Über 90 Minuten hielt der Tabellenzweite WAC im Spitzenspiel der Admiral Bundesliga am Sonntag in Runde 20 bei Liga-Leader FC Red Bull Salzburg mit großem Fight ein 0:0. Doch dann hatten die roten Bullen nach ihrem heroischen Fight vier Tage zuvor im Championsleague-Achtelfinal-Hinspiel gegen den FC Bayern München (1:1) immer noch genügend "im Tank" und einen "langen Atem": Per Doppelschlag gelang den Youngstern Susic & Aaronson in der 93. und 95. Minute der 2:0-Endstand. Siehe auch Ligaportal-Liveticker. Hier nachfolgend erste Statements von Protagonisten! 

 

Matchwinner! Der 19-jährige Kroate Luka Sucic und der 21-jährige US-Boy Brenden Aaronson mit dem Salzburger Doppelpack in der Nachspielzeit. 

Nach drei Gastspielen ohne Niederlage in Salzburg mit zwei Unentschieden und gar einem Sieg, erwischte es die heute ohne ihre Leit-Wölfe Liendl & Leitgeb antretenden Kärntner mal wieder. Doch nach großem Fight erst in der Nachspielzeit.

Doch demgegenüber: was für eine Überzeugung, ein Glaube, ein Siegeswille bei den "Power-Bullen" vier Tage nach dem Championsleague-Highlight gegen den FC Bayern, wo die Salzburger Last-Minute noch das Gegentor kassierten. Diesmal hatten die Salzburger das Happy-End auf ihrer Seite und siegten wie ihm Hinspiel mit 2:0.

Ein Prototyp für Mentalität und unbändige Power ist bekanntlich Rasmus Kristensen, der wieder Mal mehr als Rechtsaußen statt als Rechtsverteidiger agierte.

"Danish Dynamite" cool unmittelbar nach Spielende bei SKY:

"War ein Topspiel. Eins gegen Nr. Zwei in der Liga. Wir haben vielleicht heute die letzte Qualität, den letzten Pass, ein bisschen vermissen lassen. Doch am Ende war es genug für einen 2:0-Sieg und für mich persönlich auch ein sehr verdienter Sieg. Wir spielen 90 Minuten, jede Minute zählt. Es ist egal, wann du das Tor machst, wir wollen am Ende die drei Punkte machen. Das haben wir heute. Wir sind zufrieden. Jetzt haben wir eine Woche Pause, das ist auch gut für uns, um ein bisschen zu regenerieren. Es ist wunderschön mit der Tabelle, ist super Zeit für uns."

"Gegen Salzburg ist es aus, wenn der Schiedsrichter abpfeift"

WAC-Keeper Alexander Kofler:

"Ist bitter. Wenn man 90 Minuten so einen Fight abliefert. Schwer in Worte zu fassen. Wir haben vom Kämpferischen her eine sehr gute Partie gespielt. Haben natürlich gewusst, dass Salzburg mehr Qualität auf den Platz bringt. Das haben sie auch gezeigt, sie haben nie Ruhe gegeben. Ja und gegen Salzburg ist es aus, wenn der Schiedsrichter abpfeifft. Kann mich erinnern, vor fünf Jahren haben wir auch bis zu 90. Minute 2:0 geführt, ist 2:2 ausgegangen. Wir haben es leider heut nicht rüber gebracht, aber jetzt gilt es die Köpfe aufrichten und nächste Woche gegen Austria Wien schauen, dass wir die Punkte holen. Salzburg hat unglaubliche Qualität, da ist für einen Tormann immer wenig Verschnaufpause. Sind dann die schönsten Spiele für einen Tormann muss man ganz ehrlich sagen, weil man nie zur Ruhe kommt. Trotzdem...die Schmach überwiegt, dass wir heute leider verloren haben." 

Was werden die Wölfe mitnehmen, den roten Bullen so lang "die Stirn geboten" zu haben?

Der 35-jährige Klagenfurter zwischen den Pfosten des WAC meinte: "Das wird man sehen. Unterm Strich muss man sagen man muss das Positive mitnehmen. An der kämpferischen Leistung hat es heute sicher nicht gehapert und das Spielerische müssen wir mit der Zeit wieder bisserl hin kriegen, dann bin ich guter Dinge, dass wir eine gute Rolle im oberen Playoff spielen."  

Robin Dutt: "Im Vorwurfbereich möchte ich heute gar nicht arbeiten"

Matthias Jaissle, Chefcoach FC Red Bull Salzburg: "Wir haben nicht aufgegeben und immer weitergemacht. Dafür haben wir uns am Ende belohnt. Dass es nicht einfach war, ist selbstredend, aber das war uns auch davor klar, schließlich war es ja ein Spitzenspiel"

Robin Dutt, Chefcoach WAC: "Die Mannschaft hat wahnsinnig viel investiert und wenn du 90, 94 Minuten die Konzentration hochhältst, passiert so was schon mal und hat sich die Salzburger Qualität ausgezahlt. Doch im Vorwurfbereich möchte ich heute gar nicht arbeiten, es gibt wie in diesem auch in jedem anderen Spiel genug zu verbessern. Es war eine richtig harte Drangphase von Salzburg da, doch wir konnten uns immer wieder frei schwimmen. Dann sind wir wieder unter Druck gesetzt worden, sind dann selber zu guten Aktionen in der 2. Hälfte gekommen...von daher wäre ein Punkt...natürlich hat Salzburg grundsätzlich immer verdient gewonnen.

Aber heute hätten wir trotzdem verdient einen Punkt mitgenommen. Natürlich kann es manchmal was ausmachen, wenn erfahrene Spieler auf dem Platz sind (Anm.: Regisseur & Kapitän Michael Liendl fehlte erkrankt, Leitgeb verletzt) und die ein und andere Situation etws cleverer gelöst wird. Aber da möchte ich den jungen heute keinen Vorwurf machen, denn bis dahin haben sie ja unglaublich viel investiert, weil wir gut gespielt haben." 

Dutt mit Blick auf die zwei ausstehenden Spiele bei Austria Wien und daheim gegen den LASK: "Immer aufpassen, bei allem was wir bisher gut gemacht haben. Wir haben jetzt die Austria, die in Topform ist und der LASK wird im letzten Spiel bei uns dann wahrscheinlich das Endspiel gegen uns haben, um nach oben in die Meistergruppe zu kommen. Da werden wir aufpassen müssen, dass wir gleich die Wende wieder hinkriegen nächste Woche."

FC Red Bull Salzburg vs. WAC 2:0 (0:0), Sonntag, 20.02.2022, Wals-Siezenheim, Red-Bull-Arena, 9.017 Zuschauer, SR Eisner.

Tore: 1:0 (90. +3) Sucic, 2:0 (90. +5) Aaronson.

FC Red Bull Salzburg: Köhn - Kristensen, Piatkowski, Solet, Ulmer - Camara - Capaldo (60. N. Seiwald), Aaronson, Bernede (75. Sucic) - Adamu (75. Kjaergaard), Adeyemi.

WAC: Kofler - Jasic (67. Novak), Baumgartner, Lochoshvili, Dedic - Stratznig - Wernitznig, Peretz, Taferner (76. Röcher) - Vizinger, Tai Baribo (76. Dieng).

GK: - / Lochoshvili, Taferner, Novak

Fotocredit: FC Red Bull Salzburg via Getty