Fußball ist ein dynamischer Sport mit hoher Unvorhersehbarkeit. Das erfordert von Spielern eine angemessene Entscheidungsfindung. Immer mehr Studien erforschen dabei, wie und ob die Smartphone-Nutzung Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Spieler hat. Mentalcoach Wolfgang Seidl wird in diesem Gast-Beitrag darauf näher eingehen und Empfehlungen für Spieler und Teams abgeben.

Andreas Ulmer, FC Red Bull Salzburg

Fotocredit: FC Red Bull Salzburg via Getty

Ab gewisser Smartphone-Nutzungsdauer kommt es zu mentaler Ermüdung

Wir wissen, das Smartphone in der heutigen Zeit kann Fluch und Segen zugleich sein. Besonders im Spitzensport kann eine zu extensive Nutzung, Einfluss auf die Leistung des Sportlers haben. Eine wissenschaftliche Studie aus Brasilien fand in einem kontrollierten Versuch mit männlichen Spielern heraus, dass es ab einer gewissen Smartphone Nutzungsdauer zu einer mentalen Ermüdung kommt.

Das führt zu einem Rückgang der kognitiven Fähigkeit und wirkt sich schlussendlich negativ auf die Leistung der Spieler aus. Besonders ab einer Nutzungsdauer über 30 Minuten konnte man einen negativen Effekt erkennen.

Smartphone-Verbot vor Matches?

Wie sollen Trainer darauf reagieren? Von vielen Teams, weiß ich, dass die Spieler angewiesen sind, ihre Smartphones vor Matches nicht zu nutzen, und wenn dann nur zum Musik hören. Ich würde Trainern empfehlen, dass sie mit ihren Spielern dieses Thema aktiv ansprechen, um sie dementsprechend zu sensibilisieren.

Auch die Nutzung vor Trainingseinheiten sollte nicht außer Acht gelassen werden. In meiner Arbeit mit Nachwuchsspielern höre ich nicht selten, dass ihre tägliche Nutzungsdauer oft mehrere Stunden beträgt.

Mentale Match-Vorbereitung

Für mich als Mentalcoach braucht es für eine optimale Matchvorbereitung jedoch nicht nur mehr Bewusstsein, was die Smartphone Nutzung angeht, sondern auch mehr aktive mentale Vorbereitung. Es braucht neben dem körperlichen Aufwärmen auch ein mentales Aufwärmprogramm.

Spieler, die sich vor dem Match „mental aufwärmen“, starten nachweislich besser ins Match und zeigen konstantere Leistungen, im Vergleich zu jenen, die sich nur körperlich warm machen.

Spieler, die sich vor dem Match mental aufwärmen, starten nachweislich besser ins Match und zeigen konstantere Leistungen

Dazu möchte ich ein paar praktische Beispiele bringen:

Vor wichtigen Matches ist das Erregungs-Niveau vieler Spieler meist zu hoch, was dazu führt, dass sie ihre Lockerheit verlieren, nicht mehr klar denken können und ihre Feinmotorik gestört ist. Spezielle Atemübungen vor dem Match können die Spieler dabei unterstützen, in ihre ideale Leistungszone zu kommen und am Platz optimale Entscheidungen zu treffen.

Eine weitere Maßnahme wäre, sich die eigenen Stärken bewusst zu machen, um von der eigenen Kompetenz überzeugt zu sein. Vielfach wird der Fokus zu sehr auf die Stärke der Gegner gelenkt und auf die eigenen Stärken vergessen.

Mentale starke Spieler nutzen vor Matches Visualisierungsübungen, um sich gedanklich auf ihre Aufgaben einzustimmen und gewisse Spielszenen im Kopf durchzuspielen.

Das wären ein paar von vielen weiteren Möglichkeiten, um sich mental auf ein Spiel vorzubereiten. In meiner Arbeit als Mentalcoach unterstütze ich Spieler, durch mentale Arbeit ihr volles Potential auszuschöpfen.

Wolfgang Seidl

Wolfgang Seidl, ist selbstständiger akademischer Mentalcoach mit einer Praxis in der Steiermark und Wien. Er betreut als Coach Sportler, stressgeplagten Menschen, Mannschaften und Unternehmen. 

Der Schwerpunkt seiner Arbeit mit Fußball liegt einerseits in der mentalen individuellen Betreuung von SpielerInnen sowie in der mentalen Beratung von Mannschaften.


MANA4YOU

Wolfgang Seidl, MBA
Akademischer Mentalcoach
Dipl. Teamentwickler
HeartMath®Coach

Praxis Steiermark: Burgauerstrasse 49; 8283 Bierbaum
Praxis Wien: Cumberlandstrasse 102; 1140 Wien

+43 650 415 5401
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.mana4you.at 
www.amschwalbenhof.at