Abseitsstellung aberkannt (39'). Hätte der Treffer doch gezählt, dachte sich im zweiten Durchgang vermutlich so mancher Anhänger der Lustenauer. Denn in der zweiten Hälfte stellte die Elf von Karl Daxbacher das Match auf den Kopf. Plötzlich hatten die Tiroler Oberwasser, benötigten aber einen Eckball für den Ausgleich! Gabriele hob die Ecke von links in den Strafraum, wo Vallci die Kugel per Kopf im Tor unterbrachte (60'). Der Treffer fungierte als Moralinjektion für den Tabellenführer, der Druck wurde größer und schließlich brach Lustenau. Kurz vor Ende der Begegnung wurde Gabriele im Strafraum ideal bedient. Der Mittelfeld-Regisseur legte sich die Kugel zurecht und verwertete dann zur Entscheidung in der Schlussphase (88'). Lustenau spielte stark, konnte den Meisterzug aber trotzdem nicht aufhalten. 

Stimmen zum Spiel

Gernot Plassnegger, Trainer SC Austria Lustenau, bei Sky: „Am Anfang hat die Mannschaft das wirklich gut gemacht. Wir waren überlegen, haben aber nach 20 Minuten der Anfangsphase Tribut gezollt und sind nicht mehr so hineingekommen. In der zweiten Halbzeit wollten wir dann die Räume wieder engmachen, verlieren die Ordnung und bekommen das 1:1. Wir müssen schauen, dass wir die letzten Bälle besser spielen. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie haben das wirklich gut gemacht, aber trotzdem gehen die drei Punkte nach Innsbruck.“

Karl Daxbacher, Trainer FC Wacker Innsbruck, gegenüber Sky: „Wir waren viel zu passiv zu Beginn und sind mit dem Tor bestraft worden. In der zweiten Halbzeit habe ich eine ganz andere Mannschaft gesehen als in der ersten und wir haben gespürt, dass was gehen könnte. Dann war der Ausgleich und wir waren drückend überlegen, haben aber auch den einen oder anderen Konter überstehen müssen. Es war ein ganz großer Schritt zum Aufstieg.“

Albert Vallci, Spieler FC Wacker Innsbruck, im Sky-Interview: „Jetzt nach dem Spiel können wir alle lachen darüber, aber in der ersten Halbzeit waren wir ganz weit weg von unserem Spiel, das wir uns vorgenommen hatten. Dann fällt das 1:0 und wir haben keine einzige gute Torchance gehabt. Zum Glück haben wir in der zweiten Halbzeit das Spiel gedreht. Wir haben gewusst, wenn wir ein Tor machen, wird es nochmal eng und das ist uns super aufgegangen. Es ist das dritte Spiel gegen Lustenau, das wir gedreht haben. Anscheinend brauchen wir immer ein Tor, aber wir haben auch in den letzten Spiele am Anfang unsere Probleme gehabt, in die Partie zu finden. Das müssen wir abstellen.“

Die Aufstellung des SC Austria Lustenau: 

01 Alexander Sebald
05 William Rodrigues de Freitas
07 Paulo Victor Rodrigues De Souza
16 Pius Dorn
19 Bojan Avramovic
20 Jodel Dossou
25 Firat Tuncer
26 Darijo Grujcic
27 Marco Krainz (K)
28 Marcel Canadi
33 Daniel Tiefenbach 

Die Aufstellung des FC Wacker Innsbruck: 

01 Christopher Knett
09 Zlatko Dedic
10 Stefan Rakowitz
13 Matthias Maak
14 Lukas Hupfauf
18 Dimitry Imbongo Boele
20 Dominik Baumgartner
21 Daniele Gabriele
23 Florian Rieder
27 Albert Vallci
30 Harald Pichler (K) 

Schiedsrichter der Partie: 

Christopher Jäger