Nach dem 3:0-Sieg in Wien-Favoriten scorte der SK Sturm Graz auch im Retourmatch in Rd. 21 der ADMIRAL Bundesliga gegen Austria Wien wieder 3 Mal und siegte vor prächtiger Kulisse von 16.364 Zuschauern in der Merkur Arena in Graz-Liebenau verdient mit 3:1 (1:1). Während die Wiener Violetten mit der 2. Auswärts-Niederlage im Frühjahr von Rang 5 auf 6 abrutschten und nun im Wiener Derby gegen den Vierten SK Rapid um die Quali für das Obere Playoff zu zittern haben. Nachfolgend Statements aus beiden Lagern.



Kämpferherz Gregory Wüthrich. Der Schweizer Abwehrchef der "Blackies" bekam zwar was ab, blieb liegen, um dann wieder aufzustehen. 

"Tadellose Leistung von Anfang bis Ende"

SK Sturm-Chefcoach Christian Ilzer: "Das war wirklich eine tadellose Leistung von Anfang bis Ende. Wir haben die Energie und das Potenzial auf den Platz gebracht, so wie ich mir das vorgestellt habe. Gegen eine Mannschaft, die sich in den letzten Wochen sehr formstark präsentiert hat so einen Auftritt zu zeigen, war wirklich eine Leistung, auf die ich und das gesamte Team stolz sein können. Großes Kompliment an meine Mannschaft!"

SK Sturm-Doppeltorschütze Emanuel Emegha über...

…das Spiel und seine 2 Tore:Ich bin sehr glücklich, dass wir das Spiel gewonnen haben, was natürlich am wichtigsten war. Für mich ist es natürlich umso besser, dass ich dann auch noch 2 Tore erzielen konnte. Ich setze mich jede Woche unter Druck. Wenn ich eine Chance verpasse, bin ich der zornigste Mensch auf der Welt. Man muss aber natürlich positiv bleiben und immer weitermachen, denn wenn du negativ bist, wirst du nicht treffen.“

…seinen Torjubel: „Ich habe keine Freundin. Der Jubel war für die Frau meines Managers. Sie haben gestern ein Kind bekommen und der Jubel war für sie.“



„Müssen uns anschauen, warum der Mut gefehlt hat“

Michael Wimmer (Trainer FK Austria Wien) über...

…das Spiel: „Ich finde es gut, wenn die Spieler selbstkritisch sind. Wir wollten mutig auftreten und das Selbstbewusstsein der letzten beiden Siege mitnehmen. Das ist uns gar nicht gelungen. Erst ab dem Ausgleich sind wir 10 Minuten so aufgetreten, wie wir das wollten. Davor war es nicht mutig genug, vor allem in eigenem Ballbesitz. Wir müssen uns anschauen, warum der Mut gefehlt hat.

Vielleicht war es auch etwas Taktisches, dass wir nicht mutig in Ballbesitz waren, aber das muss man in der Nachbetrachtung analysieren. Es gehört dazu, dass wir mit Selbstbewusstsein auf den Platz gehen, denn das war unser Ziel, aber das haben wir heute nicht hinbekommen. Wir hätten die Bälle auch mal sichern müssen, damit wir in Ballbesitz bleiben. So haben wir Sturm absolut in die Karten gespielt. Am Ende des Tages war es ein absolut verdienter Sieg für Sturm.“

…bevorstehendes Wiener Derby und Sperre von Ranftl: „Er ist ein ganz wichtiger Spieler, nicht nur auf dem Platz, sondern auch außerhalb. Mit welcher Intensität er Fußball spielt, ist natürlich enorm. Sein Ausfall tut sehr weh, aber nichtsdestotrotz müssen wir ihn ersetzen und wir werden ihn auch ersetzen. Wir werden eine Mannschaft aufs Feld schicken, die alles geben wird. Es war ja nicht alles negativ heute. Die 20 Minuten nach der Halbzeit waren positiv, und da müssen wir jetzt das Gute herausziehen. Wir brauchen eine gute Trainingswoche und Selbstbewusstsein.

Es gibt keinen Grund, nicht selbstbewusst zu sein. Wir hatten jetzt 2 Siege und immer noch alles in der eigenen Hand. Ich freue mich sehr auf das Spiel. Unabhängig von der Tabellenkonstellation ist das Derby ein eigenes Spiel und auch ein sehr wichtiges Spiel. Wir werden eine gute Woche haben, alles raushauen und hoffentlich das Spiel gewinnen.“

Reservistenrolle von Matthias Braunöder: Ich glaube, dass er in der Vorrunde jedes Spiel gemacht hat. Er ist immer am Laufen und investiert sehr viel für sein Spiel. Wir hatten den Eindruck, dass Keles einen richtig frischen Eindruck gemacht hat. Deshalb haben wir uns heute nicht gegen Braunöder entschieden, sondern einfach für Can. Wir wissen auch, dass wir jeden Spieler brauchen. Motz (Matthias Braunöder, Anm.) kann heute mal durchschnaufen.“

Startelfdebüt von Doron Leidner: „Er hat es nach seinen Einwechslungen immer gut gemacht. Er trainiert gut und hat es sich verdient, dass er von Beginn an starten kann. Wir schauen jetzt, was er auf den Platz bekommt.“

„Ich könnte gerade weinen"

Reinhold Ranftl (FK Austria Wien) über...

…das Spiel: „Am meisten ärgert mich die Gelbe Karte, weil ich jetzt nächste Woche fehle beim Derby. Ich könnte gerade weinen. Sturm ist heute der verdiente Sieger. Wir haben das gar nicht gut gemacht und sind gar nicht ins Spiel gekommen.

