Nach der gestrigen Fehlentscheidung beim Elfmeter in der Nachspielzeit bei der Auftakt-Partie der 19. Runde der ADMIRAL Bundesliga zwischen dem LASK und SC Austria Lustenau, äußerte sich der gescholtene Schiedsrichter Harald Lechner heute bei Sky Sport Austria. Nachfolgend der 40-jährige Wiener selbstkritisch. Siehe auch Beitrag zuvor!

„Ich sage klipp und klar, der VAR ist für die Mannschaften da und nicht für unsere Notengebung“

Schiedsrichter Harald Lechner über...

…die letzte Nacht: „Es hat schon schönere Nächte gegeben. Für Schiedsrichter scheint nicht immer nur die Sonne, es regnet auch manchmal. Gestern war leider so ein Tag. Das beschäftigt einen.“

…sein Telefonat nach dem Spiel mit Austria Lustenau Trainer Markus Mader: „Er war natürlich noch emotional, das habe ich auch verstanden. Er hat mir im Nachhinein noch eine WhatsApp Nachricht geschrieben und für den Anruf bedankt. Ich weiß aber auch, dass der Anruf nichts mehr bringt. Es ändert nichts an der Entscheidung, die wir als Team getroffen haben. Es war mir aber trotzdem ein großes Anliegen Markus anzurufen.“

ob die Bewertung der Schiedsrichter Einfluss auf die Entscheidung hatte: „Ich sage klipp und klar, der VAR ist für die Mannschaften da und nicht für unsere Notengebung. Der VAR soll zu mehr Fairness beitragen, das tut er, aber natürlich hat er auch Lücken. Das ist aber nicht nur in Österreich so, auf der ganzen Welt gibt es Verbesserungspotenzial.

Ich bin ein Befürworter des VAR, aber er hat gestern leider nicht funktioniert. Aber er hat als Team nicht funktioniert. Ich bin keiner, der die Schuld jetzt auf den VAR schiebt, das wäre zu leicht. Ich wäre sehr dankbar gewesen, wenn er mich geholt hätte, aber wir haben als Team versagt.“

…die Kommunikation mit dem VAR: „Nach meinem Pfiff habe ich in Worten meine Wahrnehmung erklärt. Für mich ist es um ein Beinstellen, ein Beinvergehen gegangen. Das habe ich ihm wiedergegeben und nach einigen Sekunden hat er mir diese Wahrnehmung bestätigt und dadurch bin ich bei der Entscheidung geblieben.“

„Es ist natürlich alles stressig und vielleicht ist es bei mir etwas untergegangen, das gebe ich zu“

…ob er selbst den „On-Field-Review“ initiieren hätte sollen: „Ich hatte eine Wahrnehmung und war klar überzeugt. Ich habe schnell entschieden und hatte eine gute Position. Ich wäre in diesem Moment nicht auf die Idee gekommen. Die Frage ist, wo beginnt man mit dem Initiieren eines „On-Field-Review“. Ich vertraue meinen Kollegen und wenn eine falsche Wahrnehmung vorgelegen wäre, hätte man mich sicherlich geholt. Aus welchem Grund auch immer kam es nicht dazu.“

…die nicht verlängerte Nachspielzeit: „Es ist natürlich alles stressig und vielleicht ist es bei mir etwas untergegangen, das gebe ich zu. War sicher auch nicht richtig, aber es ist leider so passiert.“

Alfred Tatar (Sky Experte) über die Elfmeterentscheidung im Spiel LASK – SC Austria Lustenau: „Ich dachte, es kann im ersten Moment eine Fehlwahrnehmung sein und die wird dann zurückgenommen werden. Das ist nicht geschehen, deshalb war ich doch sehr überrascht.“

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at