Blau-Weiß Linz bleibt trotz einem guten Start ins Frühjahr der Erste Liga weiterhin Letzter und musste auch die erste Niederlage im Frühjahr hinnehmen. Die Hartberger gingen durch Tadic früh in Führung (9'), mussten zwar noch in der ersten Hälfte den Ausgleich durch Lüchinger verkraften (26'), konnten im zweiten Durchgang aber für klare Verhältnisse durch Mislov (68') und Rotter (74') sorgen. Die Partie auf der Linzer "Gugl" wurde von der schweren Kopfverletzung von Sprangler verzichten. Nach einem Zusammenstoß mit Meusburger musste der Hartberger mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus eingeliefert werden (45'). Die Hartberger konnten den 3:1 Sieg dennoch in trocken Tücher bringen und bauen damit wieder Druck auf die ersten drei Mannschaften in der Tabelle auf. Wiener Neustadt enttäuschte im Parallelspiel beim 0:0 gegen Kapfenberg. 

Hartberg trotz Schiedsrichter Sieger in Linz!  

Für den Tabellenletzten aus Linz startete die Begegnung mit Aufstiegskandidat Hartberg mit einem Negativ-Ereignis. Sanogo brachte eine einstudierte Ecke ideal an Freund und Feind vorbei. Im Rückraum des Strafraums wartete dann schon Darijo Tadic, der die Kugel wuchtig in die Maschen hämmerte (9'). Die Steirer behielten die Anfangsphase der Partie danach gut unter Kontrolle, mussten Mitte des ersten Durchgangs aber dennoch den Ausgleich der Linzer hinnehmen. Von der rechten Seite kam das Leder in den Strafraum, wo Templ im Zweikampf hart bedrängt wurde. Im Fallen stolperte der Stürmer die Kugel aber noch vor die Beine von Ried-Leihspieler Lüchinger. Der Youngster zimmerte das Leder von der Strafraumgrenze wuchtig in die Maschen (26'). Wenig später dann der Aufreger der ersten Halbzeit! Hartberg-Stürmer Tadic bugsierte einen Standard von der rechten Seite mustergültig an den Fünfmeter, wo Fischer als erster Spieler am Ball ist und die Kugel per Kopf verwertet. Hankic kommt zu spät, Referee Spurny entscheidet jedoch auf Foulspiel am Keeper und gibt den Treffer nicht (32'). Kurz vor der Pause mussten die Steirer dann auch noch aufgrund eines Zusammenstoßes zwischen Meusburger und Sprangler auf Sprangler verzichten. Der Ex-Mattersburger musste mit Verdacht auf Gehirnerschütterung durch Siegl ausgetauscht werden. Im zweiten Durchgang wirkten die Steirer dann plötzlich wie ausgewechselt. Es wurde schneller und direkter nach vorne gespielt und das machte sich bei einem Konter umgehend bezahlt. Die Kugel rollte schnell über Tadic nach vorne. Tadic bediente Sanogo mit der Ferse und dann ging es per Steilpass sofort in die Schnittstelle der Abwehr auf Mislov, der direkt ins kurze Eck verwertete (68'). Wenig später versetzte Thomas Rotter dem Heimteam dann den Gnadenstoß. Nach Eckball-Vorarbeit von Tadic stand Rotter im Fünfmeter völlig frei und köpfte zur Entscheidung ein (74'). In der Schlussphase konnten die Linzer Hartberg trotz mehrerer offensiver Wechsel von Trainer Sageder nicht mehr zusetzen. 

Roko Mislov, Torschütze TSV Hartberg bei "Sky": "War unglaublich wichtig für die Köpfe. Wir waren etwas in einer Ergebniskrise, da war es nicht einfach zu spielen. Wichtig war heute, dass wir gewinnen, egal wie!" 

Christian Ilzer, Trainer TSV Hartberg bei "Sky": "Die Erleichterung ist riesengroß, wir haben lange auf dieses Erfolgserlebnis gewartet, der Sieg ist hart erarbeitet und erkämpft. Das 2:1 ist genau in einer Phase gefallen, als Blau Weiß Linz stärker und stärker geworden ist. Anscheinend brauchen wir die Standardtore, um zu gewinnen. Ergebnistechnisch haben wir uns schwer getan, für unser Selbstvertrauen war es sehr wichtig heute hier zu gewinnen."

Thomas Sageder, Trainer FC Blau-Weiß Linz bei "Sky": "Speziell in der zweiten Halbzeit haben wir den besseren Start gehabt. Die eine oder andere Chance herausgearbeitet, aber was mich massiv ärgert ist, dass wir wieder zwei Standardtore bekommen haben. Genau wie in Ried, wir haben uns darauf vorbereitet und es leider nicht verteidigen können. Es bemüht sich jeder und arbeitet. Wir wollen so schnell wie möglich da unten raus und wenn wir verlieren, hilft uns das nicht wirklich weiter."

