Nach der Länderspielpause freuten sich die Fans wieder auf geflegten Fussball in der Hbybet-2. Liga. In der 6. Runde empfing der Tabellensechste GAK 1902 den Tabellendreizehnten SKU Ertl Glas Amstetten in der Merkur Arena in Graz. Die Jungs von Gernot Plassenegger, die in der Spielpause einige Covid-19-Fälle in ihren Reihen hatten, wollten diese Partie unbedingt gewinnen und die euphorischen Fans mit einem Dreipunkter zufrieden stellen. Die Niederösterreicher hatten die spielfreie Zeit genutzt um die Fehler der vergangenen Spiele zu analysieren und die Defensive zu stärken. Für den Amstettner Trainer Joachim Standfest war dies natürlich ein besonders emotionales Spiel, er war ja Teil der erfolgreichen GAK-Meistermannschaft aus dem Jahr 2004. Jedoch heute war für Nostalgie keine Platz, beide Teams schenkten sich am Platz nichts. Die Heimelf hatte leichte spielerische Vorteile und siegte mit 2:1, den Amstettner war heute auch das Glück nicht hold, zweimal verhinderte das Aluminum einen Treffer.  Das Schiedsrichtertrio Dieter Muckenhammer, Stefan Kühr und Manuel Undesser kam diesmal aus Oberösterreich.

 

Der GAK ging nach 37 Minuten mit 1:0 in Führung - Amstetten glich in der letzten Sekunde der ersten Hälfte aus

Nach eher zaghaftem Beginn der beiden Kontrahenten verzeichneten die Gastgeber in der 6. MInute die erste Halbchance. Nach einem guten Ball der Rotjacken in die Spitze, löste sich Philipp Schellnegger von seinen Gegenspielern. Die Nummer 06 der Grazer kam aber knapp nicht an den Ball, da Gäste-Keeper Dennis Verwüster gut mitspielte und die gefährliche Aktion entschärfen konnte. Die Heimischen wirkten optisch zwar überlegen, hatten mehr Ballbesitz mit wenig Zug aufs Tor. Die Gäste aus Amstetten agierten passiv und warteten auf Fehler ihrer Gegner. In der 14. Minute wollten die Amstettner  bereits jubeln, das Tor von David Peham zählte aber wegen abseits nicht. In der 21. Minute versuchte es Martin Harrer mit einem Schuss aus der Distanz, sein Gegenüber Dennis Verwüster ließ sich aber nicht überraschen und nahm die Kugel problemlos auf. Jetzt wurde das Spiel spannender, Amstetten tat jetzt mehr für die Offensive und in der 25. Minute wurde David Peham am rechten Flügel bedient, er hatte freie Schussbahn verzog das runde Leder aber neben das Tor. In der 37. Spielminute war es dann soweit, die stimmgewaltigen GAK-Fans durften jubeln. Ein flacher Pass vom Mittelfeld kam in die Spitze und Dominik Hackinger stand plötzlich alleine vor vor dem Amstettner Goalkeeper. Er fackelte nicht lange und es klingelte im Kasten, neuer Spielstand: 1:0 für die Roten! Jetzt ging die Post ab, kurz vor dem Pausenpfiff nagelte der Amstettner Verteidiger Sebastian Dirnberger das Spielgerät an den Pfosten, nur eine Minute später machte es David Peham besser. Er übernahm eine Flanke von links stehend an der zweiten Stange und sein Volleyschuss passte genau zum 1:1 Ausgleich. Ein sehr wichtiger Treffer für die Gäste so knapp vor dem Ende des ersten Durchganges. Unmittelbar danach pfiff der Unparteiische zur Halbzeitpause und schickte die Protagonisten in die Kabine. 

