Austria Klagenfurt verliert verdient gegen Vizemeister SK Sturm Graz mit 0:2 (0:0). Vor einer Woche noch umjubelter Sieg im Kärntner Derby beim WAC, nun Ernüchterung am Wörthersee. Personifiziert auch durch Markus Pink. So schnelllebig ist Fußball und liegen Freud und Leid zusammen. Vor 8 Tagen war der 32-jährige Kapitän noch Matchwinner per Doppelpack, um diesmal die Mega-Möglichkeit nach wenigen Minuten zur Führung auszulassen. Auch wenn hypothetisch, wer weiß wie das Match dann gelaufen wäre...? Nachfolgend Statements zu dieser Partie der 8. Rd. - siehe auch Spielbericht Ligaportal-LIVETICKER.

 

„Nicht aggressiv und lautstark genug“

Peter Pacult (Trainer Austria Klagenfurt) über...

...das Spiel: „Die ersten 45 Minuten waren wir nicht aggressiv und lautstark genug. Wir als Trainerteam haben sich gerade in der Kabine darüber unterhalten und jetzt müssen wir die Ursachen finden, was da 1. Halbzeit passiert ist. Wir hatten keine Passgenauigkeit, konnten uns in den Zweikämpfen nicht durchsetzen und konnten keine zweiten Bälle erobern. Das sogar, wenn man bedenkt, dass Sturm Graz am Donnerstag gespielt hat und wir eigentlich genug Pause hatten. Vielleicht hätte das Spiel eine andere Wende genommen, wenn Pinki die Chance nützt. So eine Chance hatte Sturm in den ersten 75 Minuten nicht, aber sie haben permanent Druck gemacht und uns beschäftigt. Wenn du so beschäftigt wirst, bekommst du keine Luft und wirst nicht sicher. Das ist uns heute abgegangen.“

bisherigen Saisonverlauf: „Wir wissen, dass die zweite Saison immer die schwierigere ist, weil du nicht mehr die Überraschungsmannschaft wie vorher bist. Punktemäßig können wir aufgrund der Auslosung zufrieden sein, wir hätten aber schon auch den ein oder anderen Punkt mehr machen können. Man sieht auch in der Liga, dass im Moment alles zusammenpickt. Man braucht jetzt aber noch nicht auf die Punkte schauen, sondern auf die Leistungen.“

"Wenn ich den reinhaue, schaut es komplett anders aus"

Klagenfurts Kapitän Markus Pink über...

...das Spiel: „Natürlich war uns klar, dass heute viel zusammenpassen muss, weil Sturm eine richtig gute Mannschaft ist. Trotzdem hatten wir die erste Chance und wenn ich den reinhaue, schaut es komplett anders aus. Wir haben etwas gebraucht und die 1. Halbzeit war nicht so berauschend, wie wir das eigentlich gewohnt waren aus den letzten Spielen. So verlierst du eben 0:2.“

…seine Chance zur Führung:Ich habe darauf spekuliert, dass er durchgeht und dann habe ich den schwierigsten Weg gewählt und damit das Falsche gemacht.“

„Interner Fehler der uns nicht mehr passieren wird“

Austria-Geschäftsführer Sport Matthias Imhof über...

....AMS-Anzeige: „Ich war nicht fuchsteufelswild, sondern wir waren erstmal überrascht, dass uns das vorgeworfen wurde, weil wir es auch nur aus den Medien erfahren haben. Es war ein interner Fehler. Wir haben für die Spieler am 22. Juni die Rot-Weiß-Rot Karte beantragt, ihr Vertrag ist mit 1. Juli losgegangen und die Karte wurde dann am 20. Juli genehmigt. Normalerweise steht im Vertrag immer, dass erst mit der Arbeitsgenehmigung der Vertrag anfängt.