Die Aufstellung des FC Blau-Weiß Linz: 

13 Hidajet Hankic
06 Felix Huspek
08 Florian Templ
12 Christopher Cvetko
14 Juhani Elias Pikkarainen
16 Patrick Schagerl
17 Thomas Hinum (K)
23 Stefan Haudum
25 Manuel Krainz
26 Daniel Kerschbaumer
30 Gabriel Lüchinger

Die Aufstellung der TSV Hartberg: 

21 DI Florian Faist , BSc
03 Stefan Meusburger
06 Manfred Gollner
07 Siegfried Rasswalder (K)
08 Christoph Kröpfl
16 Christian Ilic
18 Roko Mislov
19 Sven Sprangler
20 Manfred Fischer
24 Dario Tadic
27 Zakaria Sanogo

Schiedsrichter der Partie: 

Josef Spurny

Taktik-"Spektakel" 

Kapfenberg hatte sich in der ersten Hälfte defensiv nach den letzten beiden Spielen mit sechs Gegentoren wieder erfangen. Die "Falken" bewiesen gutes Auge und nahmen damit besonders Hamdi Salihi komplett aus dem Spiel. Damit war die Offensive der Wiener Neustädter über weite Strecken lahm gelegt. Offensiv wurde den Steirern allerdings ebenso der Zahn gezogen. Wiener Neustadt verteidigte ebenso ambitioniert und ließ kaum etwas zu. Erst mit Ende des ersten Durchgangs ließ die Aufmerksamkeitsspanne in Hinblick auf den Pausentee erstmals auf beiden Seiten nach. Zunächst schlug ein Stefel-Abschluss aus rund elf Metern abgefälscht neben der linken Torstange ein (40'), danach prüfte auch noch Daniel Geissler mit einem wuchtigen Freistoß aus 25 Metern SC-Keeper Schierl (45'). Den "Falken" gelang es auch im zweiten Durchgang Toptorjäger Hamdi Salihi aus dem Spiel zu nehmen und so blieb es beim 0:0 Remis. Salihi himself hat noch nie im Franz-Fekete getroffen und dabei bleibt es vorerst auch. Das Match war in Summe ein "Schmankerl" für Defensivtaktiker aber nicht für die wenigen Zuschauer im Stadion. 

Stefan Rapp, Trainer KSV 1919 bei "Sky": "In unserer Situation war das heute ein Erfolg, wir haben uns ganz gut verkauft mit unseren Möglichkeiten. Wir waren gut organisiert, haben diszipliniert gespielt. Nach vorne hat sich nicht viel abgespielt. In solchen Spielen wünscht man sich einen Spieler, der einmal drei ausspielt und den Ball ins Kreuz haut. Das war heute nicht der Fall. Wir sind mit dem Punkt zufrieden, v. a. nach den zwei Niederlagen zuletzt. Hut ab vor der Mannschaft, sie hat die zwei Niederlagen gut weggesteckt und dem Titelaspiranten Paroli geboten."

Roman Mählich, Trainer SC Wiener Neustadt bei "Sky": "Wir haben heute ein Spiel von mäßigem Niveau gesehen, beide Mannschaften haben gut verteidigt, aber Probleme im Ballbesitz gehabt. Ein 0:0 ohne Höhepunkte. Wir sind eine Mannschaft, die von der Kompaktheit lebt, defensiv gut steht und dann schnell umschaltet. Das Spiel in Ballbesitz ist das Schwierigste, es gibt nicht viele Mannschaften, auch in den besten Ligen, die das beherrschen. Es ist alles okay, es ist alles auf Schiene, es kann sich jede Woche ändern. Vier Mannschaften sind eng beisammen. Bei so einem Spiel wie heute, bin ich froh, wenn man einen Punkt mitnimmt, solche Spiele verlierst du nämlich meistens. Das Problem war heute nicht die Defensive, sondern weil wir stumpf nach vorne waren."

Die Aufstellung des KSV 1919: 

01 Paul Gartler
04 Mladen Jutric
06 Jorge Gonzalez Moral
07 Daniel Rosenbichler
08 Daniel Geissler
11 Benjamin Rosenberger
17 Lucas Rangel Nunes Goncalves
18 Daniel Racic
21 Philipp Plank
31 Tobias Kainz
33 Thomas Sabitzer (K)

Die Aufstellung des SC Wiener Neustadt: 

27 Domenik Schierl
08 Ivan Ljubic
09 Alexander Gründler
10 Fabian Miesenböck
11 Mario Stefel
13 Sargon Duran (K)
18 Hamdi Salihi
20 Christoph Kobald
23 David Cancola
30 Felix Adjei
34 Stefan Hager

Schiedsrichter der Partie: 

Robert Schörgenhofer