Die Gäste haderten mit dem Pech - zweimal landete ein Ball an der Latte

In der zweiten Halbzeit waren die Rotjacken von Beginn an hellwach. Bereits fünf Minuten nach Wiederbeginn setzte Martin Harrer einen Freistoß gefährlich in Richtung Amstetten-Gehäuse ab, der Torhüter konnte den Ball aber zum Leidwesen des Schützen zur Ecke klären. Jetzt waren die Amstettner wieder an der Reihe, in MInute 56 zog Lukas Deinhofer von der rechten Strafraumkante wuchtig ab und überraschte Torhüter Christoph Nicht. Wieder verhinderte das Aluminium die Führung für die Niederösterreicher, die Glücksgöttin Fortuna hatte heute anscheinend ein Trikot des Grazer Athletiker Klubs angezogen. Die Begegnung wurde jetzt heisser, beide Seiten waren erpicht den nächsten Treffer zu erzielen. Der GAK war optisch überlegen, die gefährlicheren Akzente setzten in dieser Spielphase allerdings die Niederösterreicher. Aber auch die Grazer hatten das Toreschießen nicht verlernt. Nach einem gewonnenen Zweikampf im Mittelfeld gelangte der Ball auf Kapitän Domink Hackinger. Er bediente mit einem sehenswerten Zuspiel seinen Kameraden Philipp Schellnegger und dieser schloss diese Szene wunderbar ab und traf in der 65. Minute zur 2:1 Führung. Jetzt war der GAK-Anhang aus dem Häuschen, die einheimischen Fans sorgten mit ihren Liedern und Choreografien für Gänsehautstimmung. Angetrieben von den Fängesangen ihrer Anhänger wollten die Athletiker jetzt noch eines draufsetzen. Stephan Balla probierte es mit einem Schuss aus 15 Metern, dieser Versuch fiel aber zu schwach aus und der Spielstand blieb unverändert. Der Grazer Athletiker Sportklub 1902 beschränkte sich jetzt nur mehr darauf, den Sieg über die Zeit bringen - der SKU Amstetten war in dieser Spielphase kaum mehr in der Lage etwas gefährliches zu produzieren. Nach 94 Minuten pfiff der Referee die Begegnung ab und das Heimteam freute sich über die nächsten drei Punkte. Die Gäste müssen weiterhin auf den ersten Sieg warten.

 

GAK 1902 - SKU ERTL GLAS AMSTETTEN 3:1 (1:1)

Torfolge: 1:0 (37. Hackinger), 1:1 (45. Peham), 2:1 (65. Schellnegger)

Merkur Arena; 1276 Besucher; Muckenhammer - Kühr - Undesser (OÖ)

 
Aufstellungen:

GAK 1902: Christoph Nicht - Stephan Palla, Stefan Johannes Pfeifer, Marco Sebastian Gantschnig, Josef Weberbauer - Philipp Schellnegger, Gerald Nutz (81. Lukas Graf), Dominik Hackinger (K), Martin Harrer (85. Filip Smoljan), Thomas Fink, Peter Tschernegg

SKU Amstetten: Dennis Verwüster - Lukas Deinhofer, Sebastian Dirnberger, Marco Stark (K), Patrick Puchegger (32. Kurt Can) - Roman Alin (69. Marcel Holzer), Daniel Scharner (32. Mathias Wurm), Philipp Offenthaler, Wale Musa Alli, Christian Lichtenberger (59. Patrick Schagerl) - David Peham

 

Stimmen zum Spiel:

Marco Perchthold, Spieler GAK:

"Das war heute ein sehr wichtiger Sieg. Vor den eigenen Fans einen Sieg einzufahren tut uns und den Fans gut. Wir freuen, dass wir gut aus der Länderspielpause rausgestartet sind."

Johann Wimmer, Sektionsleiter Amstetten:

"Wir taten uns heute sehr schwer den Ball aus der Abwehr herauszuspielen. Trotz unseres Schusspechs und dem nicht gegebenen Treffer in den Anfangsminuten, war der Sieg vom GAK in Summe verdient."

 

by René Dretnik

Fotocredit: Richard Purgstaller