Leider gab es interne Probleme und einer unserer Mitarbeiter hat die Spieler zum 1. Juli angemeldet. Das war der einzige Fehler und das wird uns nicht mehr passieren. Wir haben am Montag einen Termin mit dem Amt und ich gehe davon aus, dass es danach geklärt ist.“

Entwicklung der Mannschaft: „Wir sind sehr zufrieden, entwickeln uns immer weiter und wir sind mit Austria Klagenfurt einfach auf einem richtig guten Weg.“

Der 21-jährige Scheibbser David Affengruber beinahe mit einem frühen, folgenschweren Fauxpas, wäre fast zum Assistgeber zur möglichen Klagenfurter Führung durch Markus Pink geworden. Doch der Toptorjäger & Routinier der Kärntner Violetten wusste das Geschenk nicht anzunehmen. Während Ljubic Geschenke verteilte...

"In bereits angebohrten Käse, der immer löchriger wird, Lücken finden"

Sturm-Coach Christian Ilzer über...

...das Spiel: „Ich habe schon ein dominantes Spiel von uns gesehen. In der Anfangsphase hatten wir ein wenig Glück, aber ab der 15. Minute haben wir dann klar dominiert. Wir waren dann aber zu unpräzise, haben viele Bälle von der Seite nicht exakt genug in das Zentrum gebracht und dort auch mit zu wenig Power und Tempo agiert. Als Klagenfurt dann ein wenig müder geworden ist in der 2. Halbzeit, sind wir immer besser vor das Tor gekommen.“

…die guten Impulse von der Bank: „Das ist extrem wichtig, weil du ein Spiel nie nur mit guten Startern gewinnen kannst. Man braucht Finisher, die bereit sind in so einem Spiel von der Bank aus zu kommen und in dem bereits angebohrten Käse, der immer löchriger wird, die Lücken zu finden und diese dann auch auszunutzen.“

Emanuel Emegha: „Er hat ein sehr großes Temperament, dass man in die richtige Bahn lenken muss. Aber er ist ein super Junge in allen Facetten, die er zeigt und dass er unserem Spiel, in der Kürze, in der er da ist, schon gut getan hat, das hat er heute wieder gezeigt.“

Tor als Geburtstagsgeschenk für Frau

Joker Ivan Ljubic über...

...das Spiel: „Wir hatten einige Räume, sind oft über die Seite drüber gekommen, aber dann ist der entscheidende Ball nicht genau angekommen. Wir hätten es zweite Halbzeit viel früher klar machen müssen, so ist es noch einmal spannend geworden, aber im Endeffekt ein verdienter Sieg.“

sein Tor: „Ich habe einen guten Schuss und den habe ich perfekt getroffen. Es freut mich sehr, dass er reingegangen ist. Mir wäre es lieber gewesen, wenn ich nicht auf den Jubel hätte warten müssen, aber so ist es auch schön. Die Frau hat heute Geburtstag und das ist ein schönes Geschenk für sie.

Natürlich ist die Situation nicht einfach für mich, aber ich versuche jede Woche und jedes Spiel mein Bestes zu geben und heute hab ich mich mit einem Tor dafür belohnt. Trotzdem ist der Sieg für die ganze Mannschaft wichtig.“

"Christian Ilzer legt Latte manchmal sehr hoch..."

Alfred Tatar (Sky Experte) über...

....Sturm Graz: „Sie sind mittlerweile sehr seriös in ihrer Performance. Christian Ilzer legt die Latte zwar manchmal sehr hoch für sein Team, aber ein gewisses Niveau erreichen sie immer. Das war heute, drei Tage nach dem Europacup-Spiel, auch wieder der Fall, dass man gezeigt hat, dass man gut organisiert ist. Sie verlieren auch nicht die Nerven, wenn es einmal zäh ist. Sturm unter Christian Ilzer performt.“

Austria Klagenfurt: „Sie haben nicht das Niveau wie in den letzten sieben Spielen gezeigt. Das Spiel nach vorne war geprägt von sehr wenigen Ballstafetten, Konterfußball war überhaupt keiner dabei und insgesamt war das Offensivspiel nicht überragend. Defensiv hat man sich lange, mit ein wenig Glück, gewehrt, aber die Qualität von der Sturm-Bank hat das dann auch ausgehebelt. Peter Pacult muss also unzufrieden sein.“

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL