Nach 2 Niederlagen vs. Teams aus dem Top-Trio der ADMIRAL Bundesliga - dem Zweiten SK Sturm Graz (2:0) und Dritten LASK (1:0) - fand Aufsteiger SC Austria Lustenau mit dem 1:0-Sieg beim heimschwachen RZ Pellets WAC (9. Niederlage in der Lavanttal-Arena) in die Erfolgsspur zurück, revanchierte sich für die Hinspiel-Niederlage und feierte seit dem 20. August (2:1 in Altach) mal wieder einen Dreier. Den zweiten und ersten über Vorarlberg hinaus. Dabei schien - wie vor 3 Wochen in Linz - der VAR beinahe wieder zum Spielverderber für die Mader-Mannen zu werden. Dazu nachfolgende Statements - jene vom WAC separat

Der "VAR verfolgt" den Tiroler Schiedsrichter Walter Altmann, der am 23. Juli 2021 auch bei Einführung in der ADMIRAL Bundesliga das Premieren-Match pfiff (SK Sturm Graz vs. FC Red Bull Salzburg) und damals nach 4:30 Minuten den ersten VAR-Check erfuhr. 

"Müssen Sack zu und 2. Tor machen"

Markus Mader (Trainer SC Austria Lustenau): „Im Endeffekt sind wir in erster Linie einmal mit dem Ergebnis zufrieden. Ein Sieg tut natürlich gut. Ich glaube, dass das Spiel kein Leckerbissen für die Zuseher war. Man muss auch ehrlich sagen, dass uns die Rote Karte des Gegners in die Karten gespielt hat und von da her bin ich schon auch der Meinung, dass es auch ein verdienter Sieg war.

Man muss jedoch auch klar ansprechen, dass wir den Sack zumachen und das zweite Tor machen müssen, denn die Gelegenheiten waren da. Dann wäre es natürlich entspannter gewesen, aber wir sind trotzdem glücklich, dass wir diesen Sieg einfahren konnten.“

"Im Nachhinein ist mir das scheißegal"

Domenik Schierl (Schlussmann SC Austria Lustenau): „Im Endeffekt haben wir gewonnen, was das Wichtigste ist und auch das war, was wir uns vorgenommen haben. Wir fahren mit 3 Punkten nach Hause. Das Spiel war vielleicht nicht der Sahne-Tag von uns, das muss man ganz ehrlich sagen. Wir haben den WAC dann sogar mit einem Mann weniger wieder ins Spiel kommen lassen, aber jetzt im Nachhinein ist mir das scheißegal, weil im Endeffekt haben wir die Null hinten und drei Punkte.“

Stefano Surdanovic (SC Austria Lustenau, im Foto unten gegen Kevin Bukusu): „Wir sind gut gestanden und haben dann durch einen Eckball ein Tor geschossen, was wir in dieser Saison auch noch nicht so oft gemacht haben. Die ein oder andere Situation hätten wir dann noch besser ausspielen müssen, aber nichtsdestotrotz steht die Null. Wir haben ein Tor mehr geschossen als unser Gegner, und das freut uns.“

SR Altmann: „Ich glaube, dass Bilder manchmal täuschen können“

Referee Walter Altmann über... 

vermeintliche Abseitsposition beim Tor der Lustenauer vor der Pause „Ich habe die Bilder jetzt von Sky gesehen und die Bilder der VAR-Zentrale, wo man die kalibrierte Linie auch gezogen hat. Das Problem an der ganzen Geschichte ist, dass der rechte Fuß vom Angreifer leicht vom Kopf des Verteidigers verdeckt wird, und somit keine hundertprozentige Einschätzung über eine strafbare beziehungsweise nicht strafbare Abseitsposition gezogen werden kann.“

…seine Wahrnehmung der Situation am Platz: „Am Platz ist es natürlich so, dass der Assistent primär die Information gibt, dass es sich um eine Delay-Situation handelt, also eine Situation, wo der Assistent primär einmal zuwartet und das Ergebnis aus dieser Torchance abwartet. In weiterer Folge hat er mir dann kommuniziert, dass es sich für ihn um eine Abseitsstellung handelt.

Ich übernehme das Ganze dann natürlich, denn es gibt keinen, der das besser entscheiden kann als der Assistent, denn aus meiner Position ist es einfach nicht möglich, eine Abseitssituation zu beurteilen. Somit ist für mich die Entscheidung indirekter Freistoß wegen Abseits zu treffen gewesen.“

ob er bei seiner Entscheidung bleiben würde: „Ich glaube, dass Bilder manchmal täuschen können. Wir haben eine Technik, die kalibrierte Linien ermöglicht und Fachexperten hinter den Bildschirmen sitzen, die dann die richtige Entscheidung für mich treffen in der Situation. Diesen Bildern und diesen Experten glaube ich dann auch in dieser Situation.“

„Die Herren in der VAR-Zentrale sind verpflichtet, uns die Linie zu liefern“ 

Marc Janko (Sky Experte) über vermeintliche Abseitsposition beim Tor der Lustenauer: „Ich glaube schon, dass es ein reguläres Tor war. Ich würde mich hier wetten trauen, dass er (Anm.: Michael Cheukoua) nicht im Abseits steht. Die Herren in der VAR-Zentrale sind verpflichtet, uns die Linie zu liefern. Sie konnten die Linie nicht ziehen. Ich verstehe das Ganze gar nicht mehr, wieso man es hier nicht schafft. Bei diesen Kamerabildern sieht man es glaube ich sehr schön.

Dann zieht halt eine Linie und dann sieht man möglicherweise, dass hier ein Fuß verdeckt ist, aber dann sieht man wenigstens etwas. Dass sie die Linie nicht ziehen und nicht zeigen, macht es schon wieder verdächtig, weil für mich war es ein reguläres Tor und dass man so lange braucht und dann so eine fadenscheinige Ausrede zu Protokoll gibt, ist ein Kapitel mehr in der leidigen Geschichte des VAR.

Du kannst doch eine Linie ziehen und das ist genau mein Punkt. Du kannst doch eine Linie ziehen und selbst wenn der Fuß verdeckt ist, kannst du erahnen, ob der Fuß jetzt im Abseits ist, oder nicht. Sie haben die Linie aber nicht gezogen und halten sich natürlich schadlos. Ich hätte bei dieser Situation gar keine Linie gebraucht, sondern entschieden, dass es ein Tor ist, weil der Junge nicht im Abseits steht.

"Restmakel bleibt und ich verstehe es nicht"

Zum Glück hat Hugonet für Lustenau das Tor gemacht, denn somit ist es eh obsolet. Ich bleibe dabei, zieht die Linie, denn dann könnt ihr entschuldigend sagen, dass es verdeckt ist, und dann kann es auch Jeder nachvollziehen. Zeigt ihr es aber nicht, bleibt ein Restmakel und ich verstehe es nicht.“

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

Spiel-FILM siehe Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: Harald Dostal/foto-media, GEPA-ADMIRAL, Sky Österreich/FOTObyHOFER/Christian Hofer