Sturm war in allen Belangen heute besser und hat einfach alles besser gemacht. Sie haben zweikampfstärker und intensiver gespielt. Wir waren nicht am Platz. Sturm ist der verdiente Sieger heute. Das war heute einfach zu wenig von uns. Wir müssen nächste Woche jetzt alles auf den Platz werfen und Rapid schlagen“

sein Elfmeterfoul: „Ich stoße ihn ganz leicht. Da kann man Elfmeter geben. Ich weiß aber nicht, ob man die gelbe Karte geben muss, aber es ist so wie es ist.“

 

Manfred Fischer (FK Austria Wien) über...

…das Spiel:Wir wollten mutig auftreten, aber haben uns 60 Minuten von Sturm den Schneid abkaufen lassen. Das war nicht unser Matchplan und das war nicht so ausgemacht. Wenn man erst in den letzten 20 Minuten anfängt, mutig zu spielen, dann ist das zu wenig, um hier Punkte mitzunehmen. In einer eigentlich guten Phase haben wir dann das 2:1 bekommen. Wir haben aber sehr viel vermissen lassen. Wir sind vorne nicht gut angelaufen und haben die Bälle nicht gut gesichert. Jeder zweite Ball war bei Sturm Graz. Wir haben gewusst, dass es ein intensives Spiel wird und haben das einfach nicht gut genug gemacht.“

bevorstehendes, entscheidendes Derby: „Wir sind gefühlt den ganzen Herbst und heute auch unter Druck gewesen mit den Minus-Drei-Punkten. Wir sind trotzdem gut drauf, auch wenn heute ein kleiner Dämpfer war. Ein Derby ist aber immer etwas ganz Spezielles. Wir werden alles probieren und unser Bestes geben. Heute hat es nicht funktioniert, aber gegen Rapid ist es ein ganz anderes Spiel.“

"Konnten es nicht umsetzen und müssen uns hinterfragen"

Torschütze vom Dienst Haris Tabakovic (FK Austria Wien) über...

…das Spiel: „Wir wollten das Selbstvertrauen von den letzten Spielen mitnehmen. Wir konnten es aber nicht umsetzen und deshalb müssen wir uns hinterfragen. Wir müssen es gemeinsam mit dem Trainer und dem ganzen Team besprechen und werden es analysieren.“

bevorstehendes Wiener Derby: „Wir haben bisher eine super Rückrunde gespielt, auch wenn wir heute verloren haben. Es ist ein Derby, ein ganz spezielles Spiel, und von daher sind wir alle doppelt motiviert. Es geht darum, dass wir das Spiel gewinnen und in die Meistergruppe einziehen.“

Torhüter Christian Früchtl (FK Austria Wien) über...

…das Spiel: „Wir haben leider verdient verloren. Sturm hatte absolut die besseren Chancen. Wir waren allgemein nicht zwingend genug. Der Trainer fordert viel Mut, das heißt auch, viel eins gegen eins zu verteidigen auf der letzten Linie und ich glaube, dass wir da ein bisschen zu zögerlich waren und nicht so ins Spiel gekommen sind.“

bevorstehendes Wiener Derby: „Wir wollen das Spiel natürlich gewinnen, unabhängig vom Tabellenplatz.“

„Für Braunöder auch mal Lektion - wichtig ist dann eben, wie man darauf reagiert“

Marc Janko (Sky Experte) über...

Emanuel Emegha: „Er hat auf jeden Fall großartige Anlagen. Außerdem hat er eine gewisse Körpergröße, wo es manchmal nicht ganz so geschmeidig aussieht, ich weiß hierbei, wovon ich rede. Nichtsdestotrotz trifft er immer wieder einmal das Tor, was sehr schön ist. Ich habe aber manchmal den Eindruck bei ihm, dass er sich selbst sehr viel Druck macht. Er ist aber erst 19 Jahre und mit der Weisheit des Alters wird alles ein bisschen leichter. Er ist auf jeden Fall eine sehr interessante Aktie.“

Situation bei der Wiener Austria nach dem Rücktritt von Präsident Frank Hensel: „Er hat ja keinen Einfluss auf die Spieler und dementsprechend wird es für die Spieler eher eine Randnotiz sein. Der Verein ist aber im Umbruch. Es ist bei vielen Dingen noch unklar, wie es weitergeht. Die Lizenz steht im Raum, ob man die bekommt oder nicht. Es schaut momentan gut aus, was ich gehört habe aber möglicherweise wieder mit Auflagen. Der ganze Verein ist also nach wie vor, Jürgen Werner hat es einmal gesagt, ein Intensivpatient, der sich quasi noch im Aufwachraum befindet. Es sind noch immer schwierige Zeiten bei der Wiener Austria.“

Reservistenrolle von Matthias Braunöder: „Wir waren bei den Trainingseinheiten nicht dabei. Ich glaube nicht, dass Wimmer so aufstellt, dass er die Mannschaft schwächen wird. Es ist für Braunöder auch einmal eine Lektion und wichtig ist dann eben, wie man darauf reagiert.“

Punkteabzug der Wiener Austria: „Sie haben ja nicht grundlos einen Punkteabzug bekommen, sondern sie haben sich leider Versäumnisse in wirtschaftlichen Belangen zuschulden kommen lassen. Es gibt auch hier Bestimmungen und Regularien und das wurde damals so entschieden. Das hat auf das heutige Spiel keine Auswirkungen gehabt.“

…bevorstehendes Wiener Derby: „Das Derby hat eigene Gesetze. Sie spielen zuhause am Verteilerkreis, die Hütte wird gesteckt voll sein. Ich freue mich auf ein spannendes Spiel.“

Spiel-FILM im Ligaportal-LIVETICKER

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL