Im UNIQA ÖFB-Cup-Viertelfinale traf der Bundesligist RZ Pellest WAC auf den noch einzig verbliebenen Zweitliga-Verein, den FAC Wien. Und dabei gelang es den Kärntnern, nach 2015 und 2021, zum dritten Mal in das Halbfinale einzuziehen. Der FAC Wien gab über weite Strecken eine sehr brauchbare Figur ab. Letztendlich aber sollte der 1:0-Vorsprung nicht reichen, um den Favoriten aus den Angeln zu heben. In der Schlussphase der Verlängerung kassiert der FAC mit einem Spieler weniger, die zwei entscheidenden Gegentore. Was dann heißt, dass die Wiener weiter auf das erste Halbfinale seit 1946 warten müssen. 

 

WACBaribo

Der Israeli Tai Baribo markierte den 1:1-Ausgleich. Erster Gratulant war Matthäus Taferner, der dann beim WAC-Führungstor maßgeblich mitbeteiligt war.

De Oliveira trifft für den FAC - Baribo gleicht aus

Die Lavanttaler eliminieren den Wiener Sportclub, Siegendorf und Lafnitz auf dem Weg ins Viertelfinale. Die Floridsdorfer überspringen die Hürden, Seekirchen, Treibach und Kapfenberg. Beim erstmaligen Aufeinandertreffen dieser beiden Teams gelangen die Gäste bereits in der 2. Minute zur ersten Topchance. Krainz kann aus einem indirekten Freistoß aus fünf Metern aber keinen Nutzen ziehen. Die "Wölfe" haben in der Startphase, gegen ambitioniert agierende Floridsdorfer, so ihre Schwierigkeiten das Spiel an sich zu reißen. Nach einer gespielten Viertelstunde taut die Dutt-Truppe dann aber auf. Mit geradlinigen Direktspiel verbucht man nun doch die deutlich besseren Spielanteile. Dann aber kommt die 20. Minute: Becirovic spielt Monsberger an, der bedient Sturmpartner De Oliveira, der nicht lange fackelt und aus 16 Metern das 0:1 markiert. Dieser Treffer verleiht den Mörec-Mannen dann nachfolgend den nötigen Rückhalt. 29. Minute: Baribo hat den Ausgleich vor den Beinen, den aber Keeper Gütlbauer vereiteln kann. 33. Minute: Kapitän Liendl hat das Auge für Baribo, der VAR erkennt das Tor an, neuer Spielstand: 1:1. Wolfsberg dominiert das Spiel weiterhin, aber die Wiener schaffen es, das 1:1-Unentschieden in die Halbzeitpause zu bringen.

Vizinger mit dem 2:1 - Rechberger trifft zum späten 2:2

Das Vorhaben der Kärntner im zweiten Durchgang ist es, möglichst rasch in Führung zu gehen. Dieser Plan geht dann auch voll auf. 47. Minute: Einen Taferner-Schuss kann Keeper Gütlbauer nicht bändigen. Der Kroate Dario Vizinger ist mit dem Nachschuss zur Stelle und bringt den WAC mit 2:1 in Führung. Was die Sache für den Zweitligaverein nicht einfacher macht. Denn nun gilt es das Augenmerk verstärkt auf die Offensive zu verlegen. Was dann wiederum den spielstarken Lavanttaler mehr Räume bietet, ihr Spiel entsprechend aufzuziehen. 57. Minute: Der eingewechselte Schmid zieht aus der Distanz ab, Schlussmann Kuttin lässt sich aber nicht überraschen. 65. Minute: Eine Liendl-Vorlage köpfelt der aufgerückte Lochoshvili aus bester Position über das Gehäuse. Das Spiel beherrscht nach wie vor der Hausherr, aber die Floridsdorfer zeigen Absichten, noch auszugleichen. 84. Minute: Einen Kracher des neu ins Spiel gekommenen Wernitznig wehrt Gütlbauer an die Querlatte. 96. Minute: Einen Rasner-Eckball stochert der eingewechselte Rechberger zum 2:2 ins Netz. Es geht in die Verlängerung.

In der Overtime sorgt der WAC für klare Fronten

Der späte Gegentreffer zeigt dann bei den Wolfsbergern doch Wirkung. Denn nun gelingt es den Gästen, sich teurer zu verkaufen. Die Heimischen sind darum bemüht die Balance zwischen Risiko und Vorsicht zu finden. Der FAC agiert augenscheinlich selbstsicherer, Ziel ist es nun ins Elfmeterschießen zu kommen. 103. Minute: Der WAC-Defender Adis Jasic setzt einen Kopfball über das Tor. Auch nach dem erneuten Seitenwechsel fehlt es den Kärntnern an der nötigen Durchschlagskraft. 109. Minute: Beinahe das 2:3, der Schuss von De Oliveira streift den Torpfosten. 110. Minute: Bubalovic legt Dieng und sieht dafür den Gelb-Roten Karton. In Unterzahl kassieren die Wiener dann in der 117. Minute das vorentscheidende Gegentor. Thorsten Röcher trifft aus zehn Metern zum 3:2. Den Schlusspunkt setzt dann Jasic in der Schlussminute - Spielendstand: 4:2. Vorschau: Die Halbfinalspiele sind für den 1. bis 3. März terminiert (Auslosung nach dem letzten Viertelfinale). Danach kommt es zum Finale, das für den 1. Mai im Klagenfurter Wörthersee-Stadion anberaumt ist.

 

WOLFSBERGER AC - FAC WIEN 4:2 n.V. (2:2, 1:1)

Lavanttal-Arena, 510 Zuseher, SR: Alexander Harkam (Stmk)

Wolfsberger AC (4-3-1-2): Kuttin, Baumgartner, Lochoshvili, Dedic, Jasic, Peretz (119. Stratznig), Liendl, Leitgeb, Taferner (75. Wernitznig), Vizinger (81. Dieng), Baribo (75. Röcher)

FAC Wien (4-4-2): Gütlbauer, Puchegger (80. Ungar), Bubalovic, Becirovic (73. Dos Santos), Gassmann (80. Rechberger), Krainz, Rasner, Komornyik (53. Schmid), Maier, De Oliveira, Monsberger (53. Felber)

Torfolge: 0:1 (20. De Oliveira), 1:1 (33. Baribo), 2:1 (47. Vizinger), 2:2 (96. Rechberger), 3:2 (117. Röcher), 4:2 (120. Jasic)

Gelbe Karten: Röcher bzw. Maier, Bubalovic, Krainz, Rechberger, Felber

Gelb-Rote Karte: Bubalovic (110. FAC)

Stärkste Spieler: Liendl, Peretz, Jasic bzw. Maier, Krainz, De Oliveira

Stimme zum Spiel:

Thorsten Röcher, Torschütze WAC:

"Wir wollten es unbedingt in der regulären Spielzeit entscheiden. Nach dem späten Ausgleich haben wir nochmal alles nach vorne geworfen. Das ist der Cup - wir sind überglücklich über den Halbfinaleinzug."

Mitja Mörec, Trainer FAC Wien:

"Wir haben stark abgeliefert. In der Overtime schrammten wir knapp an der 3:2-Führung vorbei. Der Knackpunkt war dann wohl der Platzverweis. Ich bin aber trotz des Ausscheidens stolz auf die Mannschaft."

Photocredit: Gerhard Pulsinger