In der 5. Runde der ADMIRAL 2. Liga gastierte die SV Guntamatic Ried in ihrem 3. Auswärtsspiel nach bisher zwei Auftritten auf dem FAC-Platz im Champions League-Stadion, der Red Bull Arena in Wals-Siezenheim. Unweit vom Innviertel wartete dort der FC Liefering, Kooperationspartner vom FC Red Bull Salzburg. Die Jungbullen vor der Pause effizient und 1:0 vorn durch Sadeqi, dann ab der 58. Minute zu Zehnt. Die überlegenen Gäste drängten, schafften verdientermaßen durch Marinsek den 1:1-Ausgleich und verpassten nur knapp den ersten Auswärtssieg. Mann des Spiels: FCL-Keeper Krumrey!

Brachte mit seinem ersten ADMIRAL 2. Liga-Tor im 15. Einsatz den FC Liefering mit der ersten Torchance in Führung: Mittelfeldspieler Mohammad Sadeqi.

Halbes Dutzend personelle Veränderungen bei Jungbullen

Verhaltene Anfangsphase beider Teams. Die Lieferinger mit gleich sechs personellen Veränderungen (darunter der schwedische Innenverteidiger John Mellberg, seit wenigen Tagen 17 Jahre jung) gegenüber der Startelf beim Dienstag-Nachtragsspiel in Horn erstmal auf eine kompakte Defensive bedacht gegen den favorisierten Ex-Bundesligisten aus dem benachbarten Innviertel. Sein Comeback gab der 19-jährige Malier Moussa Kounfolo Yeo, der in den vergangenen 3 Partien wegen einer Rückenblessur fehlte.

Bei den Gästen vertraute Cheftrainer Maximilian Senft bis auf Ben Wörndl, der im Angriffs-Trio den Vorzug vor Routinier Marc André Schmerböck erhielt, der Sieger-Startelf vom vergangenen Freitag im Heimspiel gegen Aufsteiger DSV Leoben. Und das 20-jährige Stürmer-Talent hatte die erste Top-Torchance der Partie, nahm einen blitzsauberen Flachpass von Mark Grosse auf, marschierte alleine Richtung Keeper Krumrey und wurde kurz vor dem Abschluss noch durch ein heroisches Tackling von Schablas gebremst (16.).

Rieder laden Lieferinger beim Tor zum 1:0 ein

Während die Rieder weiter mehr Feldvorteile hatten, folgte jedoch die "kalte Dusche". Lukic und der aufgerückte Linksverteidiger Schablas behaupteten sich über die linke Angriffseite. Es folgte der flache Querpass in den 16-iger, wo die Wikinger nach einem Missgeschick Mittelfeldspieler Mohammad Sadeqi praktisch den Ball "auf dem Silbertablett" servierten. Der 19-jährige Österreicher mit afghanischer Abstammung ließ sich nicht zwei mal bitten und vollendete flach mit rechts aus 12 Metern zentraler Postion unhaltbar für den bis dato beschäftigungslosen Andreas Leitner (25.). Effizienz pur!

Auf der Gegenseite feine Einzelleistung des unermüdliche Mark Grosse, der sich gegen gleich 2 Lieferinger durchsetzte, mit seinem flachen Linksschuss aus 17 Metern allerdings knapp die rechte Stange verfehlte (36.). Während ansonsten die Oberösterreicher bei ihrem Torchancenplus wiederholt am starken 19-jährigen deutschen Keeper Krumrey scheiterten, rettete auf der Gegenseite ein Mal David Bumberger in höchster Not per artistischer Einlage im Fünfmeterraum.

Liefering mit Doppel-Wechsel - SV Ried mit Doppelchance

Mit dem Seitenwechsel und dem für die Lieferinger 3. Zweitliga-Spiel binnen 8 Tagen brachte der deutsche Cheftrainer Onur Cinel mit dem 18-jährigen, kroatischen Innenverteidiger Rocco Zivkovic und dem 17-jährigen Tim Trummer frische Kräfte. Die ersten Torchancen hatten allerdings die Rieder, doch Mark Grosse vergab (46.) wie wenig später auch Sturm-Partner Wörndl (49.).

