Es war der Aufreger auf dem Rasen bei der Premiere der neuen Raiffeisen Arena des LASK am Freitagabend gegen Aufsteiger SC Austria Lustenau. Als sich vor 12.000 Zuschauern ein 0:0 abzeichnete, zeigte Schiedsrichter Harald Lechner auf den Punkt. Nachdem der eingewechselte Florian Flecker gegen Cem Türkmen zu Fall gekommen war. Elfmeter! Tor durch den ebenfalls eingewechselten Marin Ljubičić. Eine krasse Fehlentscheidung, die den Linzern den 1:0-Sieg bescherte und den Vorarlbergern den verdienten Punkt raubte. Nun äußerte sich der 40-jährige Wiener, der 6 Mal hintereinander zum Schiedsrichter des Jahres gewählt wurde.

Während Marin Ljubičić sich schon mal den Ball nimmt und auf den Elfer fokussiert, verstehen die Lustenauer "die Fußball-Welt" nicht bei Referee Harald Lechner.

"Ich bin richtig angefressen"

Harald Lechner meinte in den "Vorarlberger Nachrichten" tags darauf über die Szene, dass der Elfmeterpfiff eine Fehlentscheidung war: "Ich bin richtig angefressen. Weil es bis zur 90. Minute ein richtig geiles Spiel war und alles, was mich als Schiedsrichter anging, am Schnürchen lief. Doch dann geschah eben diese Szene - die ich falsch beurteilt und entschieden habe."

Dem Vernehmen nach habe der erfahrene FIFA-Schiedsrichter zwischen Cem Türkmen (Austria Lustenau) und Florian Flecker (LASK) eine Berührung festgestellt und von VAR-Kollege Christian-Petru Ciochirca eine "Bestätigung der Entscheidung" über das Headset erhalten. Im Nachhinein hätte sich Lechner gewünscht, er wäre zum Monitor in die Review Area zitiert worden. Dem VAR mache Lechner aber keinen Vorwurf.

Lechner entschuldigte sich telefonisch bei Mader

Der 40-jährige Wiener, der bisher 226 Bundesliga-Partien absolvierte und dabei 59 Elfmeter pfiff, meinte in der Regionalzeitung weiter, dass er in der Nacht "kein Auge zugetan" habe.  Nachsatz: "Diese Szene geisterte mir im Kopf herum, und wird es sicher auch noch in den nächsten Tagen."

Bei Cheftrainer Markus Mader vom SC Austria Lustenau, der nach dem Match entsprechend wütend war (wir berichteten) und in dieser Saison die zweite unglückliche 0:1-Niederlage mit den Vorarlbergern in Oberösterreich kassierte (Rd. 2, 30.07. in Ried), habe sich der Unparteiische am Telefon schon entschuldigt.

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at