Nach einem Cornerball von rechts durch Marinsek auf den aufgerückten Innenverteidiger Havenaar war nach dem Kopfball des 28-jährigen Japaners wieder mal Endstation bei Youngster Jonas Krumrey (51.). War es ohnehin schon eine kraftraubende Woche für die Jungbullen, waren sie nach rund einer Spielstunde auch noch dezimiert - der junge Schwede John Mellberg (mit 17 Jahren und 26 Tagen jüngster Akteur auf dem Feld) wurde nach wiederholtem Foulspiel in die Kabine geschickt (58.).

Weißgraue Wand wackelte, doch fiel nicht

In Überzahl forcierten die Rieder nun noch verstärkter ihre Angriffsbemühungen. Die Wikinger drängten auf den Ausgleich, die "weiß-graue Wand" vor dem überragenden Krumrey wackelte. Die Jungbullen verteidigen mit Mann & Maus, bekamen keine Entlastung mehr. Cornerball Pomer von links, Direktabnahme Bumberger im 16-er mit rechts - zu zentral auf Krumrey (72.).

Der SV Ried, die sich längst den Ausgleich verdient hatte, lief die Zeit davon. Die Gäste zwar spielbestimmend, doch im letzten Offensivdrittel nicht konkret und kreativ genug. Um sich dann doch noch zu belohnen!

Marinsek brach Bann - Krumrey gegen SV Ried

Nach einem weiten diagonalen Flugball aus dem linken Halbfeld durch Kapitän Pomer in den 16-er setzten sich die Rieder entschlossen durch, ehe Endabnehmer Marinsek frei am Fünfmeterraum zum Abschluss kam und sich diese Chance nicht entgehen ließ - 1:1 (81.). Die Senft-Schützlinge wollten mehr, doch FCL-Goalie Krumrey brachte sie weiter schier zur Verzweiflung mit seinen Paraden.

Wie bei der Volley-Direktabnahme aus Nahdistanz vom eingewechselten Schmerböck (87.). Dann Linksschuss Pomer - Außennetz (88.). Die Jungbullen gingen nach der strapaziösen Woche längst "auf dem Zahnfleisch", während die SV Ried auf den Luckypunch hoffte. Grosse nochmal mit der Freistoßchance aus günstiger Position, doch traf aus 18 Metern einen eigenen Mittelspieler (90.+5). Somit rettete das Cinel-Team das 1:1 über die fünfminütige Nachspielzeit ins Ziel.

Nächsten Freitag beide auswärts - SV Ried zum Top-Spiel beim GAK 1902

In der 6. und zugleich letzten Runde vor der länderspielbedingten 2. Liga-Pause kommt es für die SV Guntamatic Ried bei ihrem einwöchigen Auswärts-Doppel zum Top-Match bei Spitzenreiter GAK 1902 (Freitag, 1. September, 20:30 Uhr, Ligaportal-Liveticker). Für den FC Liefering geht es nach der "englischen Woche" ebenfalls am nächsten Freitag auswärts ran, wenn die Jungbullen beim Floridsdorfer AC gastieren (Ankick FAC-Platz 18:10 Uhr).

 

ADMIRAL 2. Liga, 5. Runde

Freitag, 25.08.2023, 18:10 Uhr, Red Bull Arena Wals-Siezenheim, SR: Dr. Safak Barmaksiz

FC Liefering - SV Guntamatic Ried 1:1 (1:0)

FC Liefering (4-2-3-1): Krumrey (K) - Gevorgyan, Mellberg, Mendes (46. Zivkovic), Schablas (79. Diabate) - Sadeqi (59. Jano), Paumgartner - Sulzbacher, Lukic, Verhounig (63. Atiabou) - Yeo (46. Trummer). Trainer: Onur Cinel. 

SV Ried (3-4-3): Leitner - Malic (86. Schmerböck), Havenaar, Bumberger (86. Steurer) - Wohlmuth, Ungar (69. Seufert), J. Mayer (58. Martin), Pomer (K) - Wörndl (57. Beganovic), Grosse, Marinsek. Trainer: Maximilian Senft.

Torfolge: 1:0 Sadeqi (25.), 1:1 Marinsek (81.).

Gelbe Karten: Wörndl (39.), Ungar (40.), Senft (64., SR-Kritik)

Gelb-Rote Karte: Mellberg (wiederholtes Foulspiel, 16./58.)

Spielfilm im Ligaportal-Liveticker 

Fotocredit: FC Liefering